Niederkorn - Willem II 0-5

Dass Niederkorn einen dicken Fisch bei der Auslosung an Land gezogen hatte, war klar. Schade war eigentlich nur, dass man nicht vor Zuschauern spielen durfte, sonst hätte man zumindest eine gute Kasse machen können. Dies hatte aber wenige hundert holländische Fans nicht davon abgehalten, trotzdem nach Luxemburg zu reisen und ihre Mannschaft von außerhalb des Stadions anzufeuern. Was die dem Stadion angrenzenden Kneipen gefreut haben dürfte, während der austragende Verein auf diese Einnahmen verzichten musste. Damit die Lage unter Kontrolle blieb, zeigte die Polizei massiv Präsenz rund um das Stadion. Anfeuern taten die Gästefans ihr Team von hinter der direkt am Stadion vorbeiführenden Eisenbahnlinie, auf der die Züge bald nur noch im Schritttempo fuhren – wohl aus Sicherheitsgründen! Insgesamt blieb es aber ruhig, was wohl auch daran lag, dass Willem II sportlich nie ernsthaft in Gefahr geriet.

Der Tabellenfünfte der abgebrochenen vergangenen „Eredivisie“ spielte Katz und Maus mit dem FC Progrès. Von Anfang an zeigte man, wo es lang gehen würde, nur in der ersten Viertelstunde gab es so etwas wie Spannung, auch wenn einer von insgesamt nur zwei Abschlüssen von Niederkorn durch Habbas (14.‘) abgefälscht wurde und knapp über die Latte strich. Zuvor waren die Gäste aber bereits dreimal gefährlich vor Flauss aufgetaucht, in der 20.Minute folgte dann die logische Konsequenz als der starke Pavlidis zum 0-1 einköpfte. Progrès ergab sich in der Folge seinem Schicksal, Willem II legte noch vor dem Seitenwechsel zwei Tore nach und es hätten deren noch ein paar mehr sein können. Der zweite Durchgang war noch keine Minute alt als Nunnely das Leder zum 0-4 in die Maschen drosch. Nach dem 0-5 durch Ndayishimiye schalteten die Niederländer einen Gang zurück, doch Niederkorn scheint in dieser Saison zu viel Substanz verloren zu haben, um Überraschungen wie seinerzeit gegen die Glasgow Rangers oder Honved Budapest möglich zu machen. Die Abgänge von Thill, Françoise, de Almeida und Co. wiegen dann doch zu schwer!