2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Will im Rettenbacher Trikot aufsteigen: Ismail Bülbül. 	F.: Selina Wojczik
Will im Rettenbacher Trikot aufsteigen: Ismail Bülbül. F.: Selina Wojczik

„Ich will spielen, spielen, spielen“

Neuzugang Ismail Bülbül hat für den FC Reflexa Rettenbach schon seinen zweiten Viererpack in dieser Saison erzielt

In zehn Spielen hat Ismail Bülbül schon 16 Tore erzielt. Auch wenn sich der Stürmer des A-Klassisten FC Reflexa Rettenbach darüber freut, hat er noch ganz andere Ziele.

Herr Bülbül, Sie haben am vergangenen Sonntag beim 10:1-Sieg des FC Reflexa Rettenbach über den SV Unterknöringen viermal eingenetzt. Das war aber nicht der erste Viererpack in dieser Saison, oder?

Bülbül: Das stimmt. Gegen Oberwaldbach habe ich am vierten Spieltag auch schon viermal getroffen.

Wenn man zweistellig gewinnt, sieht es danach aus, als habe der Gegner nicht viel Gegenwehr geleistet. War das so?

Bülbül: Ich sag mal so: Wir haben einen Sahnetag erwischt und eine tolle Mannschaftsleistung geboten, während der Gegner sich spätestens nach dem 0:4 aufgegeben hat und eingebrochen ist.

Rechnet man Ihre Trefferbilanz der laufenden Saison hoch, dürften sie doch an ihren Rekord aus der Saison 2014/15 herankommen. Damals erzielten Sie für die beiden Mannschaften des TSV Offingen I und II insgesamt 46 Tore.

Bülbül: Das ist nur zweitrangig. Viel wichtiger ist, dass wir den Aufstieg schaffen. Ich freue mich über jedes Tor und besonders, wenn ich dadurch dem Team helfen kann. Natürlich will ich in jedem Spiel treffen. Aber wenn ich mal leer ausgehe, ist das egal, sofern wir trotzdem drei Punkte holen.

Wer so treffsicher ist und die Torjägerliste der A-Klasse West 1 anführt, bei dem klopfen doch sicherlich ständig andere Vereine an.

Bülbül: Sicher werde ich immer wieder darauf angesprochen, aber das ist doch normal. Jedenfalls habe ich momentan keine Angebote vorliegen.

Kreisliga mit dem TSV Offingen – das war das Höchste, was Sie bisher gespielt haben. Hatten Sie noch nie das Verlangen, mal Bezirksliga- oder gar Landesligafußball zu spielen?

Bülbül: Es würde mich schon reizen, aber der Beruf geht vor. Ich bin im Schichtbetrieb und da ist es schwierig, regelmäßig zu trainieren und leistungsmäßig in höheren Klassen Schritt zu halten.

Bevor Sie im Sommer zum FC Rettenbach gekommen sind, haben Sie acht Jahre beim TSV Offingen gespielt. Was war der Grund für den Wechsel?

Bülbül: In Offingen war ich in der letzten Saison von den Spielminuten her unzufrieden. Ich saß mitunter 90 Minuten nur auf der Bank, doch dazu ist mir der Sonntag zu schade. Ich will ganz einfach spielen, spielen, spielen. Auch wenn das in einer tieferen Klasse ist. Und hier in Rettenbach wurde ich sehr gut aufgenommen.

Es gab im Sommer eine fußballerische Familienzusammenführung, denn ihr Bruder Aydin kam von Türk GB Günzburg zum FC Rettenbach. War das abgesprochen?

Bülbül: Dass Aydin nach Rettenbach gegangen ist, war für mich ein weiterer Anstoß, dies auch zu tun. Es ist schon lange mein Wunsch, mit ihm zusammen zu spielen.

Rettenbach hat am letzten Spieltag der vergangenen Saison durch ein Unentschieden gegen den Tabellenachten DJK Breitenthal den Aufstieg verspielt. Gibt es deshalb in der neuen Saison eine Jetzt-erst-recht-Motivation?

Bülbül: Ganz genau. Man merkt der Mannschaft direkt an, wie sie motiviert ist.

Am Sonntag kommt es zum Schlagerspiel der A-Klasse West 1. Ihr Team tritt als Tabellenführer beim SV Neuburg an. Das heißt auch stärkster Angriff (Rettenbach: 42 Tore) gegen beste Abwehr (Neuburg: 8 Gegentore). Wer wird sich durchsetzen?

Bülbül: Ich hoffe, dass wir es sind. Aber es wird ein ganz schwieriges und enges Spiel. Ich denke, der größere Wille wird entscheidend sein.

Innerhalb von drei Tagen kann es an der Tabellenspitze bereits eine Vorentscheidung geben, denn am Dienstag muss Konkurrent SV Neuburg gegen den Tabellendritten SpVgg Krumbach antreten, während es Rettenbach mit dem sieglosen Schlusslicht Deisenhausen zu tun hat. Wo sehen Sie Ihre Mannschaft am Dienstagabend?

Bülbül: Wir werden alles dafür tun, dass wir mit einem leichten Polster weiter an der Spitze stehen.

Aufrufe: 028.10.2017, 10:10 Uhr
Günzburger Zeitung / Alois ThomaAutor