2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Immer emotional dabei: Thomas Eberhardt setzt in der aktuellen Situation auch auf seine Motivationskünste.	Archivfoto: hbz/Henkel
Immer emotional dabei: Thomas Eberhardt setzt in der aktuellen Situation auch auf seine Motivationskünste. Archivfoto: hbz/Henkel

,,Habe ganz viel Geduld"

Fortuna-Coach glaubt trotz Fehlstarts an gute Saison

Mombach. Ein Fünftel der Verbandsliga-Saison ist vorüber, und die Zwischenbilanz fällt für die Fußballer des FC Fortuna Mombach nicht nur durch die jüngste 0:6-Pleite bei Alemannia Waldalgesheim alles andere als erbaulich aus. Trainer Thomas Eberhardt (34) zieht im Interview Zwischenbilanz.

Herr Eberhardt, vor dem Waldalgesheim-Spiel klangen Sie sehr optimistisch. Wie viel ist davon bei Ihnen und im Spielerkreis noch übrig?

Wir haben das am Montag vor dem Training besprochen. Ich habe aber auch klipp und klar gesagt, dass ich danach kein Wort mehr über das Spiel verlieren und in die Zukunft schauen werde. Das Spiel ist für uns alle abgehakt. Wir können nur das beeinflussen und besser machen, was kommt.

Inklusive des Pokalspiels gegen Ligarivale Bingen stand von insgesamt sieben Partien fünfmal vorne die Null, insgesamt haben mit Karim Hadri (drei Tore) und Kevin Frey (zwei) erst zwei Spieler getroffen. Woran hapert es bisher?

Momentan haben wir offensiv, obwohl wir eigentlich genügend Qualität haben, noch nicht das hinbekommen, was wir uns selbst vorstellen. Es ist ja nicht so, dass es an Chancen gemangelt hätte, sondern wir machen die Buden nicht. Daran müssen wir als Mannschaft, aber die Jungs auch individuell arbeiten.

Was fehlt den mit Hoffnungen verknüpften Neuzugängen Davin Dzaka und Kemal Acar noch?

Dzaka kam aus der Landesliga. Dass er Potenzial hat, wissen wir. Dass Kemal Acar Potenzial hat, wissen wir auch, aber er hat in der C-Klasse gespielt. Die Verbandsliga wird jedes Jahr ausgeglichener und stärker. Man muss einfach mehr machen, mehr an sich arbeiten als andere, dann zahlt sich das irgendwann aus. Und Stürmer brauchen natürlich Selbstvertrauen.

Dass eine umfangreich neu formierte Mannschaft Zeit braucht, ist klar. Ab wann wird die Tabelle relevant?

Wir haben eine qualitativ hochwertige, talentierte und junge Mannschaft. Da bin ich der Letzte, der mit dem Hammer draufhaut. Ich werde die Jungs, wie es mir einfach im Blut liegt, immer weiter pushen und motivieren, und ich bin mir sicher, dass die Jungs das mit Leistung zurückzahlen werden.

Wie viel Geduld haben Sie noch, bevor Sie Ihren Spielstil hinterfragen?

Ich habe ganz viel Geduld, weil ich die Mannschaft selbst zusammengestellt habe. Es ist ja nicht der Spielstil an unserem Punktekonto Schuld, sondern der Umstand, dass wir unsere Chancen nicht nutzen. Wir investieren viel, wollen weiter Fußball spielen. Daran werden wir nichts ändern, weil wir von uns überzeugt sind – nicht nur ich von mir, auch die Jungs von sich selbst.

Sie haben immer wieder gesagt, ein Thomas Eberhardt will immer das Maximale erreichen. Wo liegt das Maximum bei der Fortuna aktuell und perspektivisch?

Zumindest holen wir momentan noch nicht das Maximum raus. Die Jungs wollen, aber durch einfache Tore erleiden wir immer wieder Rückschläge. Es muss alles zusammenwachsen. Nach oben gibt es dann keine Grenzen. Aber wir sind sehr selbstkritisch, und ich vorneweg, das ist klar. Man muss immer einmal mehr aufstehen, als man hinfällt. Ich war als Spieler immer ein Leader und bin vorneweg gegangen, das war als Trainer nie anders und wird auch immer so sein.



Aufrufe: 07.9.2016, 12:00 Uhr
Torben SchröderAutor