2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Itzig fand im bisherigen Saisonverlauf den Weg ins gegnerische Tor nicht oft genug - Archivfoto: www.paulmedia.lu
Itzig fand im bisherigen Saisonverlauf den Weg ins gegnerische Tor nicht oft genug - Archivfoto: www.paulmedia.lu

Itzig: die Krux mit der Drei-Punkte-Regel…

Alain Lahyr, Sportdirektor des FC Blo-Wäiss Itzig, unterhielt sich mit uns über die 1.Mannschaft seines Vereins.

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Die vielen Unentschieden führten dazu, dass Itzig bisher nicht mehr Punkte auf dem Konto hat.

Herr Lahyr, es sind jetzt vier Spiele in der Rückrunde absolviert, aus denen ihr zwei Punkte geholt habt und ein wichtiges Spiel gegen Beles verloren. Wie sieht der Sportdirektor diesen Auftakt in die Rückrunde?

Das erste Spiel war ja gleich gegen Mühlenbach,wo ein positives Ergebnis nicht unbedingt zu erwarten war. In den folgenden Spielen, gegen Beles, Schifflingen und Wormeldingen, hatten wir uns schon etwas erhofft, insbesondere da diese Clubs zum Rückrundenauftakt ja noch alle direkte Konkurrenten gegen den Abstieg waren, vor allem die beiden Erstgenannten. Gegen Beles hatten wir uns schon ein Erfolgserlebnis erwartet, da wir gegen Mühlenbach eine anständige Partie abgeliefert hatten.

Man muss klar sagen, dass die Mannschaft dann gegen Beles nicht an ihre Leistungsgrenze gegangen ist. Für mich war das, von der Einstellung und der Mentalität her, eines der schwächsten Spiel der letzten drei Jahre. Zudem haben wir auch im Spiel nach vorne die notwendige Kreativität vermissen lassen. In Schifflingen haben wir uns aufgrund unserer kämpferischen Einstellung einen Punkt verdient. Und am vergangenen Wochenende gegen Wormeldingen hätten wir aufgrund des Spielverlaufs eigentlich drei Punkte bekommen müssen. Es ist auf jeden Fall nicht so, dass jetzt die Spieler schon ihre Köpfe hängen lassen.

Es ist also kein allgemeines Mentalitätsproblem. Fehlt das Glück oder war z.B. gegen Beles einfach so ein Tag, an dem nichts klappte?

Gegen Beles stimmte in meinen Augen einfach die Einstellung nicht. Doch dann hat die Mannschaft in den folgenden Spielen eine andere Mentalität an den Tag gelegt, und deshalb haben wir gegen Schifflingen einen Punkt erkämpft. Und auch gegen Wormeldingen hat das Gros der Jungs Alles gegeben und die richtige Mentalität auf den Platz gebracht, das möchte ich klar hervor streichen.

Nur drei Mannschaften hatten in der Hinrunde weniger Tore erzielt als Itzig. War das der Grund, weshalb der Verein mit Hahil Bouassam im Winter einen weiteren Stürmer verpflichtet hat?

Eigentlich war der Plan, zwei Stürmer zu verpflichten. Aber wir waren nicht der einzige Club, der diese Idee hatte. Wir waren bereit an unsere finanziellen Grenzen zu gehen, um die richtigen Stürmer zu bekommen. Und es war klar, wenn wir neue Stürmer verpflichten würden, sollten diese uns auch auf Anhieb richtig verstärken. Es sollten also keine Ergänzungsspieler verpflichtet werden, wir wollten mehr offensive Qualität in den Kader reinbringen.

Es gab verschiedene Kontakte, leider waren diese nicht konkret. Anschließend sind wir dann auf Bouassam gestoßen und haben uns für ihn entschieden. Leider ist der Junge im Moment noch nicht zu hundert Prozent bei uns angekommen. Wir hoffen aber, dass er in den kommenden Spielen sein Können voll und ganz abrufen kann.

Ihr habt in der laufenden Saison erst zweimal gewonnen. Gibt es ein Konzept, einen Plan, damit sich das bis zum Ende der Saison ändert? Irgendwo müssen ja jetzt Punkte herkommen.

Das ist klar, wir haben ja jetzt nur 13 Punkte. Wir haben wie Sie gesagt nur zwei Siege aber sieben Unentschieden erzielt und acht Niederlagen. Vergleichen Sie das jetzt z.B. mit Wormeldingen, die auch schon acht Spiele verloren haben! Die haben jedoch über zwanzig Punkte auf dem Konto! Wenn ich jetzt so auf unsere sieben Unentschieden zurückblicke, fallen mit einige Begegnungen ein, in denen wir drei Punkte hätten bekommen müssen. Nehmen wir mal an, nur drei von diesen hätten wir gewonnen, dann hätten wir jetzt 19 Punkte und das würde viel besser aussehen.

