2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
– Foto: Heiko van der Velden

Kai Havertz ist filmreif

Ab Samstag gibt es eine Dokumentation über Kai Havertz. Ein Abschiedsfilm von Bayer 04 Leverkusen soll das nicht sein.

Diego Maradona hat eine, Toni Kroos, Bastian Schwein­steiger oder Zlatan Ibrahimovic ebenso. Nun steht auch Kai Havertz in dieser illustren Reihe: Ab Samstag ist eine Dokumentation auf YouTube zu sehen, die seinen Werdegang bei Bayer 04 Leverkusen beleuchtet.

Sie trägt einen deutlich schlichteren Titel als etwa die von Ibrahimovic, die zumindest in der deutschen Version „Zlatan – ihr redet, ich spiele“ lautet. „Kai – die Havertz-Story“ klingt dann doch bodenständiger.

Abheben ist auch nicht die Sache des 21-Jährigen, allerdings ist die Summe, die ihn umwabert, astronomisch: Rund 100 Millionen Euro soll ein Klub bezahlen, um ihn von Bayer 04 loszueisen, wo der offensive Mittelfeldspieler noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022 hat. Täglich gibt es dazu Meldungen, aussichtsreicher Kandidat scheint der FC Chelsea aus London zu sein. Und täglich werden Verantwortliche von Bayer 04 gefragt, wie es denn nun gerade um das Thema bestellt sei, auch mit Blick auf das am kommenden Donnerstag in der BayArena anstehende Rückspiel in der Europa League gegen die Glasgow Rangers. Geschäftsführer Rudi Völler sagte dem „Kicker“, Havertz’ Mitwirken dort und im dann hoffentlich folgenden Turnier um den Titel sei „in Stein gemeißelt“. Sportdirektor Simon Rolfes beantwortete die – obligatorische – Frage dazu am Donnerstag so: „Wir haben mehrfach gesagt, dass wir die Saison mit dem bestehenden Kader zu Ende spielen, und da gehört Kai wie alle anderen Spieler mit dazu. Das ist für uns selbstverständlich.“

Da aber auch das noch nicht jedem reichte, betonte Rolfes: „Es stand nie zur Diskussion, dass er nicht die Europa League für uns spielt. Dass über ihn spekuliert wird, ist ja nicht erst seit drei Wochen so, sondern seit anderthalb Jahren.“ Das beeinflusse Havertz aber nicht. „Er ist konzentriert, der Urlaub hat ihm gut getan, auch wenn er kurz war. Er hat Kraft getankt, ist fokussiert und wird mit uns in das Turnier gehen und mit uns versuchen, da richtig anzugreifen.“

Auch wenn das Transferfenster durch die Pandemie nun ungewöhnlich lang sei und er sich als Sportdirektor „natürlich so früh wie möglich Klarheit über den Kader für die neue Saison wünsche“, sei die Realität eben eine andere, sagte Rolfes und betonte: „Wir machen unsere Arbeit und beobachten den Markt, aber wir sind entspannt.“ Das gilt auch für die Personalie Kevin Volland, dessen Vertrag ausläuft: „Auch da gibt es keinen neuen Stand. Wir hatten gute Gespräche, aber er ist letzte Woche zum ersten Mal Vater geworden, da lag der Fokus ein bisschen auf dem Privaten“, sagte Rolfes über den Stürmer.

Dass es zum Thema Havertz keine Neuigkeiten gebe, habe im Übrigen mit der Europa League „nichts zu tun“, versicherte Rolfes, sondern vielmehr: „Wir haben bislang kein Angebot. Wir wissen vom Interesse, aber es gibt kein offizielles Angebot.“ Wie Völler, der gesagt hatte, es gebe „keinen Corona-Bonus“, geht auch der Sportdirektor nicht davon aus, dass die Pandemie im Fall von Spielern wie Havertz oder des ähnlich umworbenen Dortmunders Jadon Sancho den Preis drücken könnte: „Bei vielen ,normalen’ Spielern agieren Vereine in Zukunft vielleicht noch anders, aber diese beiden sind außergewöhnliche Spieler. Sie sind sehr rar, und deswegen haben sie auch ihren Preis.“

Und im Falle von Havertz nun auch eine eigene Doku wie andere hochpreisige Spieler. Dass diese nun ein Abschiedsfilm für seine Leverkusener Fans sein könne, wies Rolfes von sich: „Damit hat die Doku nichts zu tun. Kai hat für uns einfach eine große Bedeutung. Er kam als Elfjähriger zu uns, ist hier Profi und Nationalspieler geworden. Er ist ein Aushängeschild, und dem haben wir mit der Doku Rechnung getragen, auch für alle Nachwuchsspieler, die so sehen können, welchen Weg man hier gehen kann. Und zehn Jahre bei uns bieten sich einfach auch an, eine wunderbare Karriere, die hier als kleiner Junge begonnen hat, zu dokumentieren.“

Rolfes ist einer derjenigen, die in der rund 50-minütigen Doku auf besondere Momente in Havertz’ Karriere blicken, dazu gibt es exklusive Aufnahmen aus den Anfangsjahren und noch unveröffentlichtes Material aus seiner Profizeit. Der gebürtige Aachener erzählt auch, wie es war, so früh von zu Hause auszuziehen und Schule und Training zu meistern. „Diese Zeit ist wie im Flug vergangen“, sagt Havertz. Er kann sie sich ja auf dem YouTube-Kanal seines jetzigen Klubs noch einmal ansehen.

www.dam.bayer04.de/pinaccess/pinaccess.do?pinCode=havertz_doku_trailer_ex

Aufrufe: 02.8.2020, 09:00 Uhr
RP / Georg AmendAutor