2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Exakt hier: Schiri Marcel Riemer dirigiert Strausbergs Freistoßschützen Tim Bolte (l.) zum Ausführungsort.                 ©MOZ/Kerstin Bechly
Exakt hier: Schiri Marcel Riemer dirigiert Strausbergs Freistoßschützen Tim Bolte (l.) zum Ausführungsort. ©MOZ/Kerstin Bechly

Briesen macht es Strausberg schwer

Blau-Weiß wehrt sich lange gegen den Oberligisten. Martin Kemter schießt für den FCS das Siegtor.

Etwas glücklich hat Oberligist FC Strausberg das Achtelfinale im Landespokal beim Landesligisten Blau-Weiß Briesen gewonnen. Den Gästen gelang erst in der 79. Minute vor 130 Zuschauern durch Martin Kemter das Siegtor.

"Der Rasen in Briesen soll brennen", hatte Holger Ohde, sportlicher Leiter des FC Strausberg, vor dem Spiel angekündigt. Bei Temperaturen um die zehn Grad ist dazu schon ein gehöriges Feuerwerk nötig. Das aber wollte dem Oberliga-Vertreter nicht so recht gelingen. Es blieb eher bei einzelnen Funkenschlägen. Daran hatte Gastgeber Blau-Weiß Briesen einen nicht zu übersehenen Anteil.

Die Heimelf ging mutig in die Zweikämpfe. Mit anfangs hoch gespielten Bällen wollte aber kein richtiger Spielfluss entstehen. Dafür kam Briesens Kapitän Mathias Klein in der sechsten Minute zum ersten Torschuss. Drei Minuten später konnte der Favorit eine klare Chance nicht umsetzen. Tim Bolte hatte es mit einem Direktschuss aus dem Mittelfeld versucht. Briesens Torwart Denis Bramburger entglitt der Ball vor die Füße von Pawel Miroslaw Cierech, der lasch verzog.

Die lauffreudigen Briesener versuchten es mehrmals aus der Distanz durch Kevin René Meissner (15.) oder Klein (28.). Doch entweder fehlte die Schusskraft oder das nötige Quäntchen Glück. Torlos ging es in die Pause. Zufrieden zeigte sich Briesens Trainer Daniel Wichary: "Der Klassenunterschied war bisher kaum zu sehen. Schade, dass in unserer Drangphase kein Tor gelang. Dann wäre das Spiel anders gelaufen. Aber wir haben es geschafft, Strausberg vom Spiel abzuhalten", fasste er zusammen. Die zweite Halbzeit war von vielen offenen Nicklichkeiten geprägt, was Unruhe ins Spiel brachte und den Unmut der Zuschauer hervorrief. Das junge Schiedsrichtertrio reagierte mit dem zunehmenden Zücken der Gelben Karten: Allein acht der insgesamt zehn gab es in der zweiten Halbzeit, drei für Strausberg, fünf für Briesen. Dann sah in der 85. Minute Briesens Jakob Naskrenski auch noch Gelb-Rot.

Den Platzherren fiel es nun schwerer, bis vor das gegnerische Tor vorzudringen. Meissner gab einen Fernschuss ab (48.), Philipp Sellmann (55.) traf gegen die gegnerische Mauer.

Mehrmals sorgte der eingewechselte Tobias Lindner für chancenreiche Szenen vor dem Briesener Tor, die zunächst nichts Zählbares einbrachten, ehe in der 79. Minute dann das 1:0 für den Oberligisten fiel. Kemter war es, der mit dem Kopf verwandelte.

Als Strausbergs Trainer Christof Reimann seine Männer nach dem Abpfiff zusammennahm, war den meisten klar: Ein schönes Spiel sieht anders aus. Reimann betonte: "Man muss auch gegen eine unterklassige Mannschaft gewinnen. Wir sind eine Runde weiter. Nur das zählt."

Gute Eindrücke hatte aus Trainersicht Innenverteidiger Adam Anton Wiejkuc hinterlassen. Reimann hatte die Begegnung auch genutzt, um Männern aus der zweiten Reihe wie Kleinert und Pilz Spielmöglichkeiten zu geben. "Aber von einigen kam noch zu wenig," schätzt er ein. Mit Blick auf den niedrigklassigen Gegner war sein Resümee: "Briesen hat kein offensives Spiel zugelassen, spielte für einen Landesligisten typisch viele hohe Bälle. In der zweiten Halbzeit kamen sie nicht mehr vor unser Tor.

Bei aller Enttäuschung betonte Blau-Weiß-Trainer Wichary: "Wir brauchen uns nicht zu verstecken. Die Männer haben läuferisch und kämpferisch umgesetzt, was angesagt war." Das sehr hohe Pressing mit großer Laufbereitschaft in der zweiten Halbzeit habe viel Kraft gekostet "Deshalb hatten wir keine Torchancen mehr", fasste er zusammen.

Aufrufe: 09.10.2016, 20:03 Uhr
MOZ.de / Kerstin BechlyAutor