2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
Ricardo Rodriguez im Trikot der Schweizer Nationalmannschaft. Bei WM und EM war im Achtelfinale Endstation.  Foto: Robert Ghement
Ricardo Rodriguez im Trikot der Schweizer Nationalmannschaft. Bei WM und EM war im Achtelfinale Endstation. Foto: Robert Ghement

Bernd Leno und Ricardo Rodriguez mischen die Bundesliga auf

Die Stars des Yo­ko­ha­ma-Cup

Noch vier Tage sind es: Dann beginnt im Ostracher Buchbühlstadion die 47. Auflage des U19-Juniorenfußballturniers um den Yokohama-Cup (12. bis 14. Mai). In einer Countdown-Serie erinnert Markus Schöb, Mitarbeiter der Schwäbischen Zeitung, noch einmal an die besten Spieler, die in der Vergangenheit im Buchbühl gastierten. Heute gibt es die Plätze fünf, Bernd Leno, und Platz vier: Ricardo Rodriguez.
m Alter von sechs Jahren begann Bernd Leno (25, Bayer Leverkusen) Fußball zu spielen in seinem Heimatverein SV Germania Bietigheim. Von dort wechselte Leno 2003 in die Jugend des VfB Stuttgart. In der Saison 2008/2009 gewann Leno mit den B-Junioren des VfB den deutschen B-Jugend-Titel, wurde mit der DFB-Auswahl U17-Europameister. Bereits in der Folgesaison debütierte Leno am 19. Dezember 2009 im Alter von 17 Jahren beim VfB Stuttgart II. Eineinhalb Jahre später, im Mai 2011 unterzeichnete Leno seinen ersten Profivertrag bei den Schwaben, war Nummer drei bei den Profis und Stammtorwart der Mannschaft in der 3. Liga. Dies passte Leno nicht, deshalb wurde er am 10. August an Bayer Leverkusen verliehen. Dort fand er sich schnell in der Bundesliga wieder, als sich Rene Adler in der Sommervorbereitung schwer verletzte. In seinen ersten drei Bundesligaspielen hielt Leno seinen Kasten sauber,was vor ihm nur zwei Torhütern gelungen war, Dirk Krüssenberg und Heribert Macherey. Am 13. September 2011 gab Leno gegen den FC Chelsea sein Debüt in der Champions League und war mit 19 Jahren und 193 Tagen der jüngste deutsche Torhüter, der je in in der Königsklasse eingesetzt wurde. (Diesen Rekord verlor er vier Jahre später an den Schalker Timon Wellenreuther). Zum 1. Januar 2012 verpflichteten die Leverkusener Leno für 7,5 Millionen fest vom VfB. Im Kampf um die Nummer eins setzte sich Leno auch gegen den inzwischen wieder fitten Rene Adler durch, der zum Hambueger SV wechselte. Leno avancierte bei der Werkself zum unumstrittenen Stammtorhüter und absolvierte am 23. August 2014 gegen Borussia Dortmund bereits sein 100. Bundesligaspiel. Vom 28. Februar bis zum 11. April 2015 blieb er 527 Minuten ohne Gegentor, was vor ihm keinem anderen Leverkusener Torhüter gelungen war. Lohn: Im Oktober 2015 berief Jogy Löw Leno erstmals in den Kader der A-Nationalmannschaft, auch weil sich Leno trotz seines jungen Alters nur wenige Fehler leistete. Sein Debüt in der Nationalelf gab Leno am 29. Mai 2016 im EM-Vorbereitungsspiel gegen die Slowakei, er gehörte in Frankreich folgerichtig zum 23-Mann-Kader, kam jedoch nicht zum Einsatz. Vor der Saison verlängerte Leno trotz zahlreicher Angebote von europäischen Top-Klubs seinen Vertrag in Leverkusen bis 2020.

Weit unter seinen Ansprüchen spielt derzeit Ricardo Rodriguez (24, VfL Wolfsburg). Abstiegskampf, das ist zu wenig für einen, der im vergangenen Jahr als einer der besten Linksverteidiger der Welt galt und der mit Real Madrid in Verbindung gebracht wurde. Rodriguez stammt aus einer Familie, die ihre Wurzeln in Chile und un Spanien hat. Er begann im Alter von neun Jahren in der Jugend des FC Zürich Fußball zu spielen. 2009 gehörte er zum U17-Team der Schweiz, das Weltmeister wurde. Im selben Jahr spielte sich Rodriguez auch beim Yokohama-Cup in den Vordergrund. Sein Pflichspieldebüt in der höchsten Spielklasse der Schweiz gab er am 21. März 2010, beim 2:0-Sieg des FCZ gegen den AC Bellinzona. Rodriguez gehörte schnell zum Stammpersonal und feierte in der Saison 2010/11 Platz zwei in der Schweizer Meisterschaft. Im Zarten Alter von 18 Jahren debütierte er am 7. Oktober 2011 in der Schweizer Nationalmannschaft und wechselte in der Winterpause der Saison 2011/12 zum VfL Wolfsburg. Den Wölfen war das 8,5 Millionen Euro wert. Bereits in der Rückrunde stand er in jedem Spiel über die vollen 90 Minuten auf dem Rasen. Nach einem weiteren Jahr als Stammspieler folgte für Rodriguez eine seiner besten Spielzeiten. In der Saison 2013/14 absolvierte er alle 34 Partien über die gesamte Spielzeit, erzielte fünf Treffer und bereitete neun vor. Der VfL qualifizierte sich für die Europa-League. Ein Jahr später stand Wolfsburg sogar in der Gruppenphase der Champions-Leagu, Vizemeister und gewann den DFB-Pokal durch einen 3:1-Finalsieg gegen Dortmund. Doch es wäre noch mehr drin gewesen. Erst im Viertelfinale der Champions-League kam das Aus gegen Real Madrid. Wolfsburg gewann das Hinspiel mit 2:0, unterlag aber im Rückspiel mit 0:3. Bei der Europameisterschaft in Frankreich schied Rodriguez mit der Schweiz, wie auch schon bei der WM 2014, im Achtelfinale aus. Bislang absolvierte Rodriguez 45 Partien für die "Nati". Er erreichte diese Anzahl als jüngster Schweizer.

Aufrufe: 09.5.2017, 20:07 Uhr
Markus SchöbAutor