FC Gütersloh feiert 2:0-Auftakterfolg gegen Liganeuling

Gegenüber der Enttäuschung vom vergangenen Mittwoch brachte Julian Hesse drei neue Spieler in die Anfangself. War der Einsatz von Mittelstürmer Dimitrios Nemtsis angekündigt und die Noinierung von Jarno Peters (anstelle von Berkay Yilmaz) fürs Tor denkbar gewesen, überraschte die Aufstellung von Lars Beuckmann. Der Innenverteidiger (Zerrung im Hüftbeuger) stand eigentlich auf der Verletztenliste und hatte seit drei Wochen nicht trainiert. „Beucke ist Zweikampfpräsenz pur. Er kann auch ein ganzes Jahr nicht trainieren und bringt trotzdem seine Leistung“, rechtfertigte Hesse seine (zugegeben schwierige) Personalentscheidung. Ihr fiel letztlich Andre Kording zum Opfer, weil Jannik Schröder aus der Abwehrkette ins Mittelfeld rückte, wo er zusammen mit Nico Bartling das Zentrum besetzte. Sinan Aygün war wegen einer im Abschlusstraining erlittenen Leistenverletzung ausgefallen.

Gegen den mit einer tief stehenden 4-5-1-Formation agierenden Aufsteiger aus dem Sauerland griffen die Umstellungen. Der FC Gütersloh übernahm sofort die Spielkontrolle. Die Mannschaft behielt auch die Ruhe, als sich aus Dominanz und Ballbesitz nicht sofort Torchancen ergaben und Bartling die erste große Gelegenheit (29.) ausließ. In der 34. Minute jubelte Bürgermeister Henning Schulz, einer von offiziell 300 zugelassenen Zuschauern im Ohlendorf-Stadion, dann aber doch zusammen mit dem FCG-Vorstand: Der nahezu fehlerfrei agierende Serdar Erdogmus („Wichtig war, dass wir zu null gespielt haben“) brachte sein Team verdientermaßen in Führung. Rasch nach dem Seitenwechsel (54.) erhöhte der mit unermüdlicher Laufarbeit beeindruckende Björn Schlottke auf 2:0.

Zunehmend wirkt der Liga-Neuling in den direkten Duellen und in der Spielanlage überfordert – das dritte Gütersloher Tor lag in der Luft. Bei Schüssen von Nemtsis (65.) und Flock (66.) war Ingmar Klose auf dem Posten. Als Flock den starken SG Keeper bereits überlaufen hatte (68.), war der Winkel reichlich spitz geworden, und der FCG-Linksaußen schoss vorbei. „Wir haben wieder zu viele hundertprozentige Chancen ausgelassen“, wiederholte der Trainer seine Kritik aus dem Pokalspiel – nun aber ohne Schärfe. Das Manko rächte sich diesmal nicht, obwohl die Gäste in den letzten 20 Minuten aufkamen und selbst drei gefährliche Torabschlüsse generierten. „Hinten raus haben wir gemerkt, dass einigen von uns noch ein paar Körner fehlen“, verwies Julian Hesse auf diverse Ausfallzeiten in der Vorbereitung.

Ralf Behle („Das Spiel in die Spitze ist nicht gerade das Kernstück unserer DNA“ ) fand den Gütersloher Sieg „völlig in Ordnung“. Der Finnentroper Trainer gewann der Partie dennoch etwas Positives ab: „Jetzt wissen wir, wie Oberliga funktioniert – es geht hier rauer und cleverer zu.“


Zuschauer: 300

Schiedsrichterin: Kathrin Heimann (Gladbeck).
Gelbe Karten: Schlottke, Beuckmann – Hennes (alle wegen Fouls).

1:0 (34.) Serdar Edogmus; nach einem verunglückten Aufsetzer von Jannik Schröder lenkt Erdogmus den Ball ins rechte Eck.

2:0 (54.) Björn Schlottke; auf dem linken Flügel tritt Nick Flock unwiderstehlich an und legt den Ball in den Lauf von Nico Bartling. Der dringt im Strafraum bis kurz vor die Grundlinie vor und legt den Ball dann quer. Am langen Pfosten muss ihn Schlottke nur noch über die Linie bugsieren.