2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau

Nachgefragt bei...

Max Konrad und Can Eryigit (Hertha 06), Dragan Erkic und Danny Kempter (Tennis Borussia), Lukas Hesse (SC Staaken), Christian Gawe (Lichtenberg 47) und Philip Sprint (Hertha 03 Zehlendorf)

Wie sind deine Eindrücke der Mannschaft nach der anstrengenden Vorbereitung und wie groß ist die Vorfreude, dass ab dem kommenden Wochenende endlich die Pflichtspiel-Saison beginnt?

Welche Ziele habt ihr euch gesetzt und wer geht deiner Meinung nach als Favorit in die Saison?

Max Konrad (CFC Hertha 06):

Die Mannschaft wächst von einer Trainingseinheit zur nächsten immer mehr zusammen, auch wenn wir nicht die besten Bedingungen auf der Brahestraße haben. Ich denke mal jeder ist gespannt auf die neue Saison, geschuldet dem turbulenten Transferverkehr in diesem Sommer. Ich habe daher auch die Erwartung, dass das Niveau in der Oberliga Nordost noch höher wird. Für uns ist es wichtig einen guten Start hinzulegen und dem Gegner in jedem Spiel unseren Fußball aufzudrücken. Ich denke mal, dass ein Tabellenplatz im Mittelfeld nicht schlecht wäre, aber ein genaues Ziel ist mir nicht bekannt. Ich erwarten, dass die Mannschaften, die letztes Jahr ganz oben standen, sich dort auch wieder einfinden werden. Unter anderem hört und liest man auch, dass ambitionierte Vereine, wie Tennis Borussia und Hertha 03 Zehlendorf, in den nächsten Jahren eine noch größere Rolle im Berliner Fußball spielen wollen. Jedoch sind andere Vereine aus dem Umkreis nicht zu unterschätzen.

Dragan Erkic (TeBe):

Die ersten Wochen der Vorbereitung waren sehr spannend, da fast alle Spieler neu waren und wir uns zuerst kennenlernen mussten. Man hat schnell gemerkt, dass unser Kader eine sehr hohe Qualität mitbringt, da viele Spieler aus der Regionalliga kamen. Jeder Spieler freut sich auf den Auftakt und will endlich zeigen das TeBe nicht nur ein zusammen gekaufter Haufen ist, sondern auch eine geschlossene Mannschaft. Unser Ziel ist ganz klar vorgeschrieben: Aufstieg. Für mich ist dieses Jahr Lichtenberg der Mitfavorit auf den Aufstieg und Optik Rathenow wird wie jedes Jahr in der Oberliga ein Wort mitsprechen.

Lukas Hesse (SC Staaken):

Leider habe ich aufgrund meiner Urlaubsplanung die ersten Wochen der Vorbereitung verpasst. So wie ich das mitbekommen habe, haben die Jungs alle sehr gut gearbeitet. Das Wichtigste ist aber, dass wir die neuen Spieler in die Mannschaft integrieren. Das ist, was uns in den letzten Jahren stark gemacht hat, diese mannschaftliche Geschlossenheit. Die Jungs kennen sich alle lange und sind privat auch sehr gut mit einander befreundet. Das findet man kaum woanders auf diesem Niveau. Fast alle haben auch in der Jugend schon für den SC Staaken gespielt. Die Vorfreude ist natürlich groß nach der Vorbereitung, nun endlich los zu legen und zu sehen wo man steht. Gerade auch, da wir gleich zu Hause gegen einen der Favoriten starten, die sich in der Sommerpause sehr verstärkt haben. Aber das soll uns nicht weiter interessieren, wir müssen auf unsere Stärken gucken und das was der Trainer vorgibt versuchen umzusetzen. Da es unsere erste Oberliga Saison ist, ist es für uns erst einmal wichtig, uns in der Liga zu etablieren. Wir wollen natürlich so wenig wie möglich mit dem Abstieg zu tun haben. Es wird sich mit der Zeit zeigen, wie die einzelnen Spieler mit dem erhöhten Zeitaufwand klarkommen. Bei uns Arbeiten oder Studieren alle und betreiben den Fußball als Hobby. Mit viermal Training die Woche und zum Teil weiteren Auswärtsfahrten wird das für den ein oder anderen schon eine Herausforderung. Leider haben wir mit Erhan Bacheci einen klasse Spieler verloren, der den erhöhten Zeitaufwand einfach nicht mehr packt. Bei Staaken spielt keiner des Geldes wegen wie bei anderen Vereinen in der Liga, sondern weil es einfach eine geile Truppe und ein familiärer Verein ist. Dies macht es allerdings auch schwierig für den Trainer und den Verein neue Spieler nach Staaken zu lotsen, wir liegen ja auch nicht gerade zentral in Berlin. Wer dieses Jahr in der Liga die Favoritenrolle einnehmen wird, ist schwer zu sagen. Ich glaube, dass das Zehlendorf, Tebe, Rahtenow und Lichtenberg unter sich ausmachen werden. Wir müssen nur auf uns schauen, von Spiel zu Spiel denken und uns auf den nächsten Gegner vorbereiten. Jeffrey Seitz hat eine Philosophie wie er gerne spielen möchte und wenn wir das umgesetzt bekommen, bin ich mir sicher, dass wir den einen oder anderen noch ärgern können, besonders zu Hause bei uns ist es nicht einfach.

