2024-05-10T08:19:16.237Z

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Auf Spieler wie Luca Bongermino (rechts, hier gegen den TSV Riedlingen) aber auch die mannschaftliche Geschlossenheit zählt Spielertrainer Jörg Schreyeck. (Foto: Karl-Heinz Bodon)
Auf Spieler wie Luca Bongermino (rechts, hier gegen den TSV Riedlingen) aber auch die mannschaftliche Geschlossenheit zählt Spielertrainer Jörg Schreyeck. (Foto: Karl-Heinz Bodon)
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Kompakt, stabil und konstant

Spielertrainer Jörg Schreyeck haucht dem FC Krauchenwies/Hausen neues Leben ein

Bad Saulgau - Seit Ende Oktober ruht der Ball. Die wohl längste „Winterpause“ der Historie im Amateurfußball dauert an. Die „Schwäbische Zeitung“ nutzt die fußballlose Zeit, um die Vereine der Region ein bisschen unter die Lupe zu nehmen. Nach einigen schwierigen Jahren ist Bezirksligist FC Krauchenwies/Hausen wieder in der Spur. Auch dank Ex-Regionalligaspieler Jörg Schreyeck (SC Pfullendorf, TSG Balingen), der seit Januar 2020 als Spielertrainer dem Ex-Landesligisten neues Leben einhauchte. So überzeugend, dass der Verein inzwischen mit Schreyeck, der am Freitag seinen 36. Geburtstag feiert, auch in der Saison 2021/2022 weitermacht

Gerade mal zehn Spiele hat Jörg Schreyeck als sportlich verantwortlicher Trainer des FC Krauchenwies/Hausen absolviert, eines in der Saison 2019/2020, ehe der erste Lockdown kam und später die Saison abgebrochen wurde. „Eigentlich hatten wir uns darauf gefreut, die Rückrunde fertig zu spielen. Unser Ziel war der Klassenerhalt“, sagt Schreyeck. In dieser Saison absolvierte der FCK/Hausen dann neun Spiele (vier Siege, vier Unentschieden, eine Niederlage), ehe der erneute Unterbruch kam. Mit neun Spielen gehört sein Team zu den Mannschaften mit den wenigsten Partien. „Ich hoffe, dass wir die Vorrunde fertig spielen können. Ich bin zuversichtlich, da einige Mannschaften schon elf oder zwölf Spiele bestritten haben. Und ich denke, dass wir sechs bis acht Wochen nach Wiederbeginn haben, um die Spiele durchzubekommen. Da können wir auch mal die eine oder andere englische Woche spielen“, sagt Schreyeck. So glaubt er auch, dass seine Mannschaft die ausstehenden Nachholspiele absolvieren kann, um das Ziel ins Auge zu fassen: „Wir wollen uns im Mittelfeld etablieren“, weist Schreyeck Hinweise zurück, mit Siegen in Nachholspielen gehe noch etwas nach vorne.

Mit der bisherigen Saison kann Schreyeck gut leben. „Wir sind zufrieden. Wichtig war, dass wir wieder Konstanz reinbekommen. Der FC Krauchenwies/Hausen war in den vergangenen Jahren eine Mannschaft, die sehr viele Gegentore bekommen hat. Und du machst halt nicht in jedem Spiel drei, vier Tore, um das Spiel zu gewinnen“, erklärt er seinen Ansatz bei seinem Amtsantritt vor etwas mehr als einem Jahr. Dem ehemaligen Pfullendorfer Regionalligaspieler und Kapitän des SCP gelang es, die FCK-Mannschaft zu stabilisieren. „Wir kriegen nicht mehr so viele Tore, haben dreimal zu null gespielt. Wir schaffen es einfach, kompakt zu stehen“, sagt Schreyeck, der als Spielertrainer selbst auf der „Sechs“ spielt. „Wir haben unsere wichtige Achse gefunden, mit Spielern wie Raphael Göggel, Alexander Hoch, Luca Bongermino, Timmy Rauser als Kapitän und Patrick Vogler. Aber es passt insgesamt. Jeder übernimmt Verantwortung. Natürlich haben wir auch mal ein Spiel dabei, wo wir uns mehr Tore einfangen, wie beim 4:3-Sieg gegen Schelklingen. Aber das war auch das enge Spielfeld“, analysiert Schreyeck.

Schreyeck hat die Jugendabteilung des SSV Reutlingen durchlaufen, ehe er für die Mannschaft von der Kreuzeiche in der Oberliga debütierte. Ab 2006/2007 folgten vier Spielzeiten bei der TSG Balingen, mit der er in die Oberliga aufstieg und 2010 der Wechsel zum SC Pfullendorf. 2014 kehrte er zu seinem Ex-Klub TSG Balingen in die Oberliga zurück. Nach dem Aufstieg der Balinger in die Regionalliga fungierte er dort zuletzt als Co-Trainer, ehe er im Winter 2019/2020 nach Krauchenwies wechselte. Der Verein hatte den Kontakt gesucht. In Krauchenwies traf Schreyeck auf einige bekannte Gesichter aus SCP-Zeiten. Patrick Vogler und Timmy Rauser, in Pfullendorf zu Schreyecks Zeit gerade der Jugend entwachsen sowie Co-Trainer Giovanni Figarini. Schreyeck sagt, er habe sich relativ leicht getan, sich beim FC Krauchenwies/Hausen zurechtzufinden. „Es passt auf dem Spielfeld, aber auch im Umfeld, die Spieler und der Verein haben mich gut aufgenommen.“ Die Mannschaft ziehe gut mit, die Spieler seien leistungsbereit und in einem guten Fußballalter. „Unsere bisherige Saison zeigt: Unser Weg ist nicht so falsch.“

Schreyeck, im Hauptberuf ist der zweifache Familienvater Maschinenbauingenieur, betont wie wichtig auch die Unterstützung in der täglichen Trainingsarbeit durch die Co-Trainer Thomas Schweikart und Giovanni Figarini sowie Torwarttrainer Gerhard Hauck ist. „Das Team ist insgesamt eine sehr große Hilfe“, sagt Schreyeck, der so auch Beruf und Trainertätigkeit miteinander verbinden kann. Die Gründe für das gute Abschneiden des FCK sieht Schreyeck auch in der veränderten Abstimmung auf dem Platz. „Wir haben vor der Saison zwei, drei Sachen umgestellt. Wie wir Gegner anlaufen und dass wir darauf, wie der Gegner spielt, eine passende Antwort haben. Mir ist es wichtig, dass von den Spielern, die uns zur Verfügung stehen, keiner abfällt, sodass wir 16, 17 gleichwertige Spieler haben.“ Überhaupt spielen Zusammenhalt und Miteinander eine große Rolle für Jörg Schreyeck. „Jeder Spieler soll Verantwortung übernehmen. Die Spieler sollen miteinander reden, einander helfen auf dem Platz. Mir ist das Auftreten auf dem Platz sehr wichtig, aber auch das neben dem Platz. Ich will, dass die Mannschaft neben dem Platz einheitlich und gut auftritt. Dazu gehört, dass wir auch nach Auswärtsspielen dort zusammensitzen, übers Spiel sprechen.“

Natürlich war und ist die fußballlose Zeit auch für den FCK/Hausen schwer. Jörg Schreyeck aber appelliert vor allem an die Eigenverantwortung seiner Spieler. „Natürlich bin ich mit den Spielern in Kontakt. Sie sollen laufen gehen, Rad fahren oder irgendwas machen. Aber ich kontrolliere das nicht. Jeder soll pro Woche zwei-, dreimal Sport machen“, empfiehlt Schreyeck. Natürlich werde man, sobald eine Tendenz absehbar sei, gemeinsame Schritte machen, trainieren. Zunächst sei das online geplant. „Bis wir wissen, wie die restliche Saison aussieht“, sagt Schreyeck. „Dann werden wir aktiv werden“, um auf den Platz zurückzukehren. Und nicht nur Jörg Schreyeck hofft, dass zu den zehn bisherigen Einsätzen als Spielertrainer für den FCK/Hausen in dieser Saison mindestens sieben hinzukommen, um die (Vor-)Runde sportlich zu beenden. Und um dann mit Elan in Richtung der Saison 2021/2022 - die erste hoffentlich komplette Spielzeit für ihn beim FC Krauchenwies/Hausen - zu starten.

Mehr zum Verein auch unter www.fc-krauchenwies.de

Aufrufe: 017.2.2021, 06:53 Uhr
Marc DittmannAutor