Rostock – Das Spiel begann gleich doppelt bitter für Türkgücü München . Erst übersah Schiedsrichter Patrick Schwengers ein klares Foul an Sercan Sararer und verweigerte den Elfmeter (4.). Nur drei Minuten später brachte Aaron Berzel mit einem ungeschickten Zweikampfverhalten den Rostocker Bentley Baxter Bahn zu Fall – Strafstoß und das 1:0 für die Hausherren durch Bahn.
Nach dem guten Derby-Auftritt wirkten die Münchner im Osten von Beginn an unkonzentriert. Es war meist ein Ballgeschiebe im Mittelfeld, für die gefährlichen Situationen sorgte Rostock. In der 28. Minute dann der nächste Auftritt vom Pechvogel des Abends: Nach einer Ecke versuchte Berzel die Situation zu klären, der Ball prallte vom Rücken des Abwehrchefs ins eigene Tor.
„Der Ostseewind tut uns bislang nicht gut. Das ist ein ideenloser Lustlos-Fußball. Damit kann ich natürlich gar nicht zufrieden sein“, sagte Geschäftsführer Max Kothny in der Halbzeit. Trainer Alexander Schmidt reagierte, brachte für die zweite Hälfte Ünal Tosun und Boubacar Barry. Einen wirklichen Effekt konnte Schmidt mit den Wechseln aber nicht erzielen. Türkgücü spielte lange zu einfallslos, die sonst so wuchtige Offensive um die kongenialen Topscorer Sararer und Petar Sliskovic verpuffte meist in der stabilen Rostock-Abwehr. Den ersten Torschuss verzeichneten die Gäste in der 70. Minute durch Tosun – zu unplatziert, genau in die Arme von Torwart Markus Kolke.
Die Hanseaten konzentrierten sich in der zweiten Halbzeit ausschließlich auf das Kontern und hatten sogar die große Chance auf das 3:0. Yi-Young Park blockte den Abschluss von Erik Engelhardt gerade so am Tor vorbei (78.).
„Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen“ sagte Sararer nach Abpfiff. Der 31-Jährige bemängelte die Körpersprache, insgesamt habe „der letzte Punch hat gefehlt.“
(NICO-MARIUS SCHMITZ)