2024-05-02T16:12:49.858Z

Team Rückblick
Wollen auch in der kommenden Saison in der Gruppenliga jubeln: Muharream Reka, Christoph Ihrig und Frank Ester (von links). F: Dominik Claus
Wollen auch in der kommenden Saison in der Gruppenliga jubeln: Muharream Reka, Christoph Ihrig und Frank Ester (von links). F: Dominik Claus

Fürth setzt auf Erfahrung und Jugend

Gruppenliga Darmstadt: Rot-Weiße richten Fokus wieder auf den Nachwuchs / Frank Poth kommt vom SV Winterkasten

Es sind unruhige Zeiten, die der FC Fürth derzeit erlebt. Seit dem Abstieg aus der Verbandsliga in der Saison 2015/16 ist die Gruppenliga für den Verein ein ständiges Auf- und Ab – Trainerwechsel inklusive. In trockenen Tüchern ist Klassenerhalt auch in dieser Spielzeit für die Odenwälder noch lange nicht.

Nervös wird man ob der sportlich angespannten Lage aber nicht. „Wir sind dieses Jahr bedingt durch den schlechten Saisonstart von Beginn an unten reingerutscht“, erklärt Jugendleiter und Sprecher Marco Knapp vom FC die aktuelle Lage. Die weist den Club nach dem 1:1 am vergangenen Sonntag gegen den SV Münster nur vier Zähler vor einem Abstiegsplatz aus. „Wir sind optimistisch, dass wir das schaffen. Die Mannschaft ist erfahren genug, und wir haben durch die Spiele gegen die direkte Konkurrenz alles in der eigenen Hand.“ Nach dem Abstieg aus der Verbandsliga musste der FC auch in der vergangenen Spielzeit lange um den Klassenerhalt bangen, fing sich aber nach der Winterpause und belegte am Ende den sechsten Platz. Nicht selbstverständlich, hatten nach dem Abstieg doch einige Leistungsträger den Verein verlassen.

Seit der Amtsübernahme von Thorben Schmidt und Frank Ester im vergangenen Oktober hat die Mannschaft eine gute Entwicklung hinter sich gebracht. Das Duo hatte nach dem Rücktritt von Frank Haidinger in einer sportlich schwierigen Zeit das Traineramt übernommen und seitdem 24 Punkte geholt. „Wir hatten, als es den Trainerwechsel gab eine Zeit, in der wir auf drei, vier Spieler verzichten mussten“, sagt Knapp und fügt an: „Generell ist es ein Problem, dass wir im Kader viele Schichtarbeiter oder Polizisten haben, die nicht regelmäßig trainieren können. Wenn dann nur zwölf, dreizehn Spieler im Training sind, ist das nicht optimal.“ Ein Manko für den ambitionierten Club, der den Fall in die Kreisoberliga auf jeden Fall verhindern möchte.

Frank Poth kommt vom SV Winterkasten

Daher hat man in Fürth bereits die Planungen für die kommende Saison aufgenommen. Mit Frank Poth vom SV Winterkasten kommt ligaunabhängig ein erfahrener Coach, der als Assistent an der Seite von Spielertrainer Thorben Schmidt die sportlichen Geschicke mit verantworten soll. Schmidt, der bereits beim FC Nöttingen Regionalliga-Erfahrung sammelte, soll künftig wieder mehr auf dem Platz stehen und dort die Mannschaft führen. „Auf dem Feld bist Du als Spieler oft emotional. Da ist es gut, dass man von außen das ein oder andere Mal wieder etwas heruntergeholt wird“, sagt Knapp, der selber für die 1b der Fürther am Ball ist.

Mit Poth hat sich der Verein viel fachliche Kompetenz ins Boot geholt. Den SV Winterkasten hatte der Routinier von der B-Klasse direkt in die Kreisoberliga geführt und zuvor sehr erfolgreich als A-Jugendtrainer beim JFV Fürth gearbeitet. „Frank wohnt keine 200 Meter von Stadion entfernt und hat seine ersten fußballerischen Schritte beim FC Fürth gemacht. Da war es naheliegend, dass er wieder bei uns die Zelte aufschlägt“, freut sich Knapp. Zudem kann man bereits einige Neuzugänge verbuchen, und mit einigen Spielern ist man in „guten Gesprächen“ für eine Zusammenarbeit ab Sommer. „Ziel muss sein, dass wir regelmäßig 15 bis 18 Spieler im Training haben.“ Viel zu tun also für die sportlich Verantwortlichen, die zudem auch mit drei bis vier Abgängen rechnen. Michael Saager - das ist bekannt - wird den Verein verlassen; er geht als Trainer zum TSV Sulzbach.

Fokus auf die eigene Jugend

Eine große Rolle soll in den kommenden Jahren wieder die eigene Jugend spielen. Hatte man bei den Odenwäldern vor einigen Jahren den Fokus zu sehr auf die Aktiven-Mannschaften gelegt, will man künftig wieder vermehrt aus dem eigenen Nachwuchs rekrutieren. „Die Jungs kommen allerdings erst in zwei Jahren aus den Jugendteams heraus“, sagt Jugendleiter Knapp. Derzeit verfügt der FC Fürth über kein A-Junioren-Team. Eine Hilfe ist da die Kooperation mit dem SV Lindenfels. „Mit dieser sind wir sehr zufrieden“, sagt Knapp. „In der C-Jugend haben wir einen sehr starken Jahrgang, der schon letztes Jahr in der D-Jugend Kreisliga Vizemeister geworden ist, auch die aktuellen D-Junioren gehören zu den besten im Kreis. Da erhoffen wir uns künftig viel.“ In der B-Jugend arbeitet der FC Fürth mit dem SV Lörzenbach und der KSG Mitlechtern zusammen. Eine wichtige Kooperation, denn aktuell hat der FC keine 18 Spieler die nötig sind, damit man eine Saison zu Ende spielen kann. „Zum anderen sehen wir, dass wir die Qualität die wir brauchen, um eine Gruppenliga-Mannschaft zu verstärken, nur mit einem oder mehreren Partnern erreichen können“, sagt Knapp.

Auch in der kommenden Saison soll der FC Fürth ein junges Gesicht haben mit dem Ziel, Spieler aus Fürth und aus der Region zu holen. „Diesen Umschwung wollen wir schaffen und eine Mannschaft zu formen, die im Gros über mehrere Jahre zusammenbleiben soll.“ Der Fokus auf die Jugendarbeit ist dabei der erste Schritt in diese Richtung.

Aufrufe: 023.4.2018, 16:46 Uhr
Frank LeberAutor