2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
F: HMB Media /Danzer
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"Ich erwarte eine hitzige Begegnung"

Fabian Carl vom FC Coburg im FuPa-Interview

Er ist einer der Youngster des FC Coburg. Fabian Carl spielt seit dieser Saison für die erste Herrenmannschaft der Oberfranken. Hochgezogen wurde er vom derzeitigen Trainer Christoph Böger. Er schenkte ihm das Vertrauen. Und es zahlt sich aus: Der 18-jährige Mechatroniker-Auszubildende erzielte schon drei Tore in der Saison und war gleichzeitig an vielen Treffern beteiligt. Doch wie schätzt er selbst seine Leistung ein? FuPa-Reporter Kai Heermann sprach mit dem Mittelfeldspieler und dieser zeigt sich durchaus positiv.

Herr Carl, Sie sind quasi ein signifikantes Beispiel für die Nachwuchsarbeit des FC Coburg. Mit dem jungen Torwart Daniel Shabestari haben wir ja schon gesprochen. Das kann kein Zufall sein.

Ne, ist es auch nicht. Der Weg in Coburg ist so gemacht, dass viele Jugendspieler hochgezogen werden. Ich spiele zwar erst seit der B-Jugend für Coburg, aber man spürt im Training schon einen Unterschied im Vergleich zu meinem alten Verein. Es ist professioneller und anspruchsvoller und hier können alle wahnsinnig gut kicken.

Jetzt wollen wir von Ihnen aber auch wissen: Wie fühlt sich die Landesliga an?

Es ist alles viel körperbetonter und schneller. Jeder Fehler wird konsequent bestraft. Man merkt, dass es in der Jugend anders war. Hier in der Landesliga kann jeder jeden schlagen und das haben wir schon selbst zu spüren bekommen, da wir teilweise fahrlässig viele Punkte liegengelassen haben.

Von 19 Spielen kamen Sie in 18 zum Einsatz. Dazu noch einmal in der zweiten Mannschaft ausgeholfen. Das ist, vor allem als Neuling, eine beeindruckende Bilanz.

Bevor ich im Herrenbereich zum Einsatz kam, hatten wir Jugendspieler das Gespräch mit dem Trainer (Anm. d. Red.: Christoph Böger) und dort hat er uns gesagt, dass er uns einbauen möchte. Ich hab mir schon Hoffnungen gemacht, aber dass es so gut klappt hätte ich selbst nicht gedacht. Ich bin überrascht, aber auch gleichzeitig froh, dass ich so viele Spielminuten habe.

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer persönlichen Leistung?

Bis auf wenige Spiele bin ich schon sehr zufrieden. Die ersten 45 Minuten gegen Euerbach waren meiner Ansicht nach die schlechtesten Minuten meiner bisherigen Saison. Trotzdem bin ich insgesamt zufrieden mit der absolvierten Leistung.

Als Aufsteiger kann das Saisonziel nur Klassenerhalt heißen. Jetzt habt Ihr ein Sieben-Punkte-Polster. Jetzt ganz provokant gefragt: Ihr seid durch, oder?

Ne, das würde ich nicht sagen. Es ist eine sehr ausgeglichene Liga und am Beispiel des letzten Wochenendes sieht man ja, dass jeder jeden schlagen kann. Wenn man zwei, drei Spiele verliert, wie wir es hatten, dann ist man schnell unten. Nur weil wir ein Sieben-Punkte-Polster haben, dürfen wir nicht denken, dass wir schon durch sind.

Nach zuletzt drei Siegen in Folge wurde eure kleine Serie jäh gestoppt. Woran lag es?

Wir waren in der ersten Halbzeit überhaupt nicht drin und unkonzentriert. Aus dem Hinspiel wussten wir schon, wie sie kämpfen können. Die erste Halbzeit hat uns aber die Punkte gekostet.

Jetzt geht es am kommenden Wochenende gegen Frohnlach. Die sind in Schweinfurt und Schwebenried ziemlich unter die Räder gekommen. Es reist also ein angeschlagener Boxer zu euch. Ein Leichtes?

Nein, das denke ich nicht. In der Hinrunde war es schon ein sehr schwieriges Spiel, das erwarten wir am Wochenende auch. Es ist ein Derby, wo die Spieler von den Zuschauern nach vorne gepeitscht werden. Leicht wird es deswegen auf keinen Fall. Frohnlach hat viele gute Spieler. Ich erwarte eine hitzige Begegnung.

Dass der angeschlagene Boxer Frohnlach aber immer wieder aufsteht, hat er im Heimspiel gegen Euch unter Beweis gestellt. Da habt Ihr eine 2:0-Führung in der Schlussphase verspielt. Fassen Sie die Partie doch mal für uns zusammen.

Wir hatten in der ersten Halbzeit die besseren Chancen, haben dann nach der Pause schnell das 2:0 gemacht, jedoch haben wir das dritte Tor nicht nachgelegt. Frohnlach hat gespürt, dass da noch was geht und hat innerhalb kürzester Zeit zwei Tore geschossen. Es war eine hitzige Partie mit vielen Zuschauern. Am Ende hatten wir nochmal Glück, dass nicht das 2:3 gefallen ist.

Wie werdet Ihr in das Spiel am Wochenende hineingehen?

Den Gegner werden wir nicht unterschätzen und wird wollen eine Reaktion auf das vergangene Wochenende zeigen. Dementsprechend werden wir hochkonzentriert an die Sache herangehen und müssen über den Kampf ins Spiel kommen.

Jetzt steht Ihr im Niemandsland der Tabelle. Angenehmer Sonnenplatz, weil weder unangenehme Aufstiegs- oder Abstiegsfragen gestellt werden können. Wäre das ein Platz, mit dem Sie am Ende leben können?

Als Aufsteiger auf jeden Fall. Wir sind sehr gut in die Saison gestartet, aber es ist in der Liga so eng ist, da steht man nach einer kleinen Niederlagenserie unten drin. Mit dem siebten Tabellenplatz können wir als Aufsteiger durchaus zufrieden sein.

Aufrufe: 012.11.2015, 00:30 Uhr
Kai HeermannAutor