2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der FC Pipinsried (gelbe Trikots) darf sich über drei Punkte freuen F: Leifer
Der FC Pipinsried (gelbe Trikots) darf sich über drei Punkte freuen F: Leifer

Spielwertung für Pipinsried und saftige Strafe für Fürth

Sportwidriges Verhalten: BFV-Sportgericht sanktioniert Kleeblatt-Reserve und spricht Pipinsried Punkte zu

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Zwei Wochen nach dem Spielabbruch in der Regionalliga Bayern zwischen dem FC Pipinsried und der SpVgg Greuther Fürth II ist ein Urteil gefallen. Das BFV-Sportgericht hat sich für eine 2:0-Spielwertung zugunsten der Hausherren entschieden und den Mittelfranken zudem eine Geldstrafe in Höhe von 500 Euro aufgebrummt. Das Sportgericht sah es als erwiesen an, dass die Kleeblatt-Reserve den Spielabbruch mutwillig verursachte. Die Partie wurde wegen eines Unwetters für eine knappe halbe Stunde unterbrochen. Als es weitergehen sollte, kamen die Gäste erst nach mehreren Minute aus der Kabine, so dass das Match schließlich wegen anbrechender Dunkelheit nicht mehr fortgesetzt werden konnte.
Der Schiedsrichter bat beide Mannschaften durch einen lauten Pfiff in Kabinennähe wieder auf das Spielfeld. Während die in Führung liegenden FCler umgehend wieder auf den Rasen kamen, war von der Rost-Truppe, die zudem einen Spieler durch einen Platzverweis verloren hatte, nichts zu sehen. "Nachdem keine Fürther Spieler zu sehen waren, begab sich einer der beiden Schiedsrichter-Assistenten in die Gästekabine, wo er mindestens acht Spieler sowie den Co-Trainer antraf, diese Personen über die sofortige Spielfortsetzung informierte und dann auf das Spielfeld zurückkehrte. Als nach einer Wartezeit von circa fünf Minuten noch immer keine Gästespieler zu sehen waren, brach der Schiedsrichter die Begegnung aufgrund der sich nun weiter verschlechternden Lichtverhältnisse endgültig ab", heißt es in der Urteilsschilderung des Sportgerichts. Beide Vereine gaben ausführlichen Stellungnahmen ab. Fürth ließ verlauten, dass man weder von einem Pfiff noch von einer Aufforderung des Assistenten, der die Kabine nicht betreten haben soll, etwas mitbekommen habe. Als dann der Trainer die Mannschaft anwies, die Trikots und nassen Schuhe wieder anzuziehen, seien ein paar Minuten vergangen.

Fürther Anordnung: »Wir gehen da nicht mehr raus.«


"Nach kritischer Würdigung aller dem Sportgericht Bayern in diesem Zusammenhang vorgelegten Statements und schriftlichen Zeugenaussagen kommt das Sportgericht Bayern mit dem diesem Verfahren offiziell beigetretenen Verbandsanwalt zu der festen Überzeugung, dass die SpVgg Greuther Fürth die vom Schiedsrichter angeordnete Spielfortsetzung angesichts der geringen Restspielzeit, der zahlenmäßigen Unterlegenheit und der daraus resultierenden sehr geringen Wahrscheinlichkeit einer Ergebnisänderung schuldhaft so lange verzögert hat, bis ein Weiterspielen wegen der Lichtverhältnisse nicht mehr möglich war. Dies ergibt sich zum einen aus den schriftlichen Aussagen der vom FC Pipinsried benannten Zeugen, zum anderen insbesondere aber auch aus dem Statement eines absolut neutralen langjährigen Verbandsfunktionärs des BFV, der aus dem Schiedsrichterwesen kommt und der sehr sachorientiert und ohne jeglichen Belastungseifer seine Beobachtungen schildert. Danach seien die Gästespieler bereits beim Pfiff des Schiedsrichters unter der Eingangstüre zum Sportheim gestanden und erst danach wohl wieder in die Kabine gegangen. Ferner habe er deutlich gehört, wie der Gästetrainer gesagt habe: Wir gehen da nicht mehr raus!", heißt es in der Urteilsbegründung.
Aufrufe: 016.8.2017, 19:41 Uhr
redAutor