FC Denzlingen tritt Fairplay mit Füßen

Sauer aufgestoßen ist mir das Zustandekommen des Last-Minute-Sieges des FC Denzlingen gegen meinen ehemaligen Jugendverein TuS Efringen-Kirchen. Bis in die Nachspielzeit war es eine unterhaltsame, spannende, teilweise hitzige, aber keinesfalls unfaire Partie, bei der die Denzlinger zwar die reifere Spielanlage zeigten, jedoch weder ihre nummerische, noch ihre spielerische Überlegenheit in Toren auszudrücken vermochten.

Der TuS Efringen-Kirchen seinerseits hielt teils rustikal - mit einigen taktischen, allerdings keinesfalls überharten Fouls - teils filigran, wie beim sehenswert herausgespielten zweiten Treffer, dagegen. So stand es bis zur Nachspielzeit nicht einmal unverdient 2:2-Unentschieden.

Was dann folgte, lässt jedoch erahnen, welcher Druck auf den Gastgebern lastet. Ein Efringer Spieler blieb - sich den Kopf haltend - im eigenen Strafraum liegen und ein anderer Efringer Spieler schlug den Ball absichtlich ins Seitenaus. Doch anstatt den Ball - wie es zuvor auf beiden Seiten einige Male geschehen war - fair zurück zu spielen, starteten die Denzlinger einen letzten verzweifelten Angriff und erzielten so den Siegtreffer. Auf heftige Proteste der Efringer reagierten die Denzlinger nicht, sondern feierten ausgelassen das Siegtor.

Hier hat der FC Denzlingen leider eine gute Chance vergeben, ein Zeichen dafür zu setzen, dass Werte wie Fairplay und Sportsgeist wenigstens noch im Amateurfußball eine Rolle spielen. Es wäre beispielsweise - was durchaus andernorts schon vorgekommen ist - möglich gewesen, den TuS Efringen-Kirchen ungehindert den Ausgleich erzielen zu lassen.

Schade, dass selbst auf diesem Niveau, bei dem keine Existenzen auf dem Spiel stehen, der Erfolg augenscheinlich über allem steht und der Sportsgeist derart in den Hintergrund gerückt wird. Beim FC Denzlingen sollte man sich wirklich hinterfragen, ob man auf diese Art und Weise aufsteigen möchte!

Fazit: Sich bei klarem Spielstand fair zu verhalten ist einfach. Wünschenswert wäre es jedoch, ein solches Verhalten auch in engen Partien an den Tag zu legen!

Philipp Soder, Freiburg

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