2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
Der Ernst der Lage rückt näher. Auch die Mine von Coburgs Fabian Carl spricht Bände. F: Will
Der Ernst der Lage rückt näher. Auch die Mine von Coburgs Fabian Carl spricht Bände. F: Will

"Gegen Bamberg werden wir brennen"

FC Coburgs Fabian Carl (20) im FuPa-Interview +++ erstes Pflichtspiel im Jahr 2017 rückt in den Fokus

Der junge Flügelspieler der Vestekicker beleuchtet die Wintervorbereitung, spricht über seine Harmlosigkeit vor dem Kasten und blickt in Richtung Saisonendspurt.

Herr Carl, die Winterpause neigt sich dem Ende entgegen. Wie lautet Ihr Fazit der Wintervorbereitung?

Carl: Es war eine sehr abwechslungsreiche Vorbereitung mit sieben verschiedenen Einheiten, einem Trainingslager am Wochenende, wo wir einerseits als Team enger zusammengerückt sind und andererseits viel geübt haben. Die Testspiele gegen die unterklassigen Gegner haben wir gut bestritten. Im Vergleich zum letzten Jahr war es sogar besser, weil wir dieses Mal nicht direkt einen Regionalligist als Gegner hatten und viele Gegentore zu Beginn kassiert haben. So konnten wir uns mit den Siegen steigern.

Der FC Coburg steht momentan auf dem zwölften Tabellenplatz und damit mitten im Abstiegskampf. Gilt es so schnell wie möglich aus dieser Zone herauszukommen?

Carl: Ja, auf alle Fälle. Wenn man bedenkt, dass die anderen Mannschaften noch Nachholspiele haben und unser Auftaktprogramm ziemlich hart ist, wird es keine einfache Aufgabe. Umso wichtiger ist es, dass wir gut rauskommen, um den Klassenerhalt frühestmöglich abzusichern.

Den ersten Schritt dafür können Sie in zwei Wochen gegen Bamberg machen. Wie wichtig ist das Oberfrankenderby für den weiteren Saisonverlauf?

Carl: Extrem wichtig. Es ist gleich ein wichtiges Spiel am Anfang, denn für Bamberg kann es zu einer Art Endspiel werden. Wenn sie verlieren, wird es sehr schwer, gewinnen sie, sind sie wieder mittendrin im Kampf um den Klassenerhalt. Den Vorsprung gilt es auszubauen und mit Blick auf die Spiele danach gegen Forchheim und Schweinfurt II, werden die Punkte noch wichtiger.

F: Will
F: Will

Ihre persönliche Ausbeute ist überschaubar. Nur ein Treffer in neunzehn Einsätzen, Sie spielen auf den Flügeln. Es sind anscheinend einige Parallelen zu Thomas Müller erkennbar. Aber ernsthaft: Wieso haben Sie noch nicht so häufig die Bude getroffen?

Carl: Wenn ich es wüsste, würde ich es verbessern. Ich habe schon in der letzten Saison gedacht, dass vier Tore ein bisschen zu wenig ist. In der A-Jugend habe ich zum Teil über dreißig geschossen. Sicherlich ist es eine Umstellung im Herrenbereich. Die großen Hochkaräter hatte ich aber nicht, dass ich eventuell auf zehn Saisontore hätte kommen können. Ein paar mehr Tore oder Vorlagen würden aber dennoch guttun.

Sie hadern ein wenig mit sich.

Carl: Natürlich würde ich gerne mehr Treffer erzielen, aber über Vorlagen zum Tor freue ich mich auch. Trotzdem gewinne ich lieber mit der Mannschaft und bin nicht direkt beteiligt, als wenn wir verlieren und ich zwei Tore schießen würde.

Mit der Verlängerung der Verträge von Trainer Matthias Christl und Co-Trainer Frederic Martin wurden zwei wichtige Personalentscheidungen getroffen. Wie hat die Mannschaft darauf reagiert?

Carl: Eigentlich nicht überraschend. Wir sind fest davon ausgegangen, dass nach der beständig guten Arbeit der Beiden eine Verlängerung winkt. „Matze“ weiß uns jede Woche zu motivieren und außerdem hat man viel Spaß mit ihm. Und Frederic ist der wohl mit Abstand größte Aufsprecher im Verein (lacht).

Das müssen Sie mir erklären.

Carl: Ich sage nur dazu, dass er viel über sich behauptet und erzählt. Am besten fragen Sie ihn selbst im nächsten Interview (lacht).

Die strukturellen Weichen für die Zukunft scheinen gestellt. Nun gilt es nur noch eine Frage zu beantworten: Hält der FC Coburg definitiv die Klasse und wenn ja, warum?

Carl: Ja, auf alle Fälle. Gegen Bamberg werden wir brennen und die drei Punkte einfahren. Mit dem nötigen Selbstvertrauen geht es dann gegen Forchheim und Schweinfurt, wo wir unser kleines Punktepolster ausbauen wollen. Die junge Truppe ist reich an Qualität, was am Ende zum sicheren Klassenerhalt reichen sollte.

Aufrufe: 02.3.2017, 16:08 Uhr
Kai HeermannAutor