2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Der Meistercoach: Christoph Bronnhuber führte den FC Günzburg als Spielertrainer zum Kreisliga-Titel.	F.: Ernst Mayer
Der Meistercoach: Christoph Bronnhuber führte den FC Günzburg als Spielertrainer zum Kreisliga-Titel. F.: Ernst Mayer

„Da sind die Steine vom Herzen gefallen“

Spielertrainer Christoph Bronnhuber spricht über den Weg zum Kreisliga-Titel mit dem FC Günzburg und die Wünsche für die Zukunft

Person Christoph Bronnhuber ist seit Sommer 2018 Spielertrainer beim FC Günzburg. Der 28-jährige
Offensivspieler absolvierte in der laufenden Kreisliga-Runde 26 Begegnungen und erzielte 13 Treffer. Er hatte an seiner ersten Trainer-Station 2017 bereits den TSV Offingen in die Bezirksliga geführt, stieg mit der Mannschaft aber postwendend wieder ab. Dies soll mit Günzburg nicht wieder passieren, wie er im Interview mit der Günzburger Zeitung erklärt.

Ihre Mannschaft hat den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga ausgelassen in der Günzburger Innenstadt gefeiert. Wie lang ging’s am Sonntagabend eigentlich, Herr Bronnhuber?

Bronnhuber: Die Party ging bis halb eins. Das spürte man stimmlich und körperlich am Tag danach auch noch. Aber das kommt ja nicht so oft vor, dass man Meister wird – und man soll die Feste feiern, wie sie fallen.

Schon vor Saisonbeginn hatten Offizielle des FC Günzburg das Ziel Aufstieg fixiert und auch in öffentlichen Äußerungen bekräftigt. Es hätte ja auch daneben gehen können. Warum hat’s aus Ihrer Sicht geklappt?

Bronnhuber: Wir sind das Thema Aufstieg bewusst offensiv angegangen. Es ist aus meiner Sicht ein wichtiger Faktor, dass jeder Spieler gleich weiß, wo es hingehen soll. Natürlich war über die Saison gesehen die Breite im Kader mit entscheidend für den Erfolg. Wir hatten während der Urlaubszeit im Sommer 2018 einige Ausfälle und jetzt gegen Ende der Saison wieder. Das hat wehgetan, aber wir konnten das immer gut auffangen.

Gab’s einen bestimmten Punkt während der Runde, an dem Sie sich dachten: Ja; das klappt?

Bronnhuber: Dieser Punkt kam sehr spät, erst am Sonntag, zehn Minuten vor Abpfiff der Partie in Gundelfingen. Da sind die Steine vom Herzen gefallen. Man muss ja auch unserem schärfsten Rivalen TSV Ziemetshausen einen Riesen-Respekt zollen. Die ganze Saison kein Spiel zu verlieren und Zweiter zu werden – ich weiß nicht, ob es das so oft gibt. Ich wusste auch immer um die Qualität von Ziemetshausen.

Ihr sportlicher Leiter Steffen Hasenfus hat in der Stunde des Triumphs gesagt, dass die Aufstiegsmannschaft zusammenbleibt. Sie selbst bleiben auch?

Bronnhuber: Klar. Der Verein ist sehr gut aufgestellt. Die Verantwortungen sind auf viele Personen aufgeteilt, was zeigt, dass es von Strukturen her passt. Dazu haben wir eine Mannschaft, die hoffentlich auch in der Bezirksliga eine sorgenfreie Runde spielen kann. Das sind gute Jungs und es wird nun eine andere Herausforderung, als Aufsteiger eine Liga zu halten.

Ist der Klassenerhalt wirklich das Ziel? Oder strebt man insgeheim nach Höherem?

Bronnhuber: Das müssen wir schon realistisch sehen. Spielerisch und teilweise auch von den Budgets der Vereine her ist das wirklich eine andere Ebene. Es wäre also vermessen zu sagen, wir greifen nach Größerem. Sollten wir drei, vier Spieltage vor Schluss gesichert sein, hätten wir eine gute Runde gespielt.

Wünschen darf man sich als Meistertrainer ja mal was. Also: An welchen Stellen könnten Sie sich Verstärkungen gut vorstellen?

Bronnhuber: Ich hätte noch ganz gerne einen linken Verteidiger. Und am besten noch einen jungen, ehrgeizigen Stürmer.

Gibt es aus Ihrer Sicht einen Spieler der Saison? Oder einen, der sich am besten entwickelt hat?

Bronnhuber: Ganz klar Stefan Bandlow. Der ist 19 Jahre alt, absolviert sein erstes Jahr im Männerbereich. Was der für eine Leistungskurve hingelegt hat, ist phänomenal. Er kam ja als Jugendlicher Gott sei Dank vom Handball zurück zum Fußball. Außerdem möchte ich Maximilian Lamatsch nennen. Wenn man im Fußball einen hat, der 30 Tore in der Saison macht, ist das ein gewaltiges Pfund.

Ein Blick aufs Sportgelände: Das Ambiente im Auwaldstadion ist über die Jahre wirklich wesentlich hübscher geworden. Geht da noch was? Zum Beispiel in Sachen Tribüne?

Bronnhuber: Früher, wenn ich als Gast ins Günzburger Auwaldstadion kam, war es dort tatsächlich nicht immer anschaulich. Doch es war in jüngerer Vergangenheit immer das Ziel des Präsidiums, die gesamte städtische Anlage herzurichten. Und der Verein ist auch weiterhin dabei, im guten Austausch mit der Stadt ein schönes Gelände zu gestalten. Zum aktuellen Stand der Tribünenfrage kann ich nichts sagen. Aber das Sportheim ist längst gemacht, der Hauptplatz ist hervorragend und auch die Trainingsplätze sind super.

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Aufrufe: 017.5.2019, 07:39 Uhr
Günzburger Zeitung / Jan KubicaAutor