2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Hannes Viehweger (oben, v. l.), Kuss Kunzika, Florian Diehl, Benjamin Nuhi, Sven Brand, Andre Klug, Lukas Brozeit, Nico Werner, Trainer Sascha Glatzel (Mitte, v. l.), Torwart-Trainer Sascha Boese, Vorsitzender Martin Gerards, Sportlicher Leiter Dirk Hager, Bünyamin Kilic, Yannick Genesi, Robin Stoffels, Betreuer Alexander Blum, Physiotherapeut Martin Engel, Brandon Chin (unten, v. l.), Sven Niklas
Hannes Viehweger (oben, v. l.), Kuss Kunzika, Florian Diehl, Benjamin Nuhi, Sven Brand, Andre Klug, Lukas Brozeit, Nico Werner, Trainer Sascha Glatzel (Mitte, v. l.), Torwart-Trainer Sascha Boese, Vorsitzender Martin Gerards, Sportlicher Leiter Dirk Hager, Bünyamin Kilic, Yannick Genesi, Robin Stoffels, Betreuer Alexander Blum, Physiotherapeut Martin Engel, Brandon Chin (unten, v. l.), Sven Niklas

Glatzel und seine Rasselbande

Der Hennefer Trainer schickt ein blutjunges Team ins Rennen

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Mit 27 Jahren befindet sich Florian Schöller eigentlich im besten Fußballalter. Neben seinen Mitspielern fühlt sich der Kapitän des FC Hennef 05 trotzdem manchmal wie Methusalem. Kein Wunder, schließlich sind seine Teamkollegen im Schnitt gerade mal 21,5 Jahre jung. „Eigentlich bin ich ja gar nicht so alt, aber inmitten der ganzen Jungspunde fühlt man sich automatisch so“, sagt der Mittelfeld-Regisseur. Lediglich ein Akteur im Kader des Mittelrheinligisten wurde vor ihm geboren, nämlich Bünyamin Kilic (30).

Beim obligatorischen Trainingsspiel „Jung gegen Alt“ stehen Akteure wie Kuss Kunzika (21) oder Florian Diehl (21) längst auf der Seite der „Erfahrenen“. Die Jugend sieht Schöller aber grundsätzlich als Vorteil: „Die Jungs haben richtig Bock aufs Kicken und sind extrem hungrig. Davon abgesehen sind sie schon sehr weit für ihr Alter.“ Aufgrund des „herausragenden Potenzials“ ist sich der Spielführer „sicher, dass wir diesmal eine sorgenfreie Saison erleben werden“. In der abgelaufenen Serie hatten die 05er nur mit Ach und Krach die Klasse gehalten, dank einer famosen Aufholjagd in der Rückrunde. Der im Winter verpflichtete Trainer Sascha Glatzel hauchte der Mannschaft neues Leben ein und führte den FCH auf Rang vier der Rückrunden-Tabelle. „Wir hatten natürlich auch das notwendige Glück, das uns in der Hinserie gefehlt hatte“, so Schöller.

Die Rückrunde als Maßstab für die anstehende Saison zu nehmen, hält der Blondschopf jedoch für unangemessen: „Schließlich haben wir einen kompletten Umbruch hinter uns. Die Mannschaft ist nicht mehr mit der aus der Vorsaison zu vergleichen.“ In der Tat haben gestandene Spieler wie Denis Wegner, René Dabers oder Andy Habl den Klub verlassen. Mit ihnen ging reichlich an Erfahrung verloren. Im Gegenzug wurden zwei Dutzend Spieler verpflichtet. Sie alle eint ihre jugendliche Unbekümmertheit. „Das sind Jungs, denen man aber auch Fehler zugestehen muss“, so Glatzel.

Nur ein Zugang fällt aus diesem Raster heraus – und zwar Kilic. Der Routinier wurde vom Ligarivalen Friesdorf losgeeist. „Er erinnert mich immer an Arturo Vidal“, sagt Glatzel, „er hasst es ebenso zu verlieren. Außerdem ist er ein Grenzgänger auf dem Platz. So einer hat uns in der Vorsaison gefehlt – da waren wir oft zu brav.“ Der Heißsporn, der bereits 2011/12 für den FCH auflief, soll im zentralen defensiven Mittelfeld für Ordnung sorgen – und zur Not eben auch „abräumen“.

Die Neuzugänge vom FC Hennef.

Ein Spieler, der ebenfalls Eindruck bei den Gegnern hinterlassen dürfte, ist Benjamin Nuhi (21). Allein aufgrund seiner Statur. Der Stoßstürmer vom Regionalligisten Bonner SC ist nahezu beidfüßig, kopfballstark und „trotz seiner 1,92 Meter Körpergröße ein feiner Fußballer“, so Glatzel. Den Klassenerhalt hält er nicht zuletzt aufgrund solcher Qualität im Kader für „absolut realistisch. Die ersten sechs Plätze sind meiner Meinung nach aber schon vergeben.“ Demnach sieht er die Rivalen aus Alfter, Hürth, Bergisch Gladbach, Friesdorf, Herkenrath und auch Freialdenhoven außer Reichweite.

Die Vorfreude auf die Saison wird derzeit nur durch den Blick auf die Ausfallliste getrübt. Mit Marius Ehrenstein (Ellenbogenbruch), Kunzika (Blinddarm entfernt) und Daniel Jamann (Achillessehnenzerrung) drohen gleich drei Innenverteidiger mit verhältnismäßig großer Erfahrung die erste Ligapartie in Friesdorf zu verpassen. Zudem kehrt Linksverteidiger Matthias Roder erst nach dem Auftakt bei Glatzels Ex-Verein aus dem Urlaub zurück, während sein Positionskollege Sven Niklas noch an einem Bänderriss laboriert. Gut möglich also, dass der eine oder andere ganz junge Akteur gleich am ersten Spieltag seine Feuertaufe erleben wird.

Der Kader:

Zugänge: Sven Brand, Brandon Chin, Florian Diehl (alle FV Bad Honnef), Lukas Brozeit, Thomas Kosiolek, Sven Niklas, Robin Stoffels, Christopher Wagner (alle eigene U 19), Yannick Genesi (1. FC Spich), Bünyamin Kilic (FC Friesdorf), Benjamin Nuhi (Bonner SC), Nico Werner (Fortuna Düsseldorf, U 19)

Abgänge: Julian Molzberger (SG Neitersen), Tim Rudersdorff, Marco Hoeschel, Andy Habl, Rico Rollepatz (alle Euskirchener TSC), Fabian Montabell (Bergisch Gladbach), Christopher Mai (Siegburg 04), Denis Wegner, René Dabers, Rachid Bouallal, Alexander Zwilling (alle Pause)

Tor: Niclas Altmann, Thomas Kosiolek

Abwehr: Marius Ehrenstein, Yannick Genesi, Kuss Kunzika, Sven Niklas, Matthias Roder

Mittelfeld: Brandon Chin, Florian Diehl, Dennis Eck, Sakae Iohara, Johannes Jahn, Daniel Jamann, Bünyamin Kilic, Florian Schöller, René Schöller, Robin Stoffels, Hannes Viehweger

Angriff: Sven Brand, Lukas Brozeit, André Klug, Benjamin Nuhi, Christopher Wagner, Nico Werner

Aufrufe: 014.8.2017, 19:45 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor