2024-05-02T16:12:49.858Z

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Bayern-Trainer Hansi Flick ernüchtert nach der Niederlage gegen Gladbach: „Die Tabelle lügt nicht.“ dpa / Federico Gambarini
Bayern-Trainer Hansi Flick ernüchtert nach der Niederlage gegen Gladbach: „Die Tabelle lügt nicht.“ dpa / Federico Gambarini

Und wieder grüßt der Chancentod: Jetzt helfen Bayern nur noch neun Punkte am Stück 

FCB-Frust nach Niederlage im Spitzenspiel  gegen Gladbach

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Der FC Bayern verliert das Bundesliga-Topspiel in Gladbach und taumelt nach einem Patzer von Javi Martinez in die nächste Krise. Tabellenplatz 7 ist eine Situation, mit der die Münchner nur schwer in Weihnachtsstimmung kommen.
  • FC Bayern München verliert Bundesliga-Topspiel in Gladbach 1:2

  • Die Elf von Trainer Hansi Flick vergibt reihenweise glasklare Chancen
  • Nach der Niederlage findet sich der FC Bayern auf dem ungewohnten 7. Tabellenplatz

Mönchengladbach – Vom Spielfeld schallten „Spitzenreiter, Spitzenreiter“-Rufe in den Kabinentrakt des Borussia-Parks, über die Bildschirme flimmerten Jubelszenen. Und die Spieler des FC Bayern schlichen geknickt in ihre Kabine. Aus den Gesichtern sprach eine gewisse Fassungslosigkeit über das, was in den 95 Minuten zuvor passiert war. Für viele Münchner war es ein Déjà-vu der bittersten Art.

Wie schon bei der Pleite gegen Leverkusen (1:2) in der Vorwoche hatte der Rekordmeister auch die Gladbacher phasenweise an die Wand gespielt, nur das Toreschießen hatte das Team erneut vergessen und schließlich wieder 1:2 verloren. Der Blick auf die Statistik verdeutlicht die gefährliche Münchner Situation: Tabellenplatz sieben, sieben Punkte Rückstand auf Gladbach – mit so einer Ausgangsposition nach 14 von 34 Partien ist der Club noch nie Meister geworden.

Kimmich: „Wer es jetzt noch nicht begriffen hat, ...“

Immerhin: Die Signale sind angekommen. Flick konstatierte: „Die Tabelle lügt nicht.“ Joshua Kimmich sagte: „Wer es jetzt noch nicht begriffen hat, ist komplett auf dem falschen Weg.“

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Vor allem in Hälfte eins war sie wieder zu sehen: die bayerische Torschusspanik. Bis zur Pause brachten es die Bayern auf 15 Versuche, Spitzenreiter Gladbach gab genau einen ab. Thomas Müller (8. Minute), Robert Lewandowski (13., 16.) und Kimmich (26.) hatten die besten Gelegenheiten. Den Schuss des Rechtsverteidigers kratzte Borussia-Keeper Yann Sommer von der Linie, als er nur noch einige Millimeter von der kompletten Überquerung entfernt war.

Völlig losgelöst: Die Gladbacher feiern ihren späten Triumph im Spitzenspiel mit ihren Fans.

Alles nur unglücklich gelaufen? So leicht wollte es sich Kimmich nicht machen. „Manchmal ist es tatsächlich Pech. Aber wenn man so eine Vielzahl an sehr guten Chancen vergibt, ist es nicht immer nur Pech. Ich weiß nicht genau, was da fehlt. Die Qualität, um diese Chancen reinzumachen, haben wir auf jeden Fall im Kader“, sagte der Nationalspieler.

FC Bayern verliert gegen Gladbach: Fahrlässige Chancenverwertung

Noch bedenklicher als die fahrlässige Chancenverwertung war allerdings, was nach dem Münchner Führungstreffer passierte. Nachdem Ivan Perisic in Minute 49 das überfällige 1:0 erzielt hatte, brachen die Gäste ein. Sportdirektor Hasan Salihamidzic erklärte: „Wir haben dann komplett aufgehört. Ich weiß nicht aus welchem Grund – darüber müssen wir reden.“ Flick meinte: „Nach dem 1:0 haben wir das Fußballspielen vergessen.“

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Und so standen die Roten nach einem Doppelpack von Gladbachs Linksverteidiger Ramy Bensebaini (60., 90.+2) mit leeren Händen da. Mönchengladbach feierte den Verbleib auf dem Platz an der Sonne und ein Sieben-Punkte-Polster auf den Titelverteidiger. In der vergangenen Saison lag der FC Bayern allerdings nach 14 Spieltagen sogar neun Punkte hinter Spitzenreiter Dortmund und holte am Ende doch noch die Schale.

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Heuer sollten die nackten Zahlen noch mehr Hoffnung auf ein Happy End machen, aber die Gefühlslage ist eine ganz andere. Kimmich sagte: „Wer glaubt, dass es wieder so wird wie in der letzten Saison, der ist fehl am Platze. Es sind noch mehr Mannschaften vor uns als letzte Saison. Auch wenn es in Anführungszeichen nur sieben Punkte sind, glaube ich, dass es diese Saison deutlich schwieriger wird.“

Die klare Marschroute: Bis zur Winterpause müssen gegen Bremen, Freiburg und Wolfsburg neun Punkte her. Die braucht auch die bisherige Übergangslösung Hansi