Süßes oder Sauerbraten

Seichter Regen, gedämpftes Flutlicht und kurz vor der eigenen Partie noch Kreisliga-Frauenfußball: Schauriger hätte die Begegnung zwischen dem FC Hellweg II kurz vor Halloween auf der Anlage von Germania Bodelschwingh nicht anfangen können. Während der Abend für die Heimmannschaft zu einer Mischung aus "Es" und Freddy Krüger werden sollte - Germania konnte einfach niemanden ins Tor locken und hat irgendwann nur noch gehofft aufzuwachen, um dem Alptraum zu entkommen - miemten die schwarzgelben eher den perfekten Michael Myers: ein Stich reicht zum töten.

Den setzte Nico Miguletz in der 23. Minute. Schneller als der Ghost Rider persönlich flitze das polnische Schreckgespenst über die linke Seite und stach schärfer zu als Norman Bates persönlich. Zweiter Killer des Abends: Christopher Kapller. Der Mann mit dem eleganten Seitenscheitel schnappte mehr Dinger weg als der maskierte Schrei in Scream 1, 2, und der traurigen Fortsetzung 3 auf einmal. Als die Bodelschwingher dann noch kurz vor Beginn des Abspanns am leeren Tor vorbeiköpften, fasste ihr Kapitän das Spiel treffend zusammen: "Wir können noch drei Stunden spielen, heute machen wir keinen mehr." Oder anders gesagt: Germania war an diesem Abend das typische Erstopfer der neuen Mordserie - spätestens an der letzten Tür scheitern sie alle.

Hellweg beantwortete die Süßes oder Saures Frage an diesem Samstagabend also klar mit "die dicke Schichtorte zum Mitnehmen bitte" und klettert mit nun 16 Punkten auf Rang 7. Bodelschwingh steht mit 15 Kürbissen auf 9.