2024-05-08T11:10:30.900Z

Interview der Woche
Fotos: Bayer 04 Leverkusen
Fotos: Bayer 04 Leverkusen

"Niemandem fällt der Profifußball in den Schoß"

Der Oberfranke Stefan Kießling im Gespräch

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Es ist eine Bilderbuchkarriere, die der 30-jährige Oberfranke hingelegt hat. In Lichtenfels geboren, zog ihn der Fußball zu Eintracht Bamberg, von da an ging es steil die Karriereleiter nach oben. Über den 1. FC Nürnberg kam er zum Werksclub Bayer 04 Leverkusen. Er spielt in der deutschen Eliteliga, der Champions League und streifte sich 6 mal das Trikot der Nationalmannschaft über. FuPa Oberfranken unterhielt sich mit ihm über Bayer Leverkusen, seine Vergangenheit und viel mehr.

Hallo Herr Kießling, Bayer Leverkusen befindet sich nach zehn Spielen auf dem fübften Platz in der Bundesliga. Wie zufrieden sind Sie mit dem ersten Saisondrittel?

Kießling: Mit unserem Spiel bin ich grundsätzlich zufrieden. Wir haben unseren Stil geändert, sind wesentlich aggressiver geworden und bieten den Zuschauern, wie ich finde, eine ganze Menge. Natürlich hätten wir noch den einen oder anderen Punkt mehr mitnehmen können, vielleicht sogar müssen. Wir haben ein paar überlegen geführte Spiele nicht für uns entscheiden können. Da bleibt also noch etwas Luft nach oben.

In den vergangen drei Spielzeiten waren Sie stets unter den Top 10 Torschützen der Bundesliga, einmal sogar Torschützenkönig. Was macht den Stürmer Stefan Kießling so torgefährlich?

Kießling: Ach, das ist immer schwierig, über sich selbst reden zu müssen. Klar ist, dass ein Stürmer ohne seine Mitspieler relativ alleine dasteht. Man kann sich nicht jedes Tor selber erarbeiten, sondern braucht Unterstützung. Die habe ich in Leverkusen immer gehabt. Und wenn man dann hier und da mal einen Zweikampf gewinnt, den Ball gut trifft oder einfach mal an der richtigen Stelle steht – dann läuft es eben.


Stefan Kießling im Zweikampf mit seinem Paderborner Widersacher.

Wo beziehungsweise wie haben Sie im Sommer die Fußballweltmeisterschaft verfolgt? Kann man sich überhaupt richtig freuen, wenn man nicht mehr vom Bundestrainer berufen wird?

Kießling: Ich war im Urlaub mit meiner Familie und habe die Zeit sehr genossen. Die Nationalmannschaft ist kein Thema mehr für mich, deshalb hatte ich keine Probleme, mich über den WM-Titel zu freuen. Ich habe es allen gegönnt, die dabei waren.

Sie sind ein waschechter Oberfranke, in Lichtenfels geboren und haben ihre Jugendzeit bei Eintracht Bamberg gespielt. Verfolgen Sie auch den Amateurfußball in Oberfranken?

Kießling: Nicht mehr den Fußball, nur noch Basketball. Nachdem meine Eintracht mit dem Erzfeind FC Bamberg fusionierte, schaue ich mir das nicht mehr an (lacht).

Vom 1. FC Nürnberg aus ging es für Sie nach Leverkusen. Sie wurden Nationalspieler, Torschützenkönig und haben auch viele internationale Spieler mit Bayer bestritten. Was können Sie jungen Fußballern mit auf den Weg geben, damit auch diese vielleicht einmal im Profifußball landen?

Kießling: Ein Patentrezept gibt es nicht. Auch da muss man hier und da mal Glück haben. Was natürlich immer notwendig ist neben einem gewissen Talent, ist der Wille, hart zu arbeiten und sich auch mal quälen zu können. Niemandem fällt der Profifußball in den Schoß.

Ihre Karriere ging steil Bergauf. Gab es in Ihrer Jugend besondere Förderer, denen Sie viel zu verdanken haben?

Kießling: Ich habe noch regelmäßig über SMS oder Telefon Kontakt zu meinem alten Trainer Dietmar Hoffmann. Ihm habe ich vieles zu verdanken, er hat mich sehr gefördert und immer ermutigt.

Sie sind dieses Jahr 30 Jahre alt geworden. Haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht, was nach ihrer Karriere als Profifussballer kommen soll?

Kießling: Eigentlich nicht. Ich habe vor, noch länger zu spielen. Aber es ist klar, dass ich mir früher oder später Gedanken darüber machen werde. Vermutlich werde ich im Bereich Fußball bleiben.

FuPa wünscht Stefan Kießling weiterhin viel Erfolg und eine verletzungsfreie Saison!

Aufrufe: 05.11.2014, 15:42 Uhr
Benedikt DellertAutor