2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Viele Treffer wollen die Zuschauer heute sehen: Bogdan Cristescu (verdeckt) erzielte beim letzten Derby in Nöttingen die 1:0-Führung für den CfR. Am Ende trennten sich beide Teams 1:1. Foto: Hennrich
Viele Treffer wollen die Zuschauer heute sehen: Bogdan Cristescu (verdeckt) erzielte beim letzten Derby in Nöttingen die 1:0-Führung für den CfR. Am Ende trennten sich beide Teams 1:1. Foto: Hennrich

Der FC Nöttingen empfängt den 1. CfR Pforzheim: Die wichtigsten Fakten vor dem Derby

Kein Team sieht sich als Favorit. Gelingt den Gästen der erste Derbysieg?

Remchingen-Nöttingen/Pforzheim. Es knistert vor dem Derby. Die Partie am Freitagabend um 19.00 Uhr in der Kleiner Arena verspricht ein echter Knaller zu werden, denn der 1. CfR Pforzheim reist mit breiter Brust zum FC Nöttingen und will endlich den ersten Derbysieg feiern. Vorhang auf also für das Topspiel in der Fußball-Oberliga. Hier die wichtigsten Fakten vor dem Derby:

Ausgangslage: Der 1. CfR Pforzheim spielt in dieser Saison stark auf. Drei Siege, drei Remis und nur eine Niederlage – mit zwölf Zählern belegt der CfR Platz drei. Auf Spitzenreiter Göppingen fehlen vier Punkte. Mit nur vier Gegentreffern stellt Pforzheim gemeinsam mit dem Tabellenführer die beste Abwehr der Liga. Der FC Nöttingen ist dagegen mit drei Siegen, zwei Remis und zwei Pleiten (11 Punkte) in die Runde gestartet. Ein ungewöhnlich holpriger Start für die Lilahemden. Das Problem: der FCN kassiert zu viele Tore: bisher sind es zehn.


Favoritenrolle: Die will vor dem Derby kein Team für sich beanspruchen. „Favorit? Nein, das sind wir nicht“, sagt CfR-Coach Fatih Ceylan. „Wir schauen auch nicht auf die Tabelle. Wenn wir am Saisonende oben dabei sind, dann ist das super.“ Auch Nöttingens Trainer Michael Wittwer sieht keinen Favoriten. „Wir sind einen Punkt hinter dem CfR. Wenn wir gewinnen, stehen wir vor ihnen“, so der 52-Jährige.

Bilanz: Die spricht für Nöttingen. Von sechs Spielen (seit 2015) gewannen die Lilahemden drei, drei mal gab’s ein Remis.

Motivation: Die ist in beiden Lagern groß. „Wir bereiten uns seit Montag intensiv auf dieses Spiel vor“, sagt Fatih Ceylan, der seine Jungs wieder mit der Taktik „Hinten muss die Null stehen“ aufs Feld schicken wird.

Wittwer und seine Kicker sind ebenso heiß auf „ein besonderes Spiel“. Daheim in der Kleiner Arena will man natürlich die positive Derbybilanz ausbauen.

Eigene Gesetze: Nicht nur der Pokal, auch Derbys haben, wie man so schön sagt, ihre eigenen Gesetze. „In diesen Partien kann alles passieren, da ist es egal, wer wo in der Tabelle steht oder wie die Spiele zuvor ausgegangen sind“, sagt Wittwer.

Kulisse: Freitagabend, Flutlichtspiel – was will man mehr? Bis Donnerstagabend waren 500 Tickets verkauft. 2000 Zuschauer dürfen am Freitagabend in die Kleiner Arena rein. Nöttingens Vorstandsvorsitzender Dirk Steidl hofft auf 1500. 700 Karten sind das Kontingent für den CfR. Mal schauen, wie viele Pforzheimer Anhänger tatsächlich der Aufforderung des Vereins nachkommen, in blauer Kleidung ihr Team anzufeuern.

Ausfälle: Nöttingens Torhüter Robin Kraski muss passen (Pfeiffersches Drüsenfieber). Die Langzeitverletzten Colin Bitzer und Paul Fratea fehlen sowieso. Die zuletzt angeschlagenen Holger Fuchs, Marco Manduzio und Mario Bilger (Bluterguss hinter dem Ohr) trainierten am Donnerstag mit. Ihr Einsatz heute scheint möglich.

Auf CfR-Seite fehlen Patrick Huckle (Wadenzerrung) und Meldin Kovacevic (Rot-gesperrt). Dafür ist Mittelfeldmann Lucas Turci wieder im Kader.

Beim CfR haben Nico Plattek (Saison 2014/15) und Meldin Kovacevic (U19) eine Nöttinger Vergangenheit.

Wichtigster Mann im Derby: „Das wird der Schiedsrichter sein“, vermutet CfR-Sportchef Torsten Heinemann. Es pfeift Marc Heiker. 22 Jahre. Verein: TSV Kürnbach. Seit 2009 ist er Referee.

Erinnerungen: Unvergessen ist das 4:4 am 9. Oktober 2015 im Nöttinger Panoramastadion. 2500 Fans sahen ein Fußball-Spektakel par excellence. Kurioser Spielverlauf, zwei Platzverweise (CfR), ein Phantomtor – das darf am Freitag gerne getoppt werden.

Urlaub: Viele Spieler haben am Freitag von der Arbeit frei genommen, um bestens ausgeruht im Derby Gas geben zu können.

Derby-Prämie: Was bekommen die CfR-Spieler für den ersten Derbysieg gegen Nöttingen? „Drei Punkte“, grinst Heinemann. Schnell fügt er hinzu: „Irgendwas lassen wir uns schon einfallen.“

Zündstoff: Im Hintergrund brodelt es. CfR-Sportchef Torsten Heinemann kommt ins Grübeln, wenn FCN-Boss Dirk Steidl behauptet, der FC Nöttingen setze in der Oberligamannschaft auf die eigene Jugend. „Da wird Legenden-Bildung betrieben“, so Heinemann. „Die müssen derzeit nur viele junge Spieler einsetzen, weil sie so viele Verletzte haben.“

Der CfR hingegen würde voll auf seine Talente oder eben auf Spieler aus Pforzheim setzen. Mit Manuel Salz, Alex Butschek, Armin Crnkic, Nico Plattek, Laurin Masurica, Meldin Kovacevic und Joao Tardelli wären es derzeit sieben an der Zahl. Heinemann ist überzeugt, dass der CfR für Spieler künftig Anlaufstation Nummer eins in der Region sein wird.

Stimmen: Dirk Steidl, FCN-Vorsitzender: „Ich erwarte ein spannendes Spiel. Beide Teams treffen sich auf Augenhöhe.“

Marcus Geiser, CfR-Vorsitzender: „Seit ich Präsident bin, haben wir kein einziges Derby gegen Nöttingen gewonnen – und ich war jedesmal dabei. Jetzt bin ich beim Derby in Urlaub – und jetzt gewinnen wir.“

Aufrufe: 019.9.2019, 21:13 Uhr
Pforzheimer Zeitung / domAutor