2024-05-02T16:12:49.858Z

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Reinbeißen ist schwierig: Philly liebt den Fußball fast so sehr wie sein Herrchen aus Pipinsried. Michael Liedke
Reinbeißen ist schwierig: Philly liebt den Fußball fast so sehr wie sein Herrchen aus Pipinsried. Michael Liedke

FC Pipinsried: Das Knuddelige muss ans Runde

Das Interview mit Philly von Kauffmann, Fußballerhund aus Pipinsried

Benjamin Kauffmann vom FC Pipinsried hat in der fußballfreien Zeit einen besonderen Trainingspartner präsentiert. Hundeflüsterer Bruno Haelke hat ihn interviewt.

Pipinsried – In den sozialen Netzwerken sind derzeit unzählige Apps und Programme zu sehen, die dazu anregen, sich fit zu halten. Dies gilt natürlich auch und im besonderen für die Sportler – und so selbstverständlich auch für die Kicker des Bayernliga-Spitzenreiters FC Pipinsried. Allerdings geht ein Kicker des FCP noch ganz andere Wege: Benny Kauffmann wird von seinem Hund „Philly von Kauffmann“ bei jeder Übung in Augenschein genommen. Der vierjährige Zwergspitz schaut sich die Übungen, ob Liegestützen oder Situps, seines Herrchens meist aus leicht erhöhter Position an. Über die Fressnapfgrenzen hinaus bekannt wurde Philly in den sozialen Netzwerken mit einem Video, in dem er bei den Liegestützen seines Herrchens auf dessen Rücken Platz genommen hat – um den Schwierigkeitsgrad der Übung zu erschweren. Philly wird aber auch auf Augenhöhe aktiv, bei einer anderen Liegestützvariante muss Kauffmann seinem Hund nach dem Aufrichten immer ein „High Five“ geben, ansonsten wird der Liegestütz nicht gezählt. Wir haben die Zeit genutzt und ein Exklusivinterview mit „Philly von Kauffmann“, der sein Herrchen Benny immer so schön auf Trab hält, zu führen.

Philly beobachtet das Training des Herrchens genau

Philly, in der jetzigen Zeit scheint das Hundeleben ziemlich langweilig zu sein?

Philly von Kauffmann: Nun ja, es ist schon eine schwierige Zeit. Aber ich treibe mein Herrchen täglich mindestens zwei Mal raus, damit Benny in Form bleibt. Schließlich will ich jeden Tag was zu futtern haben – Knochen und Steaks, sie wissen ja. Zudem schaue ich mir die Übungen genau an, zur Not muss ich da auch mal korrigierend eingreifen.

Wie haben sie sich denn kennengelernt?

Als Benny noch in Burghausen Fußball spielte, hat er mich bei einem Ausflug in der trainingsfreien Zeit gesehen. Ich muss zugeben, mein Geburtsland ist Österreich, da liegt Burghausen ja gerade um die Ecke. Irgendwie hat es gleich gepasst, ich war relativ schnell von ihm angetan, die Mischung hat gestimmt.

Woher stammt der Name Philly von Kaufmann?

Na ja, da fragen sie ja genau den richtigen. Woher soll ich das wissen? Habe Benny auch schon zwei, drei Mal gefragt, wo der Name herkommt. Und die Antwort war immer die gleiche: ein Schulterzucken (fletscht die Zähne und knurrt).

Philly und Benny teilen die Leidenschaft für den Fußball

Haben sie eine besondere Vorliebe?

Aber Hallo. Ich habe ja sofort mitbekommen, dass er Fußball spielt. Da habe ich ihm gleich gezeigt, dass ich auch komplett auf Bälle abfahre. Das hat ihm mächtig gefallen – und mir geht’s seitdem richtig gut. Er hört aufs Wort (zwinkert mit den Augen).

Amateure helfen in der Krise

Gibt’s eine Anekdote aus ihrem bunten Leben als Fußballer-Hund?

Sicher das, nur darf und will ich nicht alles erzählen. Sie verstehen: Kabinengeheimnis.

Aber so eine kleine Story vielleicht...?

Okay. Einmal, nachdem Benny in Nordhausen eine Verletzung hinter sich gebracht hatte und in der zweiten Mannschaft von Nordhausen kicken musste, fand er keinen Aufpasser für mich. Also ging es für mich mit auf den Sportplatz, mit dem vollen Programm. Bei der Busfahrt war ich mit dabei, ebenso bei der Teambesprechung. Dabei hat mich mein Herrchen doch glatt links liegen lassen. Und bei dem, was da so als Taktik den Spielern mitgegeben wurde, da konnte ich nur jaulen. Also hat mich Benny auf seinen Arm genommen. Da konnte ich die Lage dann besser überblicken und musste nicht mehr jaulen; die Ansprache hat übrigens schlagartig an Qualität gewonnen. Während des Spiel führte mich der Busfahrer an der Leine – das ging gar nicht. Laufend rauschten die Bälle an mir vorbei, ohne dass ich eingreifen konnte. Das war gegen jede Hunderegel! Aber kurz nach dem Schlusspfiff passte der Busfahrer einen Moment nicht auf – und ab ging die Post. Mein Herrchen dachte, ich sprinte zu ihm – doch Pustekuchen... Ich habe mich erstmal an dem Spielball zu schaffen gemacht.

Vielen Dank für das Gespräch, viel Gesundheit und Spaß in Pipinsried – und für die Zukunft viele Bälle und Knochen.

Wuff, wuff.

Das Gespräch mit Philly von Kauffmann führte unser Hundeflüsterer Bruno Haelke.

Aufrufe: 07.4.2020, 09:31 Uhr
Dachauer Nachrichten / Bruno HaelkeAutor