2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Investor Rolf Elgeti schickte offenbar ein Sanierungskonzept unter anderem mit den Gehältern von allen Mitarbeitern an Vertreter der aktiven Fanszene.
Investor Rolf Elgeti schickte offenbar ein Sanierungskonzept unter anderem mit den Gehältern von allen Mitarbeitern an Vertreter der aktiven Fanszene.

Ultras bestimmen Personalplanungen

E-Mails belegen den Versuch einer Vereinsübernahme durch die aktiven Fans

Gut anderthalb Wochen vor der am 1. November stattfindenden Mitgliederversammlung des Fußball-Drittligisten FC Hansa Rostock sind erneut E-Mails mit brisantem Inhalt aufgetaucht, aus denen klar wird, wie groß mittlerweile der Einfluss der sogenannten aktiven Fanszene auf den Verein bereits ist beziehungsweise in der Zukunft noch werden könnte.

Wie aus den Dokumenten hervorgeht, hat offenbar Investor Rolf Elgeti, der auch für den Aufsichtsrat (AR) der Ostseestädter kandidiert, den Fan-Vertretern Roman Päsler (1. Vorsitzender der Fanszene Rostock), Sebastian ,,Mumps" Janz (2. Vorsitzender der Fanszene Rostock) sowie Sebastian Eggert (Capo, Mitbegründer der Suptras - kandidiert ebenfalls für den AR) Ende August ein Sanierungskonzept für den Verein vorgelegt, das viele Geschäftsinternas, unter anderem die Gehälter von allen Beschäftigten des FC Hansa Rostock, enthält.

Anschließend diskutierten die Beteiligten offenbar mögliche Personalentscheidungen - siehe Antwortschreiben von Roman Päsler -, obwohl sie keinem legitimierten Organ des Vereins wie dem Aufsichtsrat oder dem Vorstand angehören. Auch der ehemalige Vorstandsvorsitzende Michael Dahlmann war wohl über die Vorgänge informiert.Anhand des Sanierungskonzeptes sollte Mitte September offenbar ein ,,Sieben-Tages-Plan" greifen. ,,Wer sich diesem widersetzt, kann gleich mitgehen, egal wer es ist", heißt es in einer ebenfalls den NNN vorliegenden E-Mail.

Selbst vor Vereins-Idolen wie Juri Schlünz (Chef der Nachwuchsakademie) und Axel Schulz (Sportkoordinator) sollte offenbar nicht halt gemacht werden. Auch der Vertrag mit Dahlmann hätte auf Anweisung der Fanszene bis zum 30. Juni 2018 verlängert werden sollen. Die Weigerung von Aufsichtsrats-Chef Harald Ahrens, diese Forderungen umzusetzen, führte letztlich zu dem aktuellen Chaos in den Führungsgremien des Clubs, verhindert jedoch erst mal eine Übernahme des Vereins durch die aktive Fanszene.


So soll gut anderthalb Stunden später die Antwort von Roman Päsler, 1. Vorsitzender der Fanszene Rostock e. V., gelautet haben.

Am Ende werden die Mitglieder des FC Hansa gefragt sein, wie sie die gesamten Ereignisse in den vergangenen Wochen und Monaten bewerten sowie darauf reagieren. Die Mitgliederversammlung am 1. November muss dazu genutzt werden, um die Weichen für die Zukunft zu stellen. Denn letztlich sitzen alle im selben Boot.

Aufrufe: 020.10.2015, 16:15 Uhr
André GerickeAutor