2024-05-02T16:12:49.858Z

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Peter Schmidt greift in Gilching ein. Fürstenfeldbruck Redaktion
Peter Schmidt greift in Gilching ein. Fürstenfeldbruck Redaktion

Peter Schmidt übernimmt das Traineramt beim TSV Gilching

EX-Deisenhofen Trainer übernimmt Gilching

Ein Gymnasiallehrer von St. Ottilien wird im Sommer bei einem Fußball-Landesligisten die Nachfolge eines Trainer-Dauerbrenners antreten: Peter Schmidt folgt beim TSV Gilching auf Wolfgang Krebs.

Peter Schmidt war zuletzt oft vor dem Computer gesessen. Dabei lief meist Fußball auf einem Bezahlsender, der nur über das Internet empfangbar ist. „Ich habe dabei dieses Kribbeln und die Lust auf eine neue Aufgabe verspürt“, erzählt der gerade 36 Jahre alt gewordene Fußballtrainer. Dass er dann künftig gegen den SC Olching antreten wird, ist so gut wie sicher. Ob er es auch mit dem Abstiegskandidaten Oberweikertshofens zu tun bekommt, ist mehr als fraglich.

Im Sommer musste Schmidt überraschend beim Landesligisten FC Deisenhofen gehen, obwohl die Elf unter ihm drei Jahre lang stets gut abgeschnitten hatte. Anfangs war das Schmidt-Team sogar erst in der Relegation zur Bayernliga knapp am SV Erlbach gescheitert. „Ich habe einige Stimmen aus dem Umkreis gehört, die bis heute nicht verstehen, wieso Schmidt gehen musste“, sagt Stefan Schwartling, Gilchings Manager.

Im Endeffekt war die Entscheidung der Deisenhofener jedoch ein Glücksfall für die Gilchinger, die lange einen Nachfolger für den im Sommer scheidenden Wolfgang Krebs suchten. „Bei Schmidt war mein Gefühl schon nach dem ersten Treffen sehr gut“, verrät Schwartling. Als auch Stellvertreter Andreas Staude diese Meinung teilte, war klar: Schmidt soll beim TSV ein neues Kapitel aufschlagen.

Der 36-Jährige war ebenfalls von den Voraussetzungen begeistert. „Mit seiner großen Jugendabteilung und den vielen Plätzen hat der TSV riesiges Potenzial“, sagt Schmidt. Allein die Geburt des zweiten Sohnes Ole Mitte Januar ließ den Übungsleiter noch etwas zögern. Dann hat er seine Unterschrift unter den Vertrag gesetzt.

Schwartling hat klare Vorstellungen, wie es unter dem neuen Trainer weitergehen soll. Am besten nach geschafftem Landesliga-Erhalt. Als Tabellenzehnter mit 27 Punkten ist die Elf zwar optisch im Mittelfeld, doch zur Abstiegs-Relegation sind es nur vier Zähler. Nun gilt: „Alte Verdienste werden nicht mehr zählen, und für jeden Spieler wird es dann bei Null losgehen“, stellt Schwartling klar. Er wünscht sich zudem, dass Schmidt einen Umbruch vorantreibt. „Es werden sicher neue Spieler dazukommen, die den anderen Druck machen.“

Zuletzt war Schwartling mit der Trainingseinstellung einiger arrivierter Spieler, aber auch von vielen Nachwuchsakteuren nicht ganz einverstanden. Schmidts Meinung passt perfekt dazu: „Wir müssen es weiter ausnutzen, dass im Umkreis in den vergangenen Jahren durch die Niedergänge von Fürstenfeldbruck und Starnberg ein Vakuum entstanden ist.“ Dazu stehe die Förderung des eigenen Nachwuchses im Vordergrund. „Die A-Jugend muss höher spielen, sonst ist der Sprung zu den Herren für viele zu groß. Zudem sollte die zweite Mannschaft bald möglichst in die Kreisliga aufsteigen“, sagt der in Jena gebürtige Coach, der den Großteil seiner Jugend in Berlin verbrachte. Als es ihn aufgrund seines Studiums nach Bayreuth verschlug, übernahm er immer mehr Verantwortung im Trainerbereich. „Ich habe bereits 2006 den A-Trainerschein gemacht“, sagt Schmidt.

Seine aktive Karriere beendete er wegen einiger Knieverletzungen frühzeitig während seiner Zeit beim oberfränkischen TSV Neudrossenfeld. Einem Verein, der als einer von Estings Gegnerinnen hauptsächlich in der Volleyball-Szene bekannt ist. Dort übernahm Schmidt bei den Fußballern seine erste Aufgabe als Trainer im Männerbereich und führte die Elf in die Bayernliga. Doch da er aus beruflichen Gründen längst in den Süden Bayerns gezogen war, endete seine Aufgabe in Nordbayern.

In wenigen Monaten wird der 36-jährige Familienvater nun den TSV Gilching übernehmen. Bis dahin verspricht er: „Ich werde mich im Hintergrund halten. Wenn ich Gespräche mit dem Trainer der zweiten Mannschaft, Robert Brand, führe, dann ist Krebs immer informiert.“

Der Gymnasiallehrer in St. Ottilien ist kürzlich anch Eresing gezogen. „Das war auch ein Grund, warum ich jetzt den TSV trainiere. Der Weg ist nicht so weit, wie wenn man irgendwie durch München kurven muss“, sagt Schmidt, der neben Ole mit seiner Frau noch einen weiteres Sohn hat. Ob der Pädagoge allerdings wie sein Vorgänger mehr als zehn Jahre bleibt, glaubt er nicht: „Dazu ist die heutige Zeit eigentlich zu schnelllebig.“

Aufrufe: 021.2.2019, 10:35 Uhr
Fürstenfeldbrucker Tagblatt / Tobias HuberAutor