Spielabbruch in Strausberg

Auf den ersten Blick ist die Frage, die viele am Freitagabend in Strausberg beschäftigte, relativ einfach zu beantworten: Anker Wismar ist hunderte Kilometer bis nach Strausberg gereist, machte am eine gute halbe Stunde das Spiel, führte nach einem mustergültig verwandelten Kopfball von Sebastian Schiewe (24.) mit 1:0 und muss nun aller Wahrscheinlichkeit nach noch einmal den weiten Weg Richtung Energie-Arena antreten. Ein klarer Fall: Nachteil Gäste, Vorteil Hausherren. Oder? Schließlich lief der FCS in den ersten 30 Minuten vor allem auf der linken Seite den pfeilschnellen Mittelfeldleuten der Mecklenburger im Grunde nur hinterher. Christof Reimann sieht die Sache ein wenig anders.

„Ich glaube, wir kamen gerade ins Spiel", sagt der Coach des FC Strausberg. Um das zu belegen, bemüht er die Statistik: „Wir hatten mehr Torschüsse“. Das stimmt. Richtig gefährlich waren aber nur zwei von sechs: dieser eine, fiese Ball, den Tino Istvanic mit der Fußspitze aus 20 Metern relativ überraschend auf den Wismarer Kasten beförderte, und der einen ebenso plötzlichen Fernschuss von Felix Angerhöfer einige Minuten später.

Im direkten Gegenangriff fällt dann aber das 1:0 für die Gäste, als Kevin Mbengani auf der linken Seite mal wieder nicht zu halten ist und seine anschließende Flanke genau auf der Stirn von Sebastian Schiewe und anschließend im Netz landet.

„Wir haben das Spiel bestimmt“, findet Cristiano Dinalo Adigo, sportlicher Leiter und Coach bei Anker. „Und wir haben uns akribisch darauf vorbereitet“, fügt er hinzu. Wieder so ein Punkt, der Wismar noch ein bisschen trauriger machen dürfte. Darüber, dass das Spiel nach dem Tor von Schiewe nur noch rund zehn Minuten lief bevor zentimetergroße Hagelkörner vom Himmel auf die Strausberger Energie-Arena herabsegelten.

Tatsächlich glaubt aber auch Anker-Coach Adigo, dass der Vorteil nun nicht unbedingt beim FCS liegt. „Wir konnten Strausberg zwar überraschen, aber das werden wir auch beim nächsten Mal tun. Wir sind flexibel“, sagt Adigo.

Und dann ist da auch noch Henry Haufe. Er ist einer der Topstürmer der Liga und konnte am Freitag Rot-gesperrt nicht antreten. Er fehlte bei Anker also. Bei einer Neuansetzung könnte er wieder dabei sein. Das gibt auch Christof Reimann zu bedenken.

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