2024-05-10T08:19:16.237Z

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Besim Miroci wird den Kreisklassisten FC Loppenhausen nach drei Jahren und zwei Aufstiegen im Sommer verlassen.  Foto: Andreas Lenuweit
Besim Miroci wird den Kreisklassisten FC Loppenhausen nach drei Jahren und zwei Aufstiegen im Sommer verlassen. Foto: Andreas Lenuweit

Auf Abschiedstour

Zum Saisonende verlässt Trainer Besim Miroci den FC Loppenhausen +++ Der Grund für die Trennung klingt auf den ersten Blick paradox

Im Sommer trennen sich nach dreijähriger Zusammenarbeit der Kreisklassist FC Loppenhausen und sein Trainer Besim Miroci. Das gab der Verein nun frühzeitig bekannt, um einerseits dem Erfolgstrainer Miroci die Chance auf einen neuen Trainerjob bei einem anderen Verein im Sommer zu ermöglichen, und um auch andererseits genügend Zeit für die Suche nach einem Nachfolger zu haben.

Miroci hatte den FC Loppenhausen vor drei Jahren übernommen und den Klub in dieser Zeit mit zwei aufeinanderfolgenden Aufstiegen von der B-Klasse in die Kreisklasse geführt. Gekrönt wurde diese Erfolgsbilanz mit der Meisterschaft im vergangenen Jahr in der A-Klasse Allgäu 2. „Die war aufgrund der vielen Verletzten, die wir in der Rückrunde hatten, nicht zu erwarten – und am Ende dafür umso schöner. Das war ein Highlight“, sagt Miroci.

Mit diesem Aufstieg in die Kreisklasse, aus der der FC Loppenhausen im Jahr 2011 abgestiegen war, hat der 43-jährige Trainer den sportlichen Fünf-Jahres-Plan des Vereins deutlich unterboten. „Wir haben 2014 gesagt, dass wir in den kommenden fünf Jahren wieder in der Kreisklasse spielen und wieder eine zweite Mannschaft stellen wollen“, sagt Abteilungsleiter Christian Matzka. „Diesen Plan hat Besim bei uns praktisch schon in drei Jahren erreicht.“

Und damit stellte sich bei Trainer und Verein die Frage: Was soll nun noch kommen? Der Klassenerhalt in der Kreisklasse dürfte für den Aufsteiger, der aktuell den achten Platz belegt, in der Rückrunde nur noch Formsache sein, auch wenn Miroci warnt: „Wir stehen gut da, aber die Kreisklasse ist unberechenbar.“ Vielmehr ist es der Blick in die Zukunft, der Miroci und Matzka zum offenen und ehrlichen Gespräch in der Winterpause an einen Tisch brachte. „Drei Jahre sind eine stolze Zeit. Im dritten Jahr wiederholt man das, was man den Spielern in den ersten beiden Jahren beigebracht hat. Und im vierten Jahr wird das dann wieder wiederholt“, sagt Miroci und spielt so auf eine mögliche Abnutzung an. Außerdem sei die Zusammenarbeit mit dem FC Loppenhausen bisher ein echter Volltreffer gewesen. „Das will man sich nicht kaputt machen.“

Von Anfang an hätten der Verein und die Mannschaft ihn respektiert, so Miroci. Das Team habe seine Art Fußball zu spielen – offensiv und risikofreudig – komplett mitgetragen und letztlich auch Erfolg damit gehabt. „Dass wir aus der B-Klasse aufsteigen, war im Prinzip schon vorher klar. Aber Besim war von Anfang bis zum Ende mit größtem Einsatz dabei“, lobt Matzka. Ein Ansporn sei sicher das Bruderduell mit Rrust Miroci, dem Trainer des TSV Pfaffenhausen, gewesen. Letztlich machte der auch das Rennen um die Meisterschaft, musste im Jahr darauf in der A-Klasse aber den FC Loppenhausen im Titelrennen vorbeiziehen lassen. „Es ist in den drei Jahren unter Besim nur bergauf gegangen. Er hat eine sehr gute Grundlage geschaffen und wir konnten mit ihm unsere Ziele schneller erreichen, als gedacht.“ Es sei nun aber an der Zeit, weiterzudenken. Man sei mit Miroci zum Schluss gekommen, lieber nach drei erfolgreichen Jahren einen Schlussstrich zu ziehen. „Er ist ein super Trainer“, sagt Matzka. „Ich wünsche ihm, dass er auch einmal ein höherklassiges Team trainieren darf.“

Das wäre auch in Mirocis Sinn. Allerdings ist er realistisch: „In unserem Bereich gibt es nicht so viele Möglichkeiten. Und wenn es dann weiter weg geht, wird es von der Arbeit her auch schwierig“, sagt Miroci. Und wer weiß, vielleicht ist eine Rückkehr in einigen Jahren denkbar. So wie es für Miroci bei Thannhausen und Schöneberg bereits der Fall war. Er hat in seiner 16-jährigen Trainertätigkeit meist einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

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Aufrufe: 020.1.2019, 17:39 Uhr
Mindelheimer Zeitung / Axel SchmidtAutor