2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
F: Martinschledde
F: Martinschledde

Nach 3:2-Sieg: FC Gütersloh verlässt die Abstiegsplätze!

MIT VIDEO: Oberligist gewinnt das Heimspiel gegen Westfalia Herne und feiert damit den dritten Erfolg aus den letzten fünf Partien. Einziger Wehmutstropfen: Lars Breukmann sieht nach Tätlichkeit die Rote Karte.

Der FC Gütersloh verlässt am 28. Spieltag der Oberliga Westfalen nach einem 3:2-Sieg über Westfalia Herne die Abstiegsplätze. Weil auch Konkurrent Hammer Spvg. 0:2 verloren hat, ist der FCG sogar punktgleich (30 Punkte) mit dem Tabellenfünfzehnten und hat noch ein Spiel weniger absolviert. In diese ideale Ausgangslage für das Saisonfinale brachte den FC Gütersloh Lars Breuckmann. Auch wenn der Kapitän im Spielverlauf aufgrund einer Tätlichkeit mit der Roten Karte vom Platz gestellt wurde, sorgte der Leitwolf mit seinem Kopfballtreffer für die 1:0-Führung (27.) Der zwischenzeitliche Ausgleich sowie der Anschlusstreffer schockten den FCG nicht, stattdessen schnürte Eric Yahkem einen Doppelpack zum 3:2 (40. und 51.) – und bescherte den Güterslohern drei ganz wichtige Punkte. Auch Westfalia Herne hätte sich nicht über einen Platzverweis beschweren können: Keeper Ricardo Seifried nahm einen Ball außerhalb des Strafraums einfach mal in die Hand, doch der Unparteiische bewertete die Aktion nur mit Gelb. Die Einzelheiten.

FC Gütersloh - SC Westfalia Herne 3:2

Dass es kein normaler Erfolg war, sah man allein schon an der Jubelgeste von Julian Hesse. Der Trainer sprang nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Philip Dräger, begleitet von der Ansage des begeisterten Stadionsprechers Rolf Rotthaus („Ich habe doch gesagt: Unser Stadion, unsere Punkte“) auf den Rasen und ballte die Faust in Richtung der Tribünen. Dort hatte sich mit 613 Zuschauern eine Kulisse mit Rekordcharakter eingefunden und den FCG in der zittrigen Schlussphase stimmungsvoll unterstützt. Nach einem von beiden Seiten (und beiden Trainern) anständig geführten Spiel kam es am Ende auf dem Rasen zu Disputen zwischen Spielern beider Lager sowie zwischen Hernes Coach Christian Knappmann und einigen Güterslohern. Von der Tribüne flogen auch Gegenstände aufs Spielfeld, doch zu einem richtigen Tumult artete das „Nachspiel“ nicht aus.

Julian Hesses erster Weg führte zu Berkay Yilmaz. Der Torhüter hatte dem FC Gütersloh in der 92. Minute in Weltklassemanier den Sieg gerettet, als er bei einem Kurzdistanzschuss von Ilias Anan mit einer Blitzreaktion wie ein Handballkeeper den rechten Arm hochriss und den Ball damit über die Latte lenkte.

In den kollektiven Jubel mochte nur ein Gütersloher Spieler nicht mit einstimmen. Lars Beuckmann war in der 53. Minute vom Platz gestellt worden. Ohne dass der Ball bereits gespielt war, hatte sich der vorgerückte Innenverteidiger in Erwartung einer Freistoßflanke von Tim Manstein eine Rangelei mit Hernes Abwehrchef Maurice-Rene Haar geliefert. Philip Dräger stand nahe dabei, zückte sofort Rot, als Haar zu Boden ging und signalisierte, einen Stoß mit dem Ellenbogen gesehen zu haben. Die Proteste Beuckmanns hielten sich in Grenzen, der Herner wurde fortan bei jeder Ballberührung ausgebuht. Besonders bitter für den FCG: Weil es Beuckmanns zweiter Platzverweis in der laufenden Saison ist, dürfte er mit einer Sperre von mindestens sechs Spielen belegt werden.

Zu diesem Zeitpunkt führten die Gütersloher hochverdient mit 3:1. Es war Lars Beuckmann, der das Team in der 26. Minute per Kopf nach einer Manstein-Flanke mit 1:0 in Führung gebracht hatte. Zwar glich Herne in der 38. Minute durch Abwehrmann Felix Fuchs nach gleichem Muster (Ecke – Kopfball) zum 1:1 aus, doch nur zwei Minuten später lag der FCG schon wieder vorne. Eric Yakhem hatte einen von Tim Manstein hinter die Abwehrkette gelegten Ball vor dem Herner Torhüter Ricardo Seifried erlaufen und ihn aus dem linken Strafraumeck ins freie Tor geschoben. Bis auf einige mit riskantem Kurzpassspiel selbst verschuldete Situationen ließ der FCG in der ersten Halbzeit hinten, wo Marcel Lücke eine überragende Partie lieferte, nichts anbrennen.

Als Yakhem in der 50. Minute ein Zuspiel von Nico Bartling zum 3:1 verwertete, schien der Sieg nur noch eine Frage der Höhe zu sein. Selbst in Unterzahl dominierte der FCG, doch ließ er beste Chancen zum vierten Treffer aus. Erst schoss der in der 67. Minute eingewechselte Rückkehrer Lars Schröder mit seiner ersten Aktion freistehend neben das Tor, dann verschenkte Nick Flock den von Pascal Widdecke perfekt in den Lauf gespielten Ball (73.).

Die Schlussphase wurde brenzlig, weil Schiedsrichter Dräger unmittelbar danach auf Elfmeter für Herne entschied und Ilias Anan sich die Chance zum 3:2 nicht entgehen ließ (74.). Sinan Aygün hatte im Strafraum zum Tackling gegen Erhan Duyar angesetzt. Aufregung gab es auch noch, als SCW-Torhüter Seifried den Ball in der 78. Minute außerhalb des Strafraums vor Eric Yakhem abfing. Die Gütersloher Zuschauer forderten Rot, doch der Unparteiische wählte mit Gelb die korrekte Karte.



Zuschauer: 613
Tore: 0:0 Andreas Ogrzall (75.), 1:0 Lars Beuckmann (28.), 1:1 Felix Fuchs (39.), 2:1 Eric Yahkem (40.), 3:1 Eric Yahkem (51.)
Platzverweise: Rot gegen Lars Beuckmann (54./FC Gütersloh/Tätlichkeit ), Rot gegen Felix Fuchs (90./SC Westfalia Herne)
Aufrufe: 018.4.2019, 21:25 Uhr
Wolfgang Temme / FuPa Autor