2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Munier Raychouni steht jetzt in Jena an der Seitenlinie.
Munier Raychouni steht jetzt in Jena an der Seitenlinie. – Foto: Karim El Boujdaini

„Jede Unterhaltung mit akribischen Trainern ist eine Bereicherung“

Munier Raychouni steht kurz vor der Beendigung seines Studienlehrganges von Sportwissenschaften an der Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport (DHGS). Außerdem hat er sich in diesem Sommer für eine neue Herausforderung im sportlichen Bereich entschieden. Auf Werben von Dirk Kunert folgte er dem Lockruf von Carl Zeiss Jena.

Ein Interview von Marcel Peters - https://www.facebook.com/AmateurberichterstattungMarcelPeters/ - regelmäßig Berichte über Berliner und Brandenburger Amateurfußballer oder Vereine. Gesprächspartner: Munier Raychouni
Zu Begin der vergangenen Woche wurdest du in Jena als neuer Co-Trainer vorgestellt. Wie ist es zu diesem Engagement gekommen?
Die zwei Jahre beim Berliner AK waren zwei sehr lehrreiche Jahre für mich als Trainer. Mein Vertrag war bis zum 30.06.2020 gültig und der Verein hatte mir eine Vertragsverlängerung über weitere zwei Spielzeiten angeboten. Für mich war es eine Selbstverständlichkeit, dass der Berliner AK auch mein erster Ansprechpartner war. Nach den Gesprächen mit den Verantwortlichen und mit dem neuen Trainer hat sich allerdings gezeigt, dass eine Vertragsverlängerung keine Option für mich darstellt. Meine Tätigkeit als Lehrkraft für das Schulfach Sport an einer Grundschule hätte ich komplett aufgeben müssen, was unter diesen Bedingungen für mich nicht möglich gewesen wäre. Beim FC Carl Zeiss Jena hat der Athletiktrainer zu jenem Zeitpunkt den Verein verlassen und somit wurde eine Stelle frei.

Dirk Kunert, ist wie zuvor beim Berliner AK in Jena Cheftrainer. Hat auch er dich von einem Wechsel überzeugt, wie ist euer Verhältnis?
Dirk Kunert, mit dem ich beim Berliner AK gut zusammenarbeitete, hat sich beim FC Carl Zeiss Jena stark für mich eingesetzt. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Da ich zu diesem Zeitpunkt frei war, haben sich die Gespräche mit dem Verein intensiviert. Die Kommunikation mit dem Sportdirektor Tobias Werner verliefen sehr professionell, und wir haben uns schnell auf eine Zusammenarbeit einigen können. Somit bin ich jetzt als Co-Trainer zusammen mit meiner Frau nach Jena gezogen. Wir fühlen uns hier sehr wohl.

War es nur der Trainer, der Überzeugungsarbeit geleistet hat, oder war es auch der Verein mit der Tradition, der seinen Anteil dazu beigetragen hat?
Wenn ein Traditionsverein wie der FC Carl Zeiss Jena anruft, ist das bereits Überzeugung genug. Aber ich habe Dirk Kunert natürlich den Wechsel zu diesem großen Verein zu verdanken. Die Bedingungen im Ernst-Abbe-Sportfeld sind für Spieler und Trainer hervorragend, ich wurde sofort herzlich aufgenommen - das passt einfach. Man spürt, dass alle Mitarbeiter mit vollem Herzen und viel Engagement für diesen Verein arbeiten. Das Verhältnis zum Trainer hat sich mit der gemeinsamen Zusammenarbeit beim Berliner AK stetig intensiviert. Zu jedem Training saßen wir im Trainerteam täglich mehrere Stunden vor und nach dem Training zusammen. Außerdem haben wir nahezu täglich über Telefon die weiteren Angelegenheiten besprochen und uns über Akribie einiges erarbeitet. Das Dirk Kunert mich nach Jena geholt hat, verdeutlicht bereits das enge Trainerverhältnis untereinander.

Zwei Jahre warst du beim Berliner Ak. Was bleibt in Erinnerung? Welche Erfahrungen kannst du aus dieser Zeit mitnehmen?
Als Trainer ging für mich in den letzten drei Jahren alles sehr schnell. Zuletzt als Cheftrainer bei der Herren Oberligamannschaft CFC Hertha 06, bin ich dann zur neuen Saison mit dem Fußballlehrer Ersan Parlatan zu Berliner AK gewechselt. Wir haben eine hervorragende Saison gespielt. Auch das haben wir uns mit viel Fleiß, Akribie, stundenlangen Taktikanalysen und Einsatz erarbeitet. Von beiden Trainern habe ich viel lernen können. Auch mit Herrn Parlatan bin ich heute noch häufig im Kontakt. Jede Unterhaltung mit solchen akribischen Trainern ist eine Bereicherung für mich. Es geht immer um die kleinen Details im Fußball. Sie machen den Unterschied. In diesen zwei Jahren habe ich meine Trainerkenntnisse erweitern und auf ein viel höheres Niveau bringen können. Auch die Arbeit innerhalb des Trainerteams hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich habe viele neue, richtig gute Menschen kennenlernen dürfen. Beim Zeugwart begonnen, über den Torwarttrainer, die Athletiktrainer und selbstverständlich auch die Spieler. Viele von ihnen haben mir zu meiner neuen Station beim FC Carl Zeiss Jena gratuliert. Alle Spieler waren menschlich super Typen. Auch mit dem Vorstand war immer alles in Ordnung und wir sind völlig im Guten auseinandergegangen. Von daher waren es für mich zwei unvergessliche Jahre. Es ist selbstverständlich, dass ich dem Verein weiterhin viel Erfolg wünsche.

Wie sind deine ersten Eindrücke aus Jena? Zu den Bedingungen und der Zusammenarbeit in Jena im Ernst-Abbe-Sportfeld habe ich ja bereits schon einiges gesagt. Zusätzlich kann ich noch sagen, dass wir professionelle Bedingungen am Arbeitsplatz vorfinden, und wir ein super Trainerteam haben. Wir arbeiten sehr fleißig, intensiv und verbringen nahezu den ganzen Tag am Arbeitsplatz. Da wir bereits ein erstes Freundschaftsspiel bestritten haben, geht es zusätzlich mit intensiven Videoanalysen los.
Es wird eine intensive Saison. Die Liga ist groß und hat viel Qualität aufzuweisen. Wie schätzt du die Regionalliga in diesem Jahr ein? In dieser Saison gibt es nicht ein einziges „einfaches“ Spiel. Jedes Spiel wird seinen eigenen Charakter haben und auf seine eigene Art und Weise schwer sein. Wir haben dieses Jahr viele Vereine, die sich punktuell sehr gut verstärkt haben. Einige Mannschaften spielen schon länger zusammen und sind eingespielt. Es wird eine schwere Saison.
Aufrufe: 029.7.2020, 15:20 Uhr
Marcel PetersAutor