2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Nach sieben Spielen ohne Sieg hat sich der Kreisliga-A-Absteiger FC Friedrichshafen von Trainer Ridvan Kabakci getrennt. Foto: Verein
Nach sieben Spielen ohne Sieg hat sich der Kreisliga-A-Absteiger FC Friedrichshafen von Trainer Ridvan Kabakci getrennt. Foto: Verein
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Der Vorstand übernimmt persönlich

Der Fußball-Kreisligist hat sich wegen anhaltender Erfolgslosigkeit vom Coach getrennt. Am Wochenende steht ein neues Duo erstmals an der Seitenlinie.

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Friedrichshafen / - Der FC Friedrichshafen geht seine restlichen Partien in der Fußball-Kreisliga B4 bis zur Winterpause mit einem neuen Trainergespann an. Ab sofort stehen FC-Vorstandsmitglied Vincenzo Caporrino und Fußball-Abteilungsleiter Thomas Zeller selbst an der Linie. "Ich bin seit Sonntagabend leider nicht mehr im Amt", sagt der bisherige Trainer des Kreisliga-A-Absteigers, Ridvan Kabakci, auf Anfrage der "Schwäbischen Zeitung". Laut Abteilungsleiter Thomas Zeller habe der Coach nach der deutlichen 1:7-Niederlage gegen den SV Ettenkirch dem Vereinsvorstand seinen Rücktritt angeboten, weil er glaubte, die Mannschaft nicht mehr erreichen zu können. "Ich hatte versucht, ihn zum Weitermachen zu überreden", sagt Zeller. "Aber schlussendlich haben wir beide dann doch beschlossen, uns zu trennen."

Das 1:7 gegen einen der Aufstiegsmitfavoriten war für den A-Liga-Absteiger aus dem Häfler Osten bereits die fünfte Niederlage im siebten Saisonspiel. Noch steht kein einziger Sieg zu Buche. Zu wenig für den FC und den Vorstand, der im Sommer auf und abseits des Rasens wirklich alles auf den Prüfstein gestellt hatte und sich im Zuge dessen von einigen Spielern trennte. Der aktuelle Kader besteht überwiegend aus A-Jugend-Spielern, die sich noch an die für sie neue Spielklasse gewöhnen müssen, nach leichten Fehlern zumeist eingebrochen sind und darüber hinaus zu wenig Effektivität in der Chancenauswertung an den Tag legten. Für Kabakci wurde das zum Verhängnis: "Meistens haben wir nach Rückständen den Kopf hängen lassen und diese eigenen Fehler haben uns das Genick gebrochen. Da wir eine sehr junge Mannschaft sind, müssten wir erst zusammenwachsen und das braucht eben seine Zeit", sagt der Ex-Trainer. "Erschwerend kam hinzu, dass wir aufgrund von Urlaub und Fehlzeiten selten komplett waren."

Suche nach einem Nachfolger läuft

Auch das nötige Glück habe gefehlt. "Wir haben immer gut angefangen und in den ersten 15 Minuten gleich zwei bis drei Chancen gehabt, die wir machen müssen. Wenn wir da getroffen hätten, würde es anders aussehen", trauert Kabakci noch den vergebenen Möglichkeiten hinterher. Trotz der Trennung hofft der Trainer für den Verein nur das Beste: "Ich wünsche dem FC Friedrichshafen für die Zukunft viel Glück und Erfolg."

Doch wie geht es beim Verein aus dem Häfler Osten nun weiter? "Wir wollen uns auf der Suche nach einem neuen Mann Zeit lassen, haben allerdings schon Gespräche geführt. Uns ist wichtig, dass wir einen qualifizierten Trainer finden, der den jungen Spielern noch etwas beibringen kann", erklärt Thomas Zeller, der FC-Vorstandskollege Vincenzo Capporino bei dieser Aufgabe vorerst unterstützen wird. Schon am Samstag muss der FC Friedrichshafen ab 15.30 Uhr beim FC Kosova Weingarten antreten. Dem Team, mit dem man das Schicksal des A-Liga-Abstiegs teilt. Auch Weingarten hatte zu Beginn so seine Schwierigkeiten, fing sich jedoch zuletzt und hat inzwischen zwei Saisonsiege vorzuweisen.

Auf der Gegenseite wartet der FC noch immer auf den ersten Sieg, bis auf zwei Unentschieden ging man stets ohne Zählbares vom Feld. Ob sich das ausgerechnet am Samstag beim FC Kosova ändern kann, bleibt abzuwarten. Und das auch, weil das Gespann Capporino/Zeller weiterhin arge Personalprobleme plagen. "Stand heute stehen wir sogar ohne etatmäßigen Torhüter da", sagt Zeller. "Dabei hat das Team am Dienstag im Training einen guten Eindruck hinterlassen." Mal schauen, ob das nach dem Abpfiff in Weingarten auch so sein wird.

Aufrufe: 010.10.2019, 19:33 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor