2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
F: Pascal Mlyniec
F: Pascal Mlyniec

FC Gütersloh in bedenklicher Verfassung

Oberligist FC Gütersloh kassiert die zweite Klatsche in einer Woche. Die Verteidigung schaut bei den fünf Ahlener Treffern nur zu. Trainer Vata macht Kapitän Schubert verantwortlich

Führungslos, harmlos, chancenlos: Der FC Gütersloh präsentierte sich eine Woche nach dem 0:6-Debakel in Siegen erneut in einer bedenklichen Verfassung. Die Elf von Fatmir Vata bezog mit dem 0:5 gegen den Tabellennachbarn RW Ahlen vor 512 Zuschauern im Heidewald prompt die nächste Klatsche, steht jetzt mit sieben Punkten am Rand der Abstiegszone und vor – in dieser Form – unlösbar scheinenden Aufgaben beim Titelfavoriten Schalke II und gegen Herne.

FC Gütersloh - Rot Weiss Ahlen 0:5

Der FCG-Coach war nach dem Schlusspfiff stinksauer auf Simon Schubert. „Er ist Kapitän, er ist Gütersloher, er ist die Identifikationsfigur dieser Mannschaft. Er muss in so einem wichtigen Derby vorangehen. Da reicht es nicht, eine flammende Ansprache zu halten“, forderte Vata Führungsqualitäten von einem der letzten Routiniers in seinem Kader, die nach der Verletzungsmisere übrig geblieben sind. Tatsächlich machte Schubert eine denkbar schlechte Figur, als den Ahlenern die ersten Treffer durch Rouven Meschede (1.) und Cihan Yilmaz (4.) praktisch in den Schoß fielen. Doch auch die anderen Gütersloher hätten ihre Gegenspieler angreifen oder wenigstens ein bisschen stören können. Davon konnte aber auch vor dem 0:3 (23.) durch Bilal Abdallah keine Rede sein. Der Ahlener besorgte die Entscheidung ungestört.

Vata holte seinen Kapitän von Bord, von dem tatsächlich nicht ein Kommando oder die Aufforderung an seine Mitspieler, aufzuwachen, gegenzuhalten und sich zu wehren, zu hören gewesen war. Nicht nur Vata wünschte sich deshalb mit Lars Beuckmann, Saban Kaptan, Matthäus Wieckowicz oder Lars Schröder die Kanten gesund in seinem Kader zurück. „Mit den vier fehlen fünfzig Prozent unseres Potenzials“, stöhnte der Trainer. Es ehrt den Ex-Profi jedoch, dass er die Niederlage nicht an den Ausfällen festmachte, sondern betonte: „Die anderen dürfen auch dazwischengehen.“

Nach Schubert wechselte Vata mit Don Niketta auch den zweiten an diesem Sonntag überforderten Innenverteidiger aus. Dass die Hausherren daraufhin etwas besser standen, zumindest nur noch zwei Treffer kassierten, war aber eher der Tatsache geschuldet, dass es die Ahlener in Anbetracht des sicheren Sieges langsamer angehen ließen. Und das konnten sie getrost, denn Glück hatten die Hausherren auch nicht. Ihrem mitunter sogar ansehnlichen Bemühen in der Offensive entsprangen zwar ein paar gute Chancen, aber ins Ahlener Tor wollte der Ball partout nicht. „Einmal hält der Torwart, dann klärt einer auf der Linie: Anfangs der 2. Halbzeit hätten wir wenigstens herankommen und das Ergebnis freundlicher gestalten können“, stöhnten die FCG-Vorsitzenden Heiner Kollmeyer und Hans-Hermann Kirschner angesichts der Versuche von Flaskamp, Deljiu, Aygün und Cesarek. „So ist das eine ganz bittere Niederlage, bei der man gesehen hat, wie dünn unser Kader besetzt ist und dass schwere Zeiten beginnen.“

Schiedsrichter: Julius Bussemeier - Zuschauer: 512
Tore: 0:1 Rouven Meschede (1.), 0:2 Cihan Yilmaz (3. Foulelfmeter), 0:3 Bilal Abdallah (23.), 0:4 Engjell Hoti (52.), 0:5 Damir Ivancicevic (84.)

Aufrufe: 024.9.2017, 19:30 Uhr
KrammeAutor