Remis-Überdruss: Oyewoie führt Ismaning zum ersten Dreier

Trainer Rainer Elfinger kam nach Ismaning mit der Idee, durch die defensive Dreierkette einen Mann mehr im Mittelfeld bringen zu können. Nach dem teilweise starken Auftritt beim 3:3 in Wolfratshausen hatte er nun den Mut, seine Mannschaft noch offensiver auszurichten. Das funktionierte auch recht gut, weil der bislang freche Aufsteiger (sieben Punkte aus drei Spielen) nicht wirklich große Chancen hatte. Erst in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit verhinderte Sebastian Fritz mit einem Reflex auf der Linie den Rückstand.

Zu dem Zeitpunkt hätten die Ismaninger schon in Führung liegen müssen, aber sie machten sich das Leben immer wieder unnötig schwer. Einmal stand Bastian Fischer frei vor dem Torwart und wollte noch ablegen auf Mijo Stijepic, den der Querpass aber nicht erreichte. Maximilian Siebald vergab noch eine gute Chance und dazu hatte der Traunsteiner Torwart nach zwei Hereingaben Unsicherheiten, die Ismaning jedoch nicht ausnützen konnte.

Nach der Pause entwickelte sich ein ganz komisches Spiel. Die enttäuschenden Traunsteiner beschränkten sich auf Konter und hofften darauf, aus dem Nichts eine Ecke zu bekommen. Ismaning bemühte sich, hatte deutlich mehr Ballbesitz und letztlich doch nicht die richtige Durchsetzungskraft in Strafraumnähe.

Der Aktivposten bei den Blauen war Yemi Oyewoie, den Trainer Elfinger als defensiv starken Außenspieler holte für die Umsetzung der Dreierkette. Auf dem linken Flügel absolvierte der Neuzugang vorne wie hinten ein Riesenpensum. Nur im Strafraum fehlte ihm das Fortune bis zu der 83. Minute der bei einer Ecke von Tobias Killer. Den flach ins Getümmel getretenen Ball brachten die langen Abwehrspieler der Chiemgauer nicht aus dem Gefahrenbereich, und Kilometerfresser Oyewoie belohnte seine Leistung mit dem 1:0. Dann musste der zur Pause gekommene Kaan Aygün wieder raus und wurde vom Trainer im Ansatz besänftigt: „Kaan, nicht Ausflippen! Ist taktisch!“ Die Begeisterung hielt sich dennoch in Grenzen. So stand unter dem Strich ein verdienter Arbeitssieg. „Das war diesmal kein schönes Spiel, aber eben ein taktischer Sieg“, stellte Elfinger fest.

FC Ismaning – SB Chiemgau Traunstein 1:0 (0:0)

FCI: Fritz – Ehret, Kubina, Siedlitzki – Soave, Killer, Siebald, Ring (46. Aygün, 86. Beck), Oyewoie – Fischer (70. Auerweck), Stijepic. Tor: 1:0 Oyewoie (83.). Gelbrot: Soave (90.+1, Foul+Spielverzögerung). Schiedsrichter: Elias Wörz (Friesenried). Zuschauer: 230.