SC Wiedenbrück - FC Gütersloh 2:0
„Natürlich ist die Regionalliga in der Kabine ein heißes Thema“, räumte Daniel Brinkmann vor seinem zweiten Spiel als Wiedenbrücker Trainer ein und hoffte „jetzt bald ein Signal vom Vorstand“ zu bekommen. Dass seine Mannschaft sportlich alles für den Aufstieg tun will, zeigte sie Kreisderby vor allem im kämpferischen Bereich, denn spielerische Brillanz . ließ der FC Gütersloh nicht zu. Im Gegenteil, über weite Strecken verwischten die Gäste mit ihrem einsatzfreudigen, gut gestaffelten Mittelfeld.
Die Vorentscheidung vor gut tausend Zuschauern fiel Anfang der 2. Halbzeit, als die Gütersloher sich von einem Antritt Viktor Maiers auf dem rechten Flügel überrumpeln ließen. Dessen Flanke in den Lauf von Aday Ercan konnte der beste Wiedenbrücker Torschütze zwar nicht mit dem Kopf verwerten, aber zur Not – und vor allem wenn man nicht angegriffen wird – tut es auch die breite Brust eines Spitzenreiters.
Die FC Gütersloh brauchte eine Viertelstunde, um sich nach diesem Wirkungstreffer zu schütteln, etwas Glück beim Außenpfostentreffer nach einem Freistoß des just eingewechselten Phil Beckhoff (57.) und eine feiner Faustabwehr von Torhüter Berkay Yilmaz beim Schuss von Xhuljo Tabbaku (53.) um nicht noch weiter zurück zu fallen.
In der Folge versuchten die Gäste zwar Druck zu machen, taten sich aber schwer, gegen die aufmerksame Wiedenbrücker Abwehr Chancen herauszuspielen und waren wenn überhaupt bei Standards – wie dem Kopfball Lars Beuckmanns nach einer Illig-Ecke direkt in die Arme von SCW-Keeper Marcel Hölscher (65.).
Was blieb war die Hoffnung, dass Nick Flock noch einmal so zünden würde wie beim 1:1 im Hinspiel und beim 1:0-Sieg im Kreispokal. Doch der Gütersloher Linksaußen blieb dieses Mal nicht nur ohne Chance, sondern sogar ohne Szene. Leon Tia hatte Flocks Seite genauso dicht gemacht,wie David Hüsing den linken Wiedenbrücker Flügel für Eric Yahkem.
Auch sonst war das FCG-Angriffskonzept nicht aufgegangen, weshalb Trainer Julian Hesse („Er ist jung, er soll sich in solchen besonderen Spielen entwickeln“) Fabio Kristkowitz in der Pause auswechselte und doch wieder auf den abgebrühten Saban Kaptan setzte. Doch jetzt kam erst kein Ball mehr hinter die Wiedenbrücker Kette, wie es Hesse vor dem Spiel gefordert hatte. Denn anngesichts ihrer Führung zogen sich die Gastgeber weit zurück und lauerten auf die Gelegenheit alles klar zu machen. Für die umjubelte Entscheidung sorgte Phil Beckhoff indes erst in der 82. Minute.
Einen anderen Verlauf hätte die Partie nehmen können, wenn Marcel Lücke (29.), Andre Kording (30.) oder Fabio Kristkowitz (35.) in der besten Phase des FCG getroffen hätten. Doch ein anderes Drehbuch hätten auch die Wiedenbrücker schreiben können. Doch wie Berky Yilmaz schon in der 4. Minute den Schuss von Tim Geller abwehrte gehörte zu den Höhepunkte des mehr von der Spannung als von spielerischer Klasse lebenden Kreisderbys.
Zuschauer: 885
Tore: 1:0 Aday Ercan (46.), 2:0 Phil Beckhoff (82.)