2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Verbissen: Kilias Marcel Schwantes (vorne) verlängert den Ball gegen den Schilkseer Robin Schubert per Kopf. Foto:Stark
Verbissen: Kilias Marcel Schwantes (vorne) verlängert den Ball gegen den Schilkseer Robin Schubert per Kopf. Foto:Stark

FC Kilia Kiel verliert gegen den TSV Schilksee

0:2 - Durchschlagskraft bringt Schilksee den Sieg

Das vorerst letzte Derby für den FC Kilia Kiel in der höchsten Spielklasse des Landes ging gegen den TSV Schilksee letztlich verdient mit 0:2 (0:0) verloren, und doch präsentierte sich der Gastgeber am Freitagabend noch ein vorletztes Mal vor eigener Kulisse äußerst anständig. „Wie schon am Dienstag, so muss ich auch heute wieder meinen Hut vor der Leistung des Teams ziehen“, attestierte Noch-FC-Trainer Lars Dubau seinem verbliebenen Kader eine taktisch disziplinierte Leistung.

Dabei war seine Mannschaft – vor allem in Halbzeit eins – sogar diejenige, die für Spielkultur zu sorgen versuchte und einige gute Ballgewinne vorzuweisen hatte. Diese verpufften aber spätestens in gegnerischer Strafraumnähe wieder, ehe die Umschaltmomente für Torgefahr hätten sorgen können.

Den „Fördekickern“ war anzumerken, dass sie zuletzt fünf Niederlagen in Serie zu verkraften hatten. Sie wirkten schlichtweg müde und verbreiteten kaum Spielfreude. Auch das taktische Konzept des Gastes, den leicht abkippenden Stürmer Finn Langkowski mit Flanken aus dem Halbfeld zu füttern und auf seine Verlängerungen auf die einrückenden Außenspieler Berg Pekgür und Lars Horstinger zu hoffen, trug nicht zur Attraktivität der Begegnung bei.

Wenn es mal gefährlich wurde, dann vornehmlich nach Standards. So stand Horstinger nach einer Ecke von Marcel Vones mit anschließender Kopfballverlängerung Langkowskis am zweiten Pfosten blank, traf mit seinem direkten Abschluss aber Kilias Schlussmann (28.).

In Minute 40 blieb Keeper Ahmad Abu Gharbieh ein weiteres Mal Sieger gegen Horstinger, als er einen flachen Distanzschuss um seinen linken Pfosten herum lenkte. Kilias bewundernswerter Mut zum Kurzpassspiel geriet kurz vor der Pause zur Leichtfertigkeit: Die Hausherren schoben sich trotz gegnerischem Druck den Ball vor dem eigenen Tor zu, ehe Max Buhse Innenverteider Andre Rathfelder entschieden anlief, von diesem angeschossen wurde und das Spielgerät aus 25 Metern Torentfernung an die Latte segelte (43.).

Nach dem Seitenwechsel weichten die Gäste ihre bis dahin eindimensional wirkende Spielidee endlich etwas auf, suchten mit zunehmender Spieldauer häufiger den flachen Pass in die Tiefe und setzten dem Gegner so allmählich mehr zu. Strafraumszenen ließen jedoch zunächst auf sich warten.

Erst in Minute 68 köpfte Langkowski eine Flanke des eingewechselten Torge Hansen freistehend auf die Latte, wobei Abu Gharbieh wohl zur Stelle gewesen wäre. Passend zum verkrampft wirkenden Auftritt der Gäste war es aber schließlich ein Kilia-Fehler, der zum „Dosenöffner“ geriet.

Viktor Dragusha wollte eine Situation im eigenen Sechzehnmeterraum spielerisch auflösen und produzierte dabei einen Fehlpass auf den sehr aktiven Hansen, der so zur rechten Grundlinie durchstieß und den im Zentrum einschiebenden und nur sechs Minuten zuvor in die Begegnung gekommenen Torben Kracht bediente (70.).

„Ich hatte ein ganz gutes Händchen“, schmunzelte Schilksee-Trainer Stefan Lau nach der Partie, zumal auch bei der Entstehung des zweiten Tores gleich zwei seiner Joker ihre Finger im Spiel hatten. Einer davon war Christoph Kahlcke, der von seiner rechten Seite eine scharfe Flanke auf den zweiten Pfosten schlug, wo sich Lars Lübbehüsen nicht anders als mit einem Schubser gegen den einköpfbereiten Kracht zu helfen wusste.

Schiedsrichterin Franziska Wildfeuer zeigte ohne zu zögern auf den Punkt und zückte die Gelbe Karte in Richtung des stoßenden Lübbehüsen. Langkowski trat an und verlud Abu Gharbieh sicher zum 2:0 (75.).

Selbst nach diesem entscheidenden Treffer blieben die Hausherren imponierend, alleine die Durchschlagskraft fehlte zu einem Anschlusstreffer. Doch auch auf der gegenüberliegenden Seite hätte der Ball nochmals im Netz zittern können, wenn Abu Gharbieh nicht ein drittes Mal glänzend gegen einen Horstinger-Abschluss – diesmal per Kopf – pariert hätte (80.).

„Das war wirklich kein spielerischer Leckerbissen, aber das war auch nicht zu erwarten“, diagnostizierte Lau nach der Partie erleichtert und führte weiter aus: „Kilia hat hier wirklich alles rausgehauen und war auch immer wieder gefährlich nach Kontern, aber zum Glück hatten wir im zweiten Durchgang Torge Hansen, der das Spiel an sich gerissen und letztlich mitentschieden hat.“

Lars Dubau, der genau wie seine Spieler Danny Dubau, Kevin Perro, Franko Milbradt und Yannik Jakubowski, Ligaobmann Rainer Kobarg sowie der Spielertrainer der ehemaligen zweiten Mannschaft Daniel Sahre im Sommer zum TSV Schilksee abwandert, war mit dem Auftritt trotz defizitärem Angriffsspiel absolut einverstanden: „Die Jungs haben wieder einmal nie aufgesteckt, sind bis zum Schlusspfiff engagiert und mutig aufgetreten.“

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.

FC Kilia Kiel: Abu Gharbieh – Wrzesinski, Lehmann, Rathfelder, Sawkulycz (71. Lübbehüsen), Sam – Schwantes, Karbstein, Nöhr (65. Sonntag) – Dragusha, Weishaupt (83. Sahin).

TSV Schilksee: Steingräber – Scharfenberg (54. Kahlcke), Bertow, Höckendorff, Vones – Buhse (46. Hansen), Schubert – Pekgür, Smit (64. Kracht), Horstinger – Langkowski.

SR: Wildfeuer (Ruhmannsfelden).
Zuschauer: 200.
Tore: 0:1 Kracht (70.), 0:2 Langkowski (75., Foulelfmeter).
Aufrufe: 014.5.2017, 18:28 Uhr
SHZ / wtiAutor