2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
MEISTER: In großen Lettern ist das Ergebnis einer "fabelhaften Ausnahmesaison", wie es Trainer Thomas Bönisch formuliert, auf den Trikots der Angermünder Kicker zu lesen. Mit 77 Punkten und dabei nur einer einzigen Saisonniederlage setzten sich die AFC-Ki  ©Carola Voigt
MEISTER: In großen Lettern ist das Ergebnis einer "fabelhaften Ausnahmesaison", wie es Trainer Thomas Bönisch formuliert, auf den Trikots der Angermünder Kicker zu lesen. Mit 77 Punkten und dabei nur einer einzigen Saisonniederlage setzten sich die AFC-Ki ©Carola Voigt

Schwedt visiert mit stabilem Kader Podestplatz an

Keine Abgänge beim Vorjahressechsten FC Schwedt | Saisonauftakt daheim im Landespokal und danach gegen Pritzwalker FHV

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Wenn am 18. August mit dem Derby zwischen dem FK Hansa Wittstock und Chemie Premnitz die Saison der Landesliga Nord beginnt, wird die Uckermark erneut mit zwei Mannschaften in der Staffel vertreten sein. Leider platzte der Traum von einem UM-Trio durch die Zwangsabmeldung des Vorjahresdritten Blau-Weiß Energie Prenzlau. Der zuletzt sechstplatzierte FC Schwedt will gern etwas weiter oben mitmischen.

Mit dem in Stahnsdorf spielenden RSV Eintracht und Chemie Premnitz starten - sportlich gesehen, also ohne den späten 3-Punkt-Abzug für den FCS wegen Nichteinhaltung des Schiedsrichter-Solls - lediglich zwei Teams in die Landesliga Nord, die 2016/17 mehr Punkte holten als die Oderstädter. Fast schon folgerichtig heißt es deshalb vom FC Schwedt: "Saisonziel ist der dritte Platz."

Die beiden genannten Teams werden am vierten und dann erst am elften Spieltag (RSV) Kontrahenten der Oderstädter sein. Indes dürfen sich die uckermärkischen Fußballfreunde schon jetzt langfristig auf den 2. Dezember (13. Spieltag) freuen: Dann wird es zum ersten Mal überhaupt - so jedenfalls ergaben die Recherchen - ein Punktspiel zwischen der ligahöchsten Schwedter und Angermünder Männer-Mannschaft geben. Auch alt eingesessene Fußball-Kenner können sich nicht daran erinnern, dass beide Vereine bzw. ihre Vorgänger mal in einer Leistungsklasse aufeinandergetroffen sind.

Mit einem Kader ohne Abgänge und dem Versuch, mit zwei polnischen Neuzugängen das Team noch etwas breiter aufzustellen, gehen die Schwedter in die neue Punkterunde. Die Pokalaufgabe am bevorstehenden Sonnabend gegen den jetzt vom ehemaligen Champions-League-Gewinner Jörg Heinrich trainierten Brandenburgligisten SV Falkensee-Finkenkrug wird da eher noch einmal als letzter Test in Wettkampfform angesehen, ohne große Siegaussichten zu haben.

Eine Woche später wollen die Oderstädter aber schon an einen ihrer Positivpunkte der vergangenen Spielzeit anknüpfen: die Heimstärke. Wenn die zuletzt elftplatzierten Pritzwalker anreisen, sollen nach 90 Minuten möglichst die ersten drei FCS-Punkte zu Buche stehen. Vor drei Monaten hatte es beim letzten Aufeinandertreffen allerdings nur ein 3:3 gegeben - eines von vier Saison-Unentschieden bei nur einer Niederlage (2:3 gegen FSV Bernau) im Stadion am Park Heinrichslust.

Welche "Baustellen" findet man ansonsten beim etablierten Landesligisten? Auch wenn es die statistischen Werte der jüngsten Spielzeit nicht unbedingt belegen: Zuzulegen gilt es vor allem im Offensivbereich. Zwar schoss man mit 60 die viertmeisten Treffer aller 16 Teams, aber beim Vergeben von Chancen war man häufig ebenso Spitze. Die Defensive um Routinier Tomasz Lapinski und Kapitän Nico Hubich muss allerdings dafür die gute Basis bleiben. In der Vorbereitung spielte deshalb das "offensive Pressing" durchaus eine wichtige Rolle: Den Gegner so wenig wie möglich zu Offensivgefahr kommen lassen!

Mit Michal Adamczak, seit der letzten Rückrunde im Team, erhoffen sich die Schwedter, endlich auch wieder einen echten kreativen Spielgestalter im Mittelfeld gefunden zu haben. Hoffnungsvolle Ansätze waren bereits in der Rückrunde und jetzt in der Vorbereitung zu erkennen. Unverzichtbar bleibt Marcin Lapinski im Angriff - vielleicht kann Neuzugang Pawel Iskra hier noch für mehr Variabilität und weniger Ausrechenbarkeit der FCS-Aktionen sorgen.

In der Vorbereitung haben die Schwedter diesmal lediglich vier Testspiele vereinbart. Gegen polnische Kontrahenten aus Liga 4 und 5 gab es knappe Siege, Brandenburgligist Oranienburger FC Eintracht schenkte dem FCS acht Tore ein. Am Mittwoch ist Fortuna Britz aus der Landesklasse letzter Test-Kontrahent. Nach dem Punktspielstart gegen Pritzwalk folgen die Duelle beim FSV Babelsberg und gegen die SG Michendorf, die kaum im oberen Tabellenbereich erwartet werden. Von den Ansetzungen spricht also einiges dafür, dass die Schwedter gut reinkommen in die Saison - das steigert gleichzeitig die Erwartungen der Fans, von denen sich die Kicker freilich wünschen, dass sie wieder wesentlich zahlreicher zu ihren Heimspielen präsent sind als in den zurückliegenden Monaten.

Aufrufe: 08.8.2017, 09:30 Uhr
MOZ.de / Jörg MatthiesAutor