2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Johannes Zintl wechselt zum Traditionsverein FC Energie Cottbus. Fotomontage: FuPa
Johannes Zintl wechselt zum Traditionsverein FC Energie Cottbus. Fotomontage: FuPa

Johannes Zintl: In Cottbus Traum erfüllen

Stürmer wechselt vom SV Poppenreuth zum Drittligisten +++ Nach Kreisliga darf das Talent wieder Profi-Luft schnuppern

Der Poppenreuther Johannes Zintl ist wieder zurück auf der großen Fußball-Bühne. Vom Kreisliga-Verein SV Poppenreuth wechselt er zum Drittligisten Energie Cottbus. Dort wird er dem Kader der U23 angehören. Die letzten zwei Jahren waren für das Talent eine echte Achterbahn-Fahrt. Erst kam die Enttäuschung in Weiden: Ich war wirklich kurz davor aufzuhören“, so Johannes Zintl. Schon beim Unterschreiben des Vertrags bei der SpVgg SV, war Zintl schon skeptisch, ob diese Entscheidung die richtige sei. „Von Anfang an fühlte ich mich als Außenseiter und der Wohlfühlfaktor war zu keiner Zeit vorhanden“, erzählt Johannes Zintl nachdenklich.

Vom Regionalligisten TSV Rosenheim kam Zintl zur SpVgg SV. Für den Bayernliga-Kader war der Jungspund vorgesehen, doch er durfte keinen Einsatz in der ersten Mannschaft feiern, was aber auch an einer Verletzung lag, die ihn kurz vor dem Einsatz in der Bayernliga leider ausgebremst hatte. Deshalb musste der Poppenreuther in der Reserve mitkicken. Danach war er wegen dieser Situation deprimiert. „Die Lust auf Fußball wurde jeden Tag ein bisschen weniger. Ich war sehr lange am überlegen, ob ich mit dem Geschäft abschließe“, argumentiert der Neuzugang von Energie Cottbus.

Die Rettung kam von seinem Heimatverein SV Poppenreuth. Coach Miloslav Janovsky und der jetzige Duisburger Trainer Gino Lettieri bauten ihn auf und er wurde beim größten Erfolg der Vereinsgeschichte „Aufstieg in die Bezirksliga“ ein wichtige Säule für die Poppenreuther. Doch Zintl musste für seinen großen Traum einige Dinge vernachlässigen. „Ich stellte meine Ernährung um und ging täglich in den Kraftraum. Auch mein kompletter Lebensstil wurde von mir umgekrempelt. Ich trennte mich von meinen kompletten Freundschaftskreis. Ebenso ließ ich die Schule schleifen“, erzählt Zintl.

Diese Prioritäten setzte Johannes nur, um seinen großen Traum in die Tat umzusetzen. Nicht nur auf dem Fußballplatz entwickelte sich der Energie-Neuzugang weiter, auch das taktische Verständnis kam nicht zu kurz. „Ich analysierte täglich Spiele auf einem hohen Niveau. Mit Milo war ich ständig in Kontakt, um mein Spiel zu verbessern“, so das Talent.

Der Poppenreuther kann seinen Heimatverein jeden weiter empfehlen. „Bei diesem Trainer ist jeder Spieler gut aufgehoben. Es ist unglaublich, wie viel Professionalität in seiner Arbeit steckt“, so würdigt Johannes die hervorragende Arbeit von Janovsky. Der Kontakt zu Energie Cottbus kam über andere Wegen zu stande. Sein Freund aus Jena, Philip Nitsch, der schon bei Cottbus unter Vertrag stand, brachte Zintl ins Gepräch.

Auf das eine Probetraining arbeitete Johannes Zintl dann wie ein Besessener hin. Er wusste, dass dies seine große Chance wäre, um wieder ins Profigeschäft einzusteigen. „Ich wollte unbedingt zurück, ging an meine körperlichen Grenzen. Es war sehr hart, denn du gehst nicht auf den Platz mit der Mannschaft. Sondern du musst dich jeden Tag aufraffen, neu zu kämpfen“, erklärt der Neu-Cottbuser.

Beim Probetraining durfte Zintl unter Ex-Bundesliga-Profi Vragel da Silva mittrainieren. Johannes überzeugte da Silva und wurde für die Saison 2014/2015 unter Vertrag genommen. „Ich bin Gott sehr dankbar für diese Chance, und ich hoffe, dass ich langfristig den Sprung in die erste Mannschaft realisieren kann. In Cottbus werde ich noch härter trainieren, um meinen großen Traum als Profifußballer zu erfüllen“, so lautet das Schlussfazit.

Aufrufe: 010.7.2014, 10:32 Uhr
Sven und Uwe SelchAutor