Christian Gawe (Lichtenberg 47):

Die ganze Mannschaft hat über die gespante Vorbereitung sehr gut mitgezogen und konzentriert gearbeitet. Man merkt jedem an, dass er sich auf die neue Saison freut und alle sind absolut froh, dass es endlich wieder losgeht. Wir wollen von Spiel zu Spiel gucken und immer das bestmögliche Ergebnis erreichen. Aufgrund der Vielzahl an Verstärkungen geht TeBe für mich als Favorit in die Saison.

Philip Sprint (FC Hertha 03):

In erster Linie bin ich froh bei Hertha 03 mehr als positiv aufgenommen worden zu sein, so wie alle anderen Neuzugänge auch. Mein ehemaliger und jetzt wieder aktueller Mitspieler, Maxi Obst, hatte mir nur positives über Mannschaft, Trainerteam und Bedingungen berichtet. Das hat sich alles bestätigt und ich bin nun einfach nur glücklich, den Schritt nach Zehlendorf gewagt zu haben und bereue ihn keinesfalls. Die Vorfreude auf die Saison stieg seit Beginn der Vorbereitung von Woche zu Woche. Wir alle sind heiß und vollmotoviert für das erste Spiel bzw. die gesamte Saison, daher ist es etwas schade, dass wir zurzeit mit vielen Verletzungen zu kämpfen haben. Trotzdem wollen wir eine bessere Platzierung als im letzten Jahr erreichen. Ich denke die Favoriten dieses Jahr sind Tennis Borussia, die viel Qualität dazugewonnen haben, Optik Rathenow, mit denen man als Vorjahres Zweiter wieder rechnen muss und Lichtenberg, die, soweit ich weiß, auch einen guten Fußball spielen.

Can Eryigit (CFC Hertha 06):

Unsere Mannschaft ist auf jeden Fall sehr jung und hat im Vergleich zu anderen Team viele Neuzugänge. Man wird sehen, wofür es am Ende reicht. Die Vorfreude meinerseits ist sehr groß, da es nach zwei Monaten Pause endlich wieder los geht und man sich endlich wieder mit anderen Mannschaften messen kann.
Unser Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt, da wir wie gesagt eine Menge junge Spieler haben und uns erst als Team finden müssen. Einen klaren Favoriten auf den Aufstieg habe ich nicht, ich denke aber, dass TeBe, Lichtenberg 47 und Optik das unter sich ausmachen werden, da alle drei Teams schon seit Jahren oben an der Spitze darum kämpfen.

Danny Kempter (TeBe):

Die Qualität in der Mannschaft ist durch die teils namhaften Neuzugänge hervorragend. Wir konnten uns durch zahlreiche Trainingseinheiten und auch dem Trainingslager in Polen besser kennenlernen. Dabei wurde natürlich in erster Linie Grundlagen im Fitness- und Taktikbereich geschaffen. Zusätzlich wurden mehrere Testspiele bestritten. Hier hat sich bereits das enorme Potenzial unserer Mannschaft wiedergespiegelt.
Alle haben voll mitgezogen, sodass wir immer eine hohe Intensität beim Training hatten.
Nach den harten Wochen der Vorbereitung sind wir natürlich froh, dass es jetzt wieder losgeht. Mit drei Auswärtsspielen erwartet uns ein schweres Programm, welches wir positiv für uns gestalten wollen.
Wir gehen aber mit viel Demut an die Aufgabe, da wir wissen, dass die Liga viele starke Mannschaften aufzubieten hat. Allein Lichtenberg hat ein gewachsenes Konstrukt, mit hochklassigen Spielern, die mit Sicherheit um den Aufstieg mitspielen werden. Als weitere Mannschaften für den Kampf um den Aufstieg ist mit Sicherheit mit Optik Rathenow und Anker Wismar zu rechnen.

Für uns geht es letzendlich darum, unsere Abläufe zu festigen und den mannschaftlichen Zusammenhalt mit den individuellen Fähigkeiten in Einklang zu bekommen, um erfolgreich Fußball zu spielen.
Das wird nicht von heute auf morgen funktionieren. Vom bisherigen Eindruck sind wir aber auf einem guten Weg.

Ich bin mir sicher, dass wir mit dieser Mannschaft einer der Anwärter auf den Aufstieg sein müssen. Da wir aber komplett neu zusammengestellt wurden, sehe ich Lichtenberg eher in der Favoritenrolle.


Das Interview führte Marcel Peters; Fotos Stephan Zellin, Frank Arlinghaus, Jürgen Hain, Anne Gründer, Chris Ham

Aufrufe: 05.8.2017, 09:20 Uhr
Marcel PetersAutor