Er läuft und läuft und läuft: Martin Gruber ist der Dauerbrenner beim FC Memmingen, seit eineinhalb Jahren hat er keine Minute verpasst. Über Weihnachten und Silvester war erst einmal Erholung angesagt, der Schlussmann konnte in Südafrika vom Alltag abschalten. 2018 war für Gruber und Kollegen eine wahre Achterbahnfahrt. "Im ersten Halbjahr war eine große Unsicherheit zu spüren. Wir hatten vor jedem Spiel quasi das Messer auf der Brust. Schaffen wir den Klassenerhalt in der Regionalliga doch noch, oder geht`s runter in die Bayernliga? Im Nachhinein muss man sagen: Stephan Baierl hat sich als Glücksgriff entpuppt." In der vergangenen Winterpause herrschte noch Tristesse vor den Toren des Allgäus. Der FCM musste als Tabellenvorletzter in die Frühjahrsrunde starten, der Ligaerhalt schien in weiter Ferne. Doch Baierl hauchte der verunsicherten Truppe neues Leben ein. Mit Erfolg! "Es war zwar sauknapp, aber am Ende doch verdient", bringt es Gruber auf den Punkt.
Das blieb seinem alten Verein nicht verborgen, der befand Gruber nun für gut genug und die Memminger holten den Schlussmann zurück. Seit mittlerweile fünfeinhalb Jahren ist er die große Konstante im Team der Memminger. Und ist vielleicht gar noch mehr drin als vierte Liga? Die Verantwortlichen um den ersten Vorstand Armin Buchmann haben rein vorsorglich schon mal die Drittliga-Lizenz beantragt. Der FCM will für den Erfolgsfall gewappnet sein. "Zuerst dachte ich: Dritte Liga, spinnen die jetzt?", muss Gruber lachen. Doch er hält den Schritt für absolut richtig: "Das ist ein tolles Zeichen, dass der Verein sich weiterentwickeln will. Das wird unsere junge Mannschaft zusätzlich motivieren." Freilich bleibt Gruber gemäß seines Habitus` nüchtern und realistisch, es müsste schon sehr viel zusammen kommen, dass der Weg des FCM in den Profibereich führt. "Der Start nach der Winterpause mit den zwei Heimspielen gegen Rosenheim und Nürnberg II wird gleich entscheidend sein. Lassen wir da Federn, ist es wohl schon vorbei. Aber das sind Rechenspiele, wir wollen das Maximale rausholen, dann werden wir sehen was dabei rauskommt." Auf den "Oldie" im Tor werden sich die Memminger Youngsters dabei mit ziemlicher Sicherheit wieder verlassen können.