2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Stefan Wasmeier (li.) hat in Oberpöring für frischen Wind gesorgt. Den Abstieg aus der Kreisliga hat der FCO gut verdaut. F: Hofer
Stefan Wasmeier (li.) hat in Oberpöring für frischen Wind gesorgt. Den Abstieg aus der Kreisliga hat der FCO gut verdaut. F: Hofer

Seuchensaison raus aus den Köpfen: Alles neu in Oberpöring

Nach einem Horrorjahr und dem Abstieg aus der Kreisliga ist dem FCO der Neustart geglückt +++ Spielertrainer Stefan Wasmeier (27) hat auch in der kommenden Spielzeit das Sagen

Tristesse pur herrschte im Frühjahr rund um den Isar-Sportpark in Oberpöring. Schon lange vor dem letzten Spieltag hatte sich der Niedergang des FCO angekündigt. Mickrige neun Punkte konnten die Gelb-Schwarzen in 28 Spielen zusammenkratzen. Am Ende fehlten 22 (!) Zähler auf einen Relegationsplatz. Nach vier Spielzeiten hieß es also: Auf Wiedersehen Kreisliga! Doch der Klub aus dem Landkreis Deggendorf legte die Lethargie schnell ab. Neuer Trainer, einige Neuzugänge, neue Liga - der Neuanfang in der reformierten Kreisklasse ist gelungen. Vom Nachbarn TSV Aholming heuerte Stefan Wasmeier (27) als Spielertrainer an und brachte frischen Wind rein - wobei der Start noch wenig verheißungsvoll war.

"Am Anfang war`s noch sehr holprig. Ist aber auch klar: Neuer Trainer, neun Neuzugänge, neue Liga - das brauchte eben seine Zeit, bis sich das einspielen konnte", relativiert Stefan Wasmeier und erklärt plausibel, warum aus den ersten sieben Partien nur ein Sieg heraussprang. Doch Bauingenieur Wasmeier ließ sich nicht beirren und bastelte zusammen mit seinem Co-Trainer Markus Weingartner (40) an einer schlagkräftigen Truppe. Das sollte sich ab September auszahlen. "Großes Kompliment auch an die Vereinsverantwortlichen, die uns nach dem schwachen Start nicht gleich auf die Mütze gegeben haben und ganz besonnen geblieben sind", lobt der spielende Coach die Geduld beim avisierten Drücken auf den Reset-Knopf. Zunächst sah Wasmeier sein Konzept nur mangelhaft umgesetzt: Eine sattelfeste Defensive sollte die Basis des Erfolgs sein. Das klappte in den ersten Partien nicht, es hagelte zu viele Gegentore. Anschließend impfte der 27-Jährige seiner Truppe aber mehr Stabilität ein und fortan lief`s. "Unterm Strich können wir zufrieden sein. Primäres Ziel war es, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Jetzt liegen wir in Schlagdistanz zu den beiden Aufstiegsrängen. Wir werden im Frühjahr voll angreifen und dann schauen wir mal, was rauskommt", kündigt Wasmeier dem Spitzenduo Falkenberg und Wallersdorf einen heißen Tanz an.

»Es ist ein Luxus für uns, einen Spieler seines Formats im Kader zu haben.«

Nach dem Abstieg aus der Kreisliga herrschte zwar keine Untergangsstimmung in Oberpöring, doch das katastrophale Abschneiden hatte Spuren hinterlassen. Dem ganzen Verein tut es enorm gut, dass der sportliche Erfolg in den Isar-Sportpark zurückgekehrt ist. Das hat auch Wasmeier ausgemacht: "Es herrscht Aufbruchstimmung, alle haben wieder Spaß, gemeinsam anzupacken. Da ist es auch sehr hilfreich, dass die zweite Mannschaft in der Reserverunde ganz vorne mitmischt. Der Neuaufbau ist geglückt." Ins allgemein positive Bild passt da wunderbar, dass es bei Stürmer Michael Skornia in dieser Saison im wahrsten Sinne des Wortes rund läuft. Der 29-Jährige, der in Oberpöring selbst schon als Spielertrainer in der Verantwortung stand, wurde Zeit seiner Laufbahn immer wieder von diversen Verletzungen zurückgeworfen. Heuer aber hat der pfeilschnelle Angreifer bis auf eine Ausnahme alle Partien absolvieren können. Ein Pfund, mit dem die Gelb-Schwarzen wuchern können, wie Wasmeier bestätigt: "Er tut unserem Spiel natürlich sehr gut, ihn kannst du einfach nicht 90 Minuten ausschalten. Es ist ein Luxus für uns, einen Spieler seines Formats im Kader zu haben."

F: Müller
F: Müller
Sturmwaffe: Michael Skornia blieb bislang verletzungsfrei und konnte zwölf Treffer markieren. F: Müller


Auch die Verantwortlichen um Abteilungsleiter Christian Götzensberger sind mit dem proklamierten Neustart sehr zufrieden: "Nach der Seuchensaison war der Start zwar zäh, aber im Großen und Ganzen sind wir mit dem bis dato Erreichten sehr zufrieden und haben deshalb beschlossen, mit dem Trainerteam auch in die kommende Saison zu gehen." Jetzt im Winter halten sich die Oberpöringer im Futsal-Ligabetrieb auf Trab und bei Laune. Und das nicht schlecht: Die niederbayerische Futsal-Kreisliga West führen Wasmeier und Co. nach zwei Spieltagen an. Die nächste Partie geht am kommenden Samstag über die Bühne. Wer sich das gerne anschauen möchte, muss allerdings früh aufstehen. Schon um neun Uhr ist 1. FC Reichstorf zu Gast. Im Freien geht`s dann Mitte Februar wieder in die Vollen. Den Feinschliff holen sich die Kicker des FCO eine Woche vor dem Frühjahrsstart im Trainingslager am Gardasee. Exakt ein Jahr nach der bitteren Degradierung in die Kreisklasse könnten dann die Oberpöringer die Seuchensaison endgültig vergessen lassen.



Aufrufe: 019.12.2018, 14:45 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor