"Von uns wird jetzt viel erwartet"

Herr Pleuler, sind Sie zufrieden mit der Vorbereitung?

Sehr zufrieden, weil immer alle Spieler im Training waren und dabei großes Engagement an den Tag gelegt haben. Die Bereitschaft war immer groß, das war sehr gut.

Ist es gelungen, die vielen Zugänge zu einer Mannschaft zu formen?

Das wird noch dauern, denn wir haben viele gute Einzelspieler. Aber wir sind auf dem richtigen Weg, das hat auch das Trainingslager zur Teambildung in Sternfeld, Mecklenburg-Vorpommern, von Freitag bis Sonntag gezeigt.

Gibt es noch größere Baustellen?

Große Baustellen haben wir nicht. Es geht jetzt noch um die richtigen Laufwege und die Abstimmung, denn viele Spieler, die im Sommer aus anderen Vereinen zu uns gekommen sind, bringen andere Grundlagen mit und das müssen wir jetzt versuchen in Einklang zu bringen. Aber wir sind auf einem guten Weg.

Welche Rolle spielt Thomas Süß dabei?

Eine wichtige Rolle, und nicht nur er. Auch Andre Roth, Richard Wegmann und Dennis Weiland sind Spieler mit großer Erfahrung, und solche Spieler sind jetzt gefragt.

Was schätzen Sie an diesen vier Spielern?

Süß ist ein Spieler mit großer Laufbereitschaft und Zweikampfstärke. An ihm schätze ich besonders, dass er die Mannschaft führen kann. Er kann mehrere Positionen spielen, ist torgefährlich und damit auch im Angriff einsetzbar. Wegmann hat lange in Heddesheim eine führende Rolle gespielt, ist ein ruhiger Typ und kann gut auf die Mitspieler eingehen. Das zeichnet auch Dennis Weiland aus. An Andre Roth schätze ich den Einsatz und unbedingten Willen. Er ist sich nicht zu schade, auch weite Wege zu gehen.

Wurden diese Spieler gezielt geholt?

Ich habe mir viele Gedanken gemacht, und es war wichtig, solche Spieler zu bekommen, um die Kontrolle in den Punktspielen von Woche zu Woche aufrechtzuerhalten. Denn wir haben im vergangenen Jahr gesehen, wie schnell man in einer Saison Schwankungen unterworfen sein kann. Jeder unserer Neuzugänge ist top, wir hatten mit den Verpflichtungen wirklich großes Glück. Die Mischung ist jetzt richtig super.

Von fast allen Vereinen der Gruppenliga werden sie deshalb auch als Favorit gehandelt. Das ist Ihnen nicht unbedingt recht, oder?

Das hat Vor- und Nachteile, denn von uns wird jetzt auch viel erwartet. Aber das wussten wir schon am ersten Tag der Vorbereitung, und das muss jetzt auch Motivation für uns sein. Denn jeder wird jetzt gegen uns gewinnen wollen.

Am Sonntag ist der TV Lampertheim der erste Gegner, und an diesen haben Sie nicht die besten Erinnerungen.

Allerdings. Der TV Lampertheim war in der letzten Runde die einzige Mannschaft, gegen die wir insgesamt acht Gegentore kassiert haben – das ist Warnung genug. Die Gruppenliga wird dieses Jahr außerdem sehr ausgeglichen sein. Das wird also ein schweres Spiel am Sonntag, auch, weil ich den TV viel weiter vorne in der Tabelle ansiedle als im vergangenen Jahr. Im ersten Punktspiel weiß man außerdem noch nicht, wo man steht, und ein guter Auftakt ist wichtig.

Stichwort guter Auftakt: Ist ein Ausrutscher erlaubt?

Ein Ausrutscher ist erlaubt bei insgesamt 29 Spielen, aber man sollte ihn vermeiden, denn vor allem für das Selbstvertrauen ist ein guter Start wichtig.

Druck ist also da?

Positiver Druck.

Und Sie haben für das erste Punktspiel alle Mann an Bord?

Leider nein. Emir Hasanovic wurde am Meniskus operiert, und Sergej Pineker hat sich im Pokal gegen Riedrode in einem Zweikampf am Knie verletzt. Damit fehlen zum Auftakt zwei wichtige Spieler. Aber unser Kader ist jetzt groß genug, wir können jeden Spieler ersetzen. Das ist unser großes Plus.

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Markus Pleuler (47) hat den FC Sportfreunde im Sommer 2016 übernommen und in der ersten Gruppenliga-Saison gleich auf Rang vier geführt. Die Heppenheimer sind die vierte Trainerstation des A-Lizenz-Inhabers und Ex-Profi (19 Bundesligaeinsätze für den SSV Ulm 1846).