Das ist die Krux mit der Drei-Punkte-Regel, es ist besser einmal zu gewinnen als zweimal Unentschieden zu spielen.

Ja, in der Tat. Man kann schon sagen, wie ich schon erwähnt habe, dass von diesen sieben Unentschieden, mir aus dem Stand drei einfallen, die wir hätten gewinnen müssen, ich nehme alleine das Beispiel Wormeldingen vom vergangenen Wochenende, dazu dann noch die Partien gegen Pfaffenthal und bei Remich-Bous. Aufgrund unserer Spielanteile und unseren Torchancen hätten wir diese Spiele eigentlich gewinnen müssen. Und wie gesagt, wäre das so gewesen, dann würde es anders aussehen.

Sie haben das Hinspiel gegen Pfaffenthal angesprochen, am Sonntag seid ihr dort zu Gast und in einem Monat geht es gegen Munsbach und Remich. Was sind die konkreten Zielsetzungen für die kommenden Wochen?

Das sind die kapitalen Spiele! In denen gilt es einfach zu punkten und schon gar nicht zu verlieren. Wir denken zwar im Moment noch nicht an Remich und Munsbach, jetzt steht erst einmal Pfaffenthal vor der Tür und wir müssen versuchen, den ersten Erfolg für dieses Jahr feiern zu können. Wir können nicht mehr zu lange warten, denn ansonsten läuft uns die Zeit weg. Die Mannschaft macht im Moment einen intakten Eindruck auf mich. Wir bauen jetzt auf die zwei rezenten Spiele, in denen man gesehen hat, dass das Team lebt. Wir hoffen, dass wir auf diesem Weg auch so weiterarbeiten können und die Mannschaft sich endlich selber für den Aufwand belohnt, den sie betreibt. Aber mir ist auch klar, dass uns in unserer momentanen Lage nur Siege weiterhelfen, und das muss auch unser einziges Ziel für die nächsten Spiele sein.

Wie konkret wollen Sie werden? Sind Sie bereit einen Tipp in Sachen Klassenerhalt abzugeben?

Ich denke, wenn ich jetzt sagen würde, wir schaffen das nicht, dann müsste man mich sofort entlassen (lacht). Letzte Saison sind wir aufgestiegen und mit dieser Mannschaft war das Ziel, einen Mittelfeldplatz zu erreichen, was aber leider nicht so geklappt hat, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir geben aber auf keinen Fall jetzt schon auf. Es bleiben ja noch neun Spiele und es gilt einfach die entsprechenden Punkte zu holen. Unser Ziel ist klar der Klassenerhalt. Wenn wir aber jetzt nicht anfangen die notwendigen Siege einzufahren, wird das sicherlich von Spieltag zu Spieltag schwerer.

Und am liebsten direkt nehme ich an, denn ein Relegationsspiel ist auch oft eine Lotterie.

Ein Barragespiel ist schön für die Zuschauer, doch für die beiden Vereine, die Spieler auf dem Platz und die Leute drumherum ist es nur eine reine Nervenschlacht in der nicht die Taktik sondern der Kopf entscheidet. Gut, es sind vier Mannschaften unten drin, also muss man drei hinter sich lassen. Man weiß jetzt natürlich auch nicht, ob Teams wie Beles und Pfaffenthal, die mit 19 Punkten etwas weiter oben stehen vielleicht nochmal unten hinein rutschen.

Eine Serie könnte einen entscheidenden Ausschlag geben.

Ja und es steht fest, dass wir sicher nicht aufgeben! Nach den beiden letzten Partien ist die Moral und die Stimmung auf jeden Fall bei uns auch wieder besser als nach dem Beles-Spiel. Damals hat man schon gemerkt, wie groß die Enttäuschung und der Frust bei den Spielern, dem Trainerteam und den Verantwortlichen im Verein war.

Geschah das vielleicht zum richtigen Zeitpunkt um noch die Kurve zu bekommen?

Das wäre zu hoffen! Da wir aber eine relativ junge und unerfahrene Mannschaft auf diesem Niveau haben, ist es klar, dass diese nicht immer so konstant auftritt, wie man sich das vorstellt. Ich hoffe aber ganz fest, dass so ein Rückschlag in puncto Einstellung und Mentalität wie gegen Beles nicht mehr vorkommen wird. Ohne die notwendige kämpferische Einstellung kann man im Abstiegskampf nicht bestehen, und es bleibt zu hoffen, dass das mittlerweile jedem in der Mannschaft klar ist.

Aufrufe: 01.4.2017, 11:00 Uhr
Paul KrierAutor