2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Seit Jahren hegt René Eck, Vorsitzender von Rasensport Tetz den Traum von einem Kunstrasenplatz auf dem Fundament aus roter Asche. FOTO: JONEL
Seit Jahren hegt René Eck, Vorsitzender von Rasensport Tetz den Traum von einem Kunstrasenplatz auf dem Fundament aus roter Asche. FOTO: JONEL
Sparkasse

Kunstrasentraum von Raspo Tetz rückt näher

Linnicher Fachausschuss hat dem Vorhaben des Vereins stattgegeben, der im nächsten Schritt ins Förderprogramm des Landes strebt.

Die Idee treibt René Eck schon seit einigen Jahren um. Jetzt aber scheint die Verwirklichung in greifbare Nähe gerückt. Der Vorsitzende des FC Rasensport Tetz 1906 setzt auf Kunstrasen. Ein solcher Allwetteranlage soll den alten Aschenplatz ersetzen und die Möglichkeiten des Sportgeländes im Linnicher Stadtteil beflügeln.

Fachausschuss gibt Plazet

Das Vorhaben ist auf den Weg gebracht. Im zuständigen Fachausschuss wurde dem Antrag des Vereins, der dem Kunstrasenplatz den Boden bereiten soll, ohne viel Federlesens stattgegeben. Mit einigen Änderungen soll ein Pachtvertrag zwischen Stadt und Verein abgeschlossen werden, der die Nutzung der Sportanlage um den Kunstrasenplatzbereich regelt. „Dieser Pachtvertrag ist die Grundlage dafür, dass wir den Antrag auf Förderung stellen können“, betont René Eck die Bedeutung der ersten Hürde. Ähnlich wie beim Sportlerheimbau in Ederen muss die Stadt Linnich als Eigentümerin von Grund und Boden dem Verein die Nutzung des Geländes übertragen.

Landesförderprogramm

Das ist wichtig, denn der FC Rasensport will ins Landesförderprogramm „Moderne Sportstätten 2022“ aufgenommen werden. Dieses, ausgestattet mit einem Volumen von 300 Millionen Euro, ist so jung, dass noch nicht einmal alle Eckdaten feststehen. „Wir warten geradezu täglich auf die Förderkriterien“, stehen Eck und seine Vorstandskollegen Stift bei Fuß, die notwendigen Unterlagen zu unterschreiben und auf den Weg zu bringen. Denn es ist vorgesehen, dass nicht die Kommune, sondern ein Verein in Eigenregie den Förderantrag einreichen kann.

Braucht Tetz einen Kunstrasenplatz? Die Frage stellt sich dem rührigen Vorsitzenden gar nicht. „Wir haben im Stadtgebiet Linnich die größte Fußballjugendabteilung“, verweist Eck stolz darauf, dass alle Jugendklassen von Bambini bis A-Junioren besetzt sind. Im Aufbau ist ein Mädchenteam.

Riesige Nachwuchsabteilung

Mit der kompletten Jugendabteilung des Pol.-TuS Linnich, die sich aufgelöst hat und übernommen wurde, tummeln sich rund 160 Kinder und Jugendliche auf dem Tetzer Sportgelände. Letzten Sommer kam nach erfolgreichem „Schnuppertag“ eine „Walking Football“-Mannschaft hinzu. In Sportgemeinschaft mit Frankonia Broich unterhält Raspo Tetz zudem eine Seniorenmannschaft.

Echte Herausforderung

So viele Teams stellen die Organisation der Trainingszeiten vor eine echte Herausforderung. „Manchmal trainieren drei Mannschaften gleichzeitig auf dem Platz.“ René Eck leitet aus der nachweislich guten Jugendarbeit in Tetz eine Konsequenz ab: „An einem Stützpunktzentrum führt kein Weg vorbei.“

Zu einer qualifizierten Ausbildung – alle Trainer absolvieren auf Vereinskosten die entsprechenden Lehrgänge des Fußballverbands – sowie zu einem geordneten, sportlich effektiven Trainingsbetrieb ist eine gute Infrastruktur unabdingbar. Diesen Anspruch erfüllt der vorhandene Aschenplatz allerdings sicher nicht.

Tennenplatz „kaum bespielbar“

Schon seit 2010 liegt ein Gutachten vor, das den Tennenplatz als „kaum bespielbar“ einstuft und eine Komplettsanierung empfiehlt. Rund 300.000 Euro würde die Ertüchtigung kosten. Ein Kunstrasenplatz hingegen würde mit rund einer halben Million Euro zu Buche schlagen. Dabei könnte der Aschenplatz quasi als Fundament dienen.

„Wir haben vom Verein aus im vergangenen Jahr ein eigenes Gutachten erstellen lassen. Des Ergebnis: Die Dränage ist okay, der Unterbau ebenfalls“, sagt Eck. Lediglich die obere Schicht müsste abgetragen werden. „Das sind bestimmt 40 Lkw-Ladungen“, schätzt er.

Mit dem neuen Kunstrasenplatz würde sich das Gesicht des Tetzer Sportareals dann deutlich verändern. Der Kunstrasenplatz und das kleine Vereinsheim würden komplett eingezäunt. Zusätzlich würde der Weg zum Vereinsheim gepflastert. Der Zugang zum Rasenplatz würde vorbei an der Rurauenhalle erfolgen, in der sich heute schon die Umkleide der Mannschaften befindet.

Ideelle Unterstützer

Ideelle Unterstützer hat der Verein schon gefunden, verweist René Eck allen voran auf Landrat Wolfgang Spelthahn und Dr. Particia Peill, MdL. Die finanzielle Unterstützung wird aber ausschlaggebend sein, wenn es um die Verwirklichung des Kunstrasentraums geht. „90 Prozent Förderung – das wäre toll“, schwärmt Eck, denn 50.000 Euro an Eigenmitteln könne der Verein stemmen. Bei dieser einmaligen Leistung würde es nicht bleiben. Betriebs- und Unterhaltungskosten kämen wie beim bestehenden Rasenplatz hinzu. Aber zunächst gilt es, ins Förderprogramm aufgenommen zu werden.

Aufrufe: 021.2.2019, 06:00 Uhr
Otto Jonel | AZ/ANAutor