2024-04-30T13:48:59.170Z

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Die Freude muss raus: Die Fußballer des FC Bierstadt bejubeln die vorzeitige Meisterschaft in der Kreisoberliga und die damit verbundene Gruppenliga-Rückkehr. 	Foto: rscp / Marcel Lorenz
Die Freude muss raus: Die Fußballer des FC Bierstadt bejubeln die vorzeitige Meisterschaft in der Kreisoberliga und die damit verbundene Gruppenliga-Rückkehr. Foto: rscp / Marcel Lorenz

Mit Verspätung zum Titel »geballert«

MEISTERBRIEF +++ Nach letztjährigem Scheitern in der Relegation marschiert FC Bierstadt souverän zurück in die Gruppenliga

BIERSTADT. Es war spät geworden. Bis in die frühen Morgenstunden hatte die Meisterfeier des FC Bierstadt nach dem 4:2-Heimsieg gegen den Türkischen SV, der den vorzeitigen Kreisoberliga-Titel und die Gruppenliga-Rückkehr endgültig besiegelt hatte, gedauert. Eine „Riesenparty“ sei es gewesen, verrät Trainer Torsten Schnabel. Ein Abend, auf den in Bierstadt nach dem verpassten Aufstieg im vergangenen Jahr alle im Verein hingearbeitet hatten. „Vorstand, Mannschaft und Fans sind diesen Weg geschlossen gegangen“, sieht Schnabel das Meisterstück als einen Erfolg mit kollektiver Beteiligung.

Die Enttäuschung nach dem Scheitern in der Relegation, als die entscheidende Partie gegen den SV Presberg im Elfmeterschießen denkbar knapp verloren ging, hatte sich schnell in Entschlossenheit verwandelt. „Wir haben uns nach diesem bitteren Erlebnis direkt gesagt: Dann packen wir es eben in der nächsten Saison“, erinnert sich Volkan Zer. Der 32-Jährige, der wie viele seiner Teamkollegen auf höherklassige Erfahrungen zurückblickt, sieht in jener „Jetzt-erst-recht-Mentalität“ einen Grund für die Meisterschaft. Dazu entwickelte sich auf und neben dem Platz eine Einheit, die vom Spielausschuss-Team Christopher Rettig, Heike Bernhardt, Leo Gras und Nicholas Becker unterstützt wurde. Auch Stadionsprecher Patrick „Patze“ Seitz brachte sich immer wieder ein.

Freitägliche gemeinsame Ausflüge in das Wiesbadener Nachtleben, lange Teamabende im Anschluss an das Donnerstagstraining und gemeinsame Urlaube einzelner Spieler schweißten das Bierstadter Star-Ensemble zusammen. „Ein Mannschaftsgefühl, wie ich es in meiner Karriere noch nie erlebt habe“, betont Zer, der vor zwei Jahren dem Lockruf seines besten Freundes Christian Maus nach Bierstadt gefolgt war. „Der Wohlfühlcharakter ist hier sehr hoch“, bestätigt Schnabel, der Offensiv-Crack Maus nach dem Rippenbruch von Stamm-Innenverteidiger Jörg Lubojanski in der Sommervorbereitung ins Defensiv-Zentrum beorderte.

Ein Schachzug, der voll aufging. Der Kapitän überzeugte in seiner neuen Rolle mit Ruhe und einem starken Aufbauspiel. An der Seite von Maus übernahm Allrounder Thomas Vogel in der Hinrunde meist den Part als zweiten Innenverteidiger, bis Lubojanski sich nach langer Zwangspause im Februar eindrucksvoll zurückmeldete. Als Außenverteidiger überzeugten Sebastian Hoch und Marco Carrera, die sich stets mit ins Offensivspiel einschalteten. Anteil an der zweitbesten Defensive der Liga hatte auch Keeper Colin Besier, der nur in einem Spiel fehlte. Im Bierstadter 4-1-4-1-System zog „Sechser“ Christopher Küster die Fäden im Mittelfeld. „Ein unverzichtbarer Stratege“, weiß Schnabel um die Bedeutung des ehemaligen Verbandsliga-Akteurs.

Mitte Juni geht es mit 40 Leuten nach Mallorca

Vor dem 28-Jährigen setzte der Trainer ganz besonders auf offensive Variabilität. Die „jungen Wilden“ um Gavin Schneider, Reinhold Reichert, Tobias Beck und Achilleas Kutalekos entwickelten sich in ihrer ersten Saison beim FCB zu Leistungsträgern. Mit Jerome Ernst, Maximilian Gossner, Gabriel Cuomo und Zer konnte sich Schnabel zudem auf Spieler verlassen, die bereits in vergangenen Spielzeiten ihr Können an der Nauroder Straße unter Beweis gestellt hatten. Dazu gelang in der Winterpause mit Jerome Clemens ein Transfer-Coup, der das Offensiv-Repertoire zusätzlich erweiterte. „Wir waren vorne kaum ausrechenbar und haben unsere Tore auf sehr viele Spieler verteilt“, erklärt Schnabel mit Blick auf den besten Angriff der Liga (bisher 113 Treffer). Die Bierstadter „Ballermänner“ krönten sich auch aufgrund der mit Abstand besten Tordifferenz zum verdienten Meister. Nach Saisonende soll der Titel dann noch einmal richtig gefeiert werden: Mit knapp 40 Leuten fliegen die Bierstadter Mitte Juni zum Partywochenende nach Mallorca.

Der Bierstadter Meisterkader: Tobias Beck (27 Spiele/ 10 Tore/ 21 Jahre), Colin Besier (28/0/25), Tim Brake (7/1/27), Marco Carrera (23/2/28), Jerome Clemens (7/1/27), Gabriel Cuomo (11/4/34), Rene Düvel (6/0/27), Jerome Ernst (22/3/22), Dennis Gärtling (3/1/29), Maximilian Gossner (29/21/28), Sebastian Hoch (28/2/25), Angelo Ihly (1/0/25), Nils Köritzer (3/0/29), Christopher Küster (24/0/28), Achilleas Kutalekos (16/4/20), Jörg Lubojanski (10/1/31), Christian Maus (26/10/33), Jose Muriel Rapozo de Mehlig (4/0/26), Reinhold Reichert (26/13/24), Gavin Schneider (24/7/21), Thomas Vogel (27/1/23), Gökhan Vural (1/1/22), Yasin Yilmaz (10/0/25), Volkan Zer (25/26/32).



Aufrufe: 017.5.2018, 16:00 Uhr
Patrick RuppAutor