2024-05-08T14:46:11.570Z

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„Wenn wir so weiterspielen wie gegen Bad Krozingen, werden wir unsere Punkte holen.“ Christian Hechinger, der Rückkehrer auf die Heitersheimer Trainerbank, will den Teamgeist wachküssen.      | Foto: Patrick Seeger
„Wenn wir so weiterspielen wie gegen Bad Krozingen, werden wir unsere Punkte holen.“ Christian Hechinger, der Rückkehrer auf die Heitersheimer Trainerbank, will den Teamgeist wachküssen. | Foto: Patrick Seeger

Christian Hechinger: „Wenn man bittet, helfe ich gerne“

Christian Hechinger, der neue alte Trainer des FC Heitersheim, stellt sich in der Bezirksliga der Herausforderung Abstiegskampf

In der Vorwoche kam es in der Bezirksliga Freiburg zum ersten Trainerwechsel der Saison. Die Verantwortlichen des FC Heitersheim kamen nach der 2:3-Heimniederlage gegen Aufsteiger March zu dem Schluss, dass ein frischer Impuls der Mannschaft gut täte, und stellten Coach Dennis Klossek frei. Dessen Nachfolger ist sein Vorgänger, Christian Hechinger.

Vor zwei Jahren hatten Hechinger und sein Cousin Tobias den FC Heitersheim aus der Kreisliga A in die Bezirksliga geführt. Danach hatte das Trainerduo bei der damals gerade in die Landesliga aufgestiegenen SG Wasser-Kollmarsreute angeheuert, während der FCH Dennis Klossek verpflichtet hatte. Im ersten Bezirksliga-Jahr spielten die Malteserstädter in einer 17er-Staffel eine gute Runde, fanden sich zu keinem Zeitpunkt in der unteren Tabellenhälfte wieder und beendeten die Saison mit 48 Punkten auf Rang acht.


Umso überraschender kam daher, dass Heitersheim in diesem Jahr nicht so recht in Tritt zu kommen schien. In den ersten zwölf Spielen schaffte der FCH lediglich sieben Zähler aufs Konto: Gegen die SG Simonswald/Obersimonswald gelang ein 2:0-Erfolg, gegen Schlusslicht Kenzingen gar ein 5:0, und aus Oberried brachte die Mannschaft ein 2:2 mit nach Hause.
Nach der Niederlage gegen March wurde indes Christian Hechinger kontaktiert, der sich auch nicht lange bitten ließ: „Da gab es kein langes Überlegen – wenn man mich bittet, dann helfe ich gerne“, berichtet der neue, alte Coach von der Anfrage. Inzwischen hat er einige Übungseinheiten mit dem Team absolviert. Sein Eindruck: „Die Mannschaft ist in einem sehr guten Zustand, fußballerisch haben die Spieler nichts verlernt.“ Seinen Ansatzpunkt findet Hechinger eher im Bereich der Teamführung: „Wir müssen das Zusammengehörigkeitsgefühl fördern und den Teamgeist wecken, damit wieder alle an einem Strang ziehen.“


Beim Derby gegen den FC Bad Krozingen (0:1), bei dem Hechinger erstmals als Verantwortlicher an der Seitenlinie stand, konnte er bereits Fortschritte konstatieren: „Nach der Niederlage waren alle etwas deprimiert, aber wenn wir so weiterspielen, werden wir unsere Punkte holen.“ Vor allem in der zweiten Halbzeit berannte der FCH das Gästetor, ein Treffer wollte aber nicht fallen – auch dank des überragenden Krozinger Torhüters Oguz Ozan. „Wenn du im Mittelfeld der Tabelle stehst, gewinnst du so ein Spiel oder spielst wenigstens 0:0“, war Hechingers Schlussfolgerung. „Am wichtigsten war mir die engagierte Leistung. Wenn man verliert, ist stets die Frage, wie man verliert – wenn wir alles geben und verlieren, kann ich eher damit leben als mit einer schlechten Leistung.“


Für die Zukunft wünscht sich Hechinger weitere präsentable Auftritte auf dem Platz. In Bahlingen und Untermünstertal warten vor der Winterpause noch zwei hohe Messlatten, zudem in Neuenburg und Wasser-Kollmarsreute zwei direkte Konkurrenten im Abstiegskampf. Dem Trainer ist nicht bange: „Spiele gegen besser platzierte Mannschaften sind einfacher, man hat nichts zu verlieren. Zudem kann in einem Derby wie gegen Untermünstertal immer alles passieren.“ Vermeintlich einfache Gegner seien hingegen eine schwere Aufgabe, da die Spieler verkrampften oder zu ungestüm agierten.


In der Winterpause sollte der FC Heitersheim auch auf dem Transfermarkt tätig werden, findet Christian Hechinger. Insbesondere ein zusätzlicher Torwart steht auf dem Wunschzettel, nachdem sich Lukas Erhardt einen Kreuzbandriss zugezogen hat. Seither hütet der 48-jährige Oliver Moog den Kasten. Eine Einsatzreserve ist vonnöten, auch hinsichtlich der Trainingsqualität. Derzeit stellt sich im Training meist Moritz Anton, der mit Hechinger ein gleichberechtigtes Trainerduo bildet, zwischen die Pfosten.


Und wie steht Christian Hechinger zu der Aussicht, im Abstiegskampf mit seinem Cousin Tobias in Konkurrenz zu treten, der den SV Kenzingen übernommen hat? „Es wird das erste Mal sein, dass wir gegeneinander spielen“, sagt der Arbeitsvermittler, der im Dezember seinen vierzigsten Geburtstag feiern wird. „Sicher interessant, aber ich orientiere mich nicht nach irgendwelchen Gegnern und schaue mehr auf meine Mannschaft.“

Aufrufe: 02.11.2017, 21:30 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor