2024-05-02T16:12:49.858Z

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In Schräglage befand sich nur Torwart Rick Kiefer beim Abschlag. Der FC Neustadt verteidigte gut und spielte beim ersten Saisonsieg gegen Kuppenheim (4:0) erstmals zu null. | Foto: Patrick Seeger
In Schräglage befand sich nur Torwart Rick Kiefer beim Abschlag. Der FC Neustadt verteidigte gut und spielte beim ersten Saisonsieg gegen Kuppenheim (4:0) erstmals zu null. | Foto: Patrick Seeger

Hat der FC Neustadt die Talsohle überwunden?

Erleichterung nach dem ersten Dreier spürbar

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Ein wilder Gesang dringt von der Kabine nach draußen. Was singen sie? „Ich weiß es auch nicht, das ist eine andere Generation“, sagt Benjamin Gallmann, während seine Spieler sehr laut, aber nicht ganz tonsicher ihre Freude über den ersten Saisonsieg hinausschrien. „Wir sind durch ein schweres Tal gegangen. Wir haben lange gelitten, heute sollen sie feiern“, sagt der Trainer des FC Neustadt nach dem 4:0-Heimerfolg in der Verbandsliga gegen den SV Kuppenheim.
Die Erleichterung nach dem ersten Dreier war allerorten spürbar: bei den Spielern, dem Trainer, im ganzen Verein. „Wir sind nach den Niederlagen nicht in Panik verfallen. Wir haben nicht negativ abgehoben und werden das jetzt auch im positiven Fall nicht tun“, sagt Gallmann. Der Blick auf die Tabelle verrät, dass der FC Neustadt zwar den Anschluss an die vor ihm platzierten Mannschaften hergestellt hat, aber noch immer Vorletzter ist. Gallmann: „Es war lediglich ein kleiner Schritt.“ Recht hat er.

Die Defensivleistung war über jeden Zweifel erhaben, die Blauen gestatteten den Gästen aus Kuppenheim nicht eine glasklare Möglichkeit. Zwei, drei Halbchancen gab es. „Wir haben gut verteidigt“, findet auch der Trainer. Und die Angriffsleistung? Vier zu null hört sich klar an und täuscht doch etwas darüber hinweg, dass der FC Neustadt über weite Phasen, vor allem zu Beginn der zweiten Halbzeit, als die Räume im Spiel nach vorne vorhanden waren, die letzte Konsequenz und Zielstrebigkeit vermissen ließ. Es war die Phase, als Kuppenheim im Bemühen, den Ausgleich zu erzielen, den Vorwärtsgang eingelegt hatte. Was an diesem Tag passte, das war die Effizienz vor dem Tor. Es war allerdings die Effizienz eines Spielers: Sam Samma. Einen Schuss haute er, obwohl bedrängt von einem Abwehrspieler, ins lange Eck und auch mit dem Kopf war er treffsicher und stieß zwei hohe Bälle ins Netz. Das vierte Tor entsprang einem misslungenen Rückpass zum Torhüter, auch da hatte Samma seinen Anteil daran, weil er den Abwehrspieler anlief und unter Druck setzte. An guten Tagen trifft Samma, manchmal auch mehrfach. Aber bei Stürmern gibt es immer auch erfolglose Tage und so fragt man sich, wer die Tore machen soll, wenn Samma nicht trifft. Der Torhunger muss sich auf die ganze Mannschaft ausbreiten, das Verlangen, das Runde ins Eckige zu klopfen, muss wachsen. „Auf die kämpferische Leistung der Mannschaft bin ich sehr stolz. Ich habe eine Mannschaft, eine Gemeinschaft gesehen, die lebt. In der einer für den anderen da ist. Nur über diese Tugenden können wir erfolgreich sein“, sagt Benjamin Gallmann. Und später auf dem Weg zum Auto hörte man: Sie singen immer noch
Aufrufe: 018.9.2017, 21:00 Uhr
Jürgen Ruoff (BZ)Autor