2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

Was wurde aus Guardiolas Super-Bub Gaudino?

Diese Saison nur zwei Kurzeinsätze bei Chievo Verona

Nach seinem erfolgreich Profidebüt gegen Wolfsburg im Jahr 2014 galt Gianluca Gaudino als neues Mittelfeld-Juwel für die Bayern. Auf einige Startelfeinsätze folgte jedoch die Rückversetzung in die Reservemannschaft. Über eine Leihe nach St. Gallen ist der Mittelfeldspieler mittlerweile bei Chievo Verona gelandet.

13 Kilometer Laufleistung, 65 Ballkontakte und nur zwei Fehlpässe: So lesen sich die Zahlen nach Gaudinos Bundesliga-Debüt gegen den VfL Wolfsburg am 22.08.2014. In der 90. Minute wird der Sohn von Maurizio Gaudino ausgewechselt und erhält somit den verdienten Applaus der Allianz Arena für seinen ersten Einsatz in der Beletage des deutschen Fußballs, als viertjüngster Spieler der Vereinsgeschichte. Nicht nur Arjen Robben ("Er macht es super mit seinen 17 Jahren") und Vorstandsvorsitzender Karlz-Heinz Rummenigge ("Er kann stolz sein"), sondern auch der damalige Bayern-Coach Pep Guardiola war voll des Lobes: "Es ist nicht einfach, mit 17 Jahren in der Allianz Arena zu spielen, gegen Wolfsburg, gegen Luiz Gustavo. Er hat es verdient hier zu sein."


Mit "hier" ist natürlich die Profimannschaft der Bayern gemeint. In Abwesenheit der WM-Spieler konnte sich Gaudino in der Sommervorbereitung 2014 beim Trainingsauftakt an der Säbener Straße in den Fokus von Pep Guardiola spielen, der ja bekanntermaßen eine Vorliebe für leichtfüßige, technisch versierte Spieler hat. Auch auf die USA-Tour durfte das junge Talent mit. Mit seinem Startelfeinsatz im defensiven Mittelfeld, neben David Alaba, gegen Wolfsburg schien Gianluca Gaudino dann endgültig in der Welt des Profifußballs angekommen zu sein. Im weiteren Saisonverlauf sammelte der Mittelfeldspieler dann weitere sieben Bundesligaspiele und durfte sich auch auf internationaler Ebene in der Königsklasse gegen ZSKA Moskau beweisen. Die Presse bezeichnete Gaudino schon als "neuen Super-Bub von Guardiola".

Guardiola schickt Gaudino zurück zu den Amateuren


Ein Jahr nach seinem furiosen Debüt folgte aber die Ernüchterung. Im August 2015 versetzte Pep Guardiola die drei Talente Sinan Kurt (aktuell ohne Chance bei Hertha BSC), Julian Green (auf Leihbasis von Stuttgart bei Greuther Fürth) und eben Gaudino zurück in die Reservenmannschaft der Bayern. Die Begründung vom damals schon umstrittenen Bayern-Trainer: "Junge Talente müssen spielen". Ein Ansatz, der sicherlich richtig ist. Allerdings hätte Gaudino bestimmt gerne noch einige Spiele mehr vor über 70.000 Zuschauern absolviert, statt vor 700 im Grünwalder Stadion. Zumal seine Einsätze in der Bundesliga durchaus vielversprechend waren. In der Winterpause 2016 wurde Guardiolas ehemaliger Super-Bub an den FC St. Gallen verliehen. Sein Vater Maurizio spielte in der Saison 1997/98 selbst ein Jahr in der Schweiz bei Basel. Gaudino wurde zum Stammspieler im zentralen Mittelfeld der St. Gallener und verpasste nur drei Spiele aufgrund einer Schambeinentzündung.

In der Sommervorbereitung zur Saison 2016/17 musste sich Gianluca Gaudino einer Leistenoperation unterziehen und verpasste die ersten Saisonspiele. Nachdem er sich in der Hinrunde an die Mannschaft herankämpfte, warf ihn zur Rückrunde eine Grippe erneut zurück. Die Folge waren sieben Spiele in Serie ohne Einsatz bei der 1. Mannschaft. Der damalige St. Gallen Coach Joe Zinnbauer bewertete das Leihgeschäft trotzdem positiv: "Seit Gianluca bei uns ist, hat er viele Ideen reingebracht und war sehr wertvoll für uns, wenn er gespielt hat. Er hat in der Vorrunde auch Spiele mit uns gewonnen und war mit seinen Ideen eine Verstärkung für uns."

Zukunft bei Chievo Verona?


Die Leihe bei den Schweizern wurde nicht verlängert und an die Säbener Straße kehrte der Mittelfeldspieler nicht zurück. Für nur 50.000 Euro verkauften die Bayern Gaudino an Chievo Verona, für die er in dieser Saison erst zwei Kurzeinsätze vorweisen kann. Denn auch im Nordosten Italiens verpasste der Edeltechniker durch eine Lungenentzündung große Teile der Vorbereitung. Vater Maurizio Gaudino teilte uns in einem Gespräch mit, dass sich sein Sohn trotzdem "pudelwohl" bei Verona fühle. Zudem ist der Verein mit dem Spieler zufrieden, da er "in jedem Training 100 Prozent gibt". Eine Leihe ist derzeit nicht geplant. Gianluca Gaudino möchte sich bei Chievo Verona durchsetzen.

Aufrufe: 025.4.2018, 13:28 Uhr
Nico-Marius SchmitzAutor