Ein Fußballtor war die erste Anschaffung

Solcherlei Details gingen aus dem Rückblick von Franz-Felix Schüller hervor, der als wandelndes Fußballlexikon die zahlreichen Gäste unterhielt, die sich zum Festkommers auf dem Schulhof der Alten Schule versammelt hatten. Schüller hatte seinen lebendigen und detailreichen Vortrag, den er mit dem altmodischen Sportlergruss „Gut Tritt“ einleitete, in elf unterhaltsame Kapitel unterteilt. Wissenswert ist etwa, dass in Rödingen bereits vor dem Ersten Weltkrieg „gegen den Zeitgeist“ im Klub „Britania“ gekickt wurde. Wilhelm Werners, mit „Kampfnamen Kibbel“ benannte Schüller als seinen Favoriten im späteren Sportverein, weil er der humorvollste Spieler war. „Der großartige Vorsitzende“ Bernd Ochsenfort, wie ihn Bürgermeister Jürgen Frantzen bezeichnete, hielt die Laudatio, als Moderator fungierte Ortsvorsteher Wilhelm Hintzen. Der SV, der in den 100 Jahren „maßgeblich zum Gemeinsinn im Ort beitrug“, wurde am 5. Juli 1919 mit 41 Männern im heutigen „Kapellchen“ gegründet. Laut Frantzen gab es „in keinem anderen Jahr so viele Vereinsgründungen“. Dieses Jahrhundert Vereinsleben bedeute „in erster Linie aber 100 Jahre freiwillige, ehrenamtliche Arbeit für den Verein“, eine Bereitschaft, die heute „leider spürbar nachlässt“, wie der Laudator bedauert. Er dankte nicht nur den vielen Unterstützern, sondern auch Frantzen und allen Ratsmitgliedern für den „neuen tollen Rasenplatz als Ersatz für unseren Aschenplatz, der unsere Lebensversicherung war, und den maroden Rasenplatz“. Wie Frantzen bestätigte, stehen die Chancen für das dringend benötigte neue Vereinsheim gut. Zu den Gratulanten zählte Uwe Jansen vom Fußballkreis Düren. „Der Mut des Veranstalters, die Feier draußen auszurichten“, wurde reich belohnt. Schönstes Sommerwetter, Feierlaune bei Speis und Trank umrahmten den Abend wie aussagekräftige Bilderwände, Überraschungsmomente und kreative Rückblicke an 100 Jahre Fußballgeschichte.

Lange Liste von Ehrungen

Feierlicher Höhepunkt waren die Ehrungen: Eine Ehrenurkunde erhielten für 70 Jahre Matthias Gehlen und Eugen Reuter; für 68 Jahre Jakob Matzerath; für 67 Jahre Heinz Winkels; für 61 Jahre Dieter Wolff. Für 66 Jahre Willi Vent, für 53 Jahre Emil Porta und Karl Schneider, für 51 Jahre Norbert Becker, für 50 Jahre Hans-Jakob Becker. Für 49 Jahre Wolfgang Winkels, für 48 Jahre Franz Jahn. Für 47 Jahre Bernd Ochsenfort und Peter Caspers. Für 45 Jahre Rudi Thomae, Uli Papenfuß und Herbert Lindenlauf. Für 43 Jahre Hermann-Josef Pingen und Franz-Felix Schüller; für 41 Jahre Udo Langguth; für 40 Jahre Michael Schnepp und Wolfgang Meyer.

Mit der Goldenen Nadel für mindestens 25 Jahre Vereinstreue wurden geehrt: Heinrich Dinslaken, Alexander Meyer, Dennis und Jens Abels, Johannes Albrings, Peter Baum, Stefan Krumm, Dieter Langguth, Josef Laut, Dieter Sieben, Fred Schüller, Dirk Wego, Willi Hintzen, Suitbert und Daniel Dolfus, Christian Wego und Margot Ochsenfort. Mit der Silbernen Nadel für 15 Jahre Vereinszugehörigkeit und mehr wurden ausgezeichnet: Stephan Cremer, Willi Mingers, Thorsten Ameln, Volker Lindenlauf, Jens Dinslaken, Nico Ochsenfort und John Haberl.