2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Voller Einsatz für den FC Hennef 05: Marius Ehrenstein (Zweiter von rechts) Fotos: Bröhl
Voller Einsatz für den FC Hennef 05: Marius Ehrenstein (Zweiter von rechts) Fotos: Bröhl

Jubel in letzter Sekunde

Der FC Hennef 05 feiert erneut einen Last-Minute-Sieg

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FC Hennef 05 — SpVg Wesseling-Urfeld 3:2 (1:1)

Das Spiel ist erst beendet, wenn der Schiedsrichter abpfeift — diese Fußball-Weisheit scheinen die Mittelrheinliga-Spieler des FC Hennef 05 in dieser Saison besonders verinnerlicht zu haben. Nicht zum ersten Mal feierte der Spitzenreiter einen Last-Minute-Erfolg, diesmal dank eines Zauber-Freistoßes von Johannes Jahn in der dritten Minute der Nachspielzeit. „Wir sind einfach richtige Mentalitätsmonster”, jubelte der Hennefer Doppeltorschütze André Klug nach dem achten (!) Sieg der 05er in Folge. „Wir haben keinen Bock auf Unentschieden und spielen bis zur letzten Sekunde auf Sieg.” Der Angreifer ging selbst mit gutem Beispiel voran, zog nach Ablauf der regulären Spielzeit noch einmal einen seiner unwiderstehlichen Sprints an und war nur durch ein Foulspiel zu stoppen. Es folgte der große Auftritt von Jahn: Der Experte für die ruhenden Bälle zirkelte den fälligen Freistoß vom Strafraumeck über die Mauer hinweg ins Tor — und korrigierte damit seinen Fauxpas nur wenige Minuten zuvor. Ein Ballverlust des defensiven Mittelfeldspielers hatte einen Wesselinger Konter und eine Ecke zur Folge gehabt, die Benedikt Zaun aus dem Gewühl heraus zum Ausgleich verwertete (88.).

Neben Jahn war Klug der Mann des Tages gewesen. Gerade mal 70 Sekunden waren gespielt, als der 25-Jährige nach feinem Pass von Jahn die Hennefer Führung erzielte. Anschließend hatten die 05er Glück bei einem Lattentreffer der SpVg (20.), doch fünf Minuten später war Keeper Niclas Altmann dann doch geschlagen. Nach einem Freistoß war es der ehemalige Oberpleiser und Bad Honnefer Torjäger Deniz Millitürk, der per Kopf den Ausgleich erzielte.

Nach dem Wechsel war Klug erneut zur Stelle, diesmal per Kopf und diesmal nach Vorarbeit von Sakae Iohara (66.). Es folgte eine turbulente Schlussphase, einmal mehr mit dem besseren Ende für die Hennefer. „Das war wieder einmal ein Sieg des Willens”, sagte der Hennefer Trainer Sascha Glatzel, „gegen diesen speziellen und hochemotionalen Gegner war es vor allem wichtig, mental voll auf der Höhe zu sein.”

FC Hennef 05: Altmann, Ehrenstein, Genesi, Roder, Viehweger, Iohara (89. Kunzika), Kilic (90. Niklas), Brand (72. Diehl), Jahn, Klug, Eck - Trainer: Glatzel

Spvg Wesseling-Urfeld: Gräber, Gangwisch, Heiler, Linden, Hein, Zaun, Farkas (73. Langen), Sohns (75. Elenz), Hayit (80. Klein), Unzola, Millitürk - Trainer: Farkas

Schiedsrichter: Erken - Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Klug (2.), 1:1 Millitürk (25.), 2:1 Klug (66.), 2:2 Zaun (88.), 3:2 Jahn (90.)



Borussia Freialdenhoven — Siegburg 04 5:0 (1:0)

Als Julian Fälber am glänzend reagierenden Borussia-Keeper Tobias Werres scheiterte (5.), deutete noch nichts auf ein Siegburger Debakel hin. Doch anschließend stellte der SSV das Fußballspielen ein. Auch die Umstellung vom 5-3-2- auf ein 4-4-2-System sollte den 04ern nicht mehr Sicherheit verleihen. Die Hoffnung, trotzdem mit einem 0:0 in die Pause zu gehen, wurde in der 40. Minute zerstört: Nach einem doppelt abgefälschten Schuss von Oskar Tkacz stand es 0:1.

Die zweite Halbzeit begann mit dem nächsten Tiefschlag: Ein 35-Meter-Freistoß von Christian Kreutzer landete unhaltbar im Giebel — 0:2 (53.). Zehn Minuten später nutzte Gerard Sambou einen von Niklas Welt verursachten Foulelfmeter zum 3:0. „Das war ein klares Geschenk vom Schiedsrichter”, sagte SSV-Trainer Kinan Moukhmalji, „trotzdem dürfen wir uns danach nicht einfach in unser Schicksal ergeben.” So kassierte man zwei weitere Gegentore (71./90.).

Die lange Ausfallliste — kurzfristig hatte auch Daniel Lingen aufgrund einer Leistenverletzung passen müssen — wollte der Coach gar nicht erst als Ausrede gelten lassen: „So darf man sich in der Mittelrheinliga einfach nicht präsentieren — das war in allen Belangen zu wenig. Diese Niederlage wird bei mir noch lange nachwirken.”

SC Borussia Freialdenhoven: Werres, Lee, Kreutzer, Kraus, Fadel, Sambou, Nock, Takai, Güler (74. Ndombele), Kuhnke (89. Schneider), Tkacz (75. Simon) - Trainer: Hannes

Siegburger SV 04: Vogel, Wieland, Hermanni (46. Harrach), Inger, Welt, Mai, Günther (67. Pöttgen), Ngyombo, Ullmann, Fälber, Welt - Trainer: Özyurt - Trainer: Moukhmalji

Schiedsrichter: Dardenne - Zuschauer: 120
Tore: 1:0 Tkacz (40.), 2:0 Kreutzer (53.), 3:0 Sambou (63. Foulelfmeter), 4:0 Kuhnke (71. Foulelfmeter), 5:0 Lee (90.)

Aufrufe: 019.11.2017, 20:50 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor