„Das war heute mehr Glück als Verstand, dass wir hier gewonnen haben. Das muss man einfach so sagen.“ Gäste-Trainer Frank Hermes war nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Veron Besiri vor geschätzten 450 Zuschauern ehrlich genug, zuzugeben, dass seine Elf trotz aufopferungsvoller Gegenwehr an diesem dampfigen Augustabend mit allen Engelchen im Bunde war, um am Ende mit drei Punkten wieder nach Hause fahren zu können.
Hatte der Vorjahrs-Aufsteiger im Duell mit dem aktuellen Neuling in den ersten 45 Minuten in einer teilweise eher langatmigen Partie zumindest noch teilweise auf Augenhöhe agiert, so wendete sich das Blatt im zweiten Durchgang zusehends zugunsten der Gastgeber, die den Weißen aus Körperich kaum Räume zu eigenen Offensive-Bemühungen ließen. „Das Einzige, was ich meiner Mannschaft heute vorwerfen kann, ist, dass sie aus der Fülle von fast hundertprozentigen Chancen nicht zumindest die eine genutzt hat, die uns vor der Niederlage bewahrt hätte“, war Trainer Marco Wallesch nach den insgesamt 96 Minuten zurecht enttäuscht.
Frank Hermes, Trainer der SG Körperich:
Da der Unparteiische nach dem kräftigen Guss in der Pause die Strafräume und den Fünfer neu abziehen ließ, verzögerte sich die Partie. Die sich über dem Prümtal dräuenden dunklen, fetten Gewitterwolken taten ihr Übriges, dazu, dass die Partie in den Schlussminuten unter der Trainingsbeleuchtung nur noch von der Zuschauerseite aus her einsehbar und damit auch verfolgbar war. Es war eine fast schon gespenstisch anmutende Szenerie, die die Gastgeber mit einer couragierten Vorstellung beherrschten, sich aber selbst um den Lohn ihrer Bemühungen brachten.
Höhepunkt, oder besser aus Sicht der Wallesch-Elf, Tiefpunkt, war eine Szene in der 58. Minute, als die Kugel, von Luca Eichner aus wenigen Metern freistehend abgezogen, erst gegen den linken Torpfosten prallte, dann hinter dem Rücken von Gäste-Torwart Thomas Prinz auf der Torlinie entlang kullerte, gegen den rechten Pfosten prallte, von wo aus sie sich schließlich im Schneckentempo ins Aus wand. Ein wahrer „Kunstschuss“, der dem Schützen wohl nie mehr in seiner Karriere gelingen wird.
In die Drangperiode der Hausherren fiel dann der Führungs- und, wie sich herausstellen sollte, auch der Siegtreffer in der 66. Minute. Eine maßgenaue Flanke von der linken Seite nickte der kurz zuvor eingewechselte Tim Nöttinger als personifiziertes „Goldköpfchen“ ins Netz. Als das „weiße Ballett“ aus Körperich fast eine halbe Stunde später zu den Fans lief und mit Diesen „Derbysieger, Derbysieger“ skandierte, wusste wohl kaum einer aus deren Mitte, wie das hatte geschehen können.
SG Bettingen - SG Körperich 0:1
SG Bettingen: Christian Poss, Jonas Pick, Tim Hoffmann, Christian Bales, Dominik Thielmann, Dennis Gansen, (74. Nico Nosbisch), Simon Lehnen, (40. Johannes Bales), Sven Himpler, Johannes Enders, (52. Thomas Niederprüm), Luca Eichner, Tobias Bales.
SG Körperich: Thomas Prinz - Alexander Roth, Eldin Hodzic, (53. Tim Nöttinger), Timur Crnovrsanin, Kevin Liedtke, (85. Nils Trierweiler), Janik Masselter, Fabian Spartz, Martin Marx, (90. Michael Heinz), Pascal Müller, Peter Pott.
Tor: 0:1 (66.) Nöttinger)
Schiedsrichter: Veron Besiri (Trier)
Zuschauer: 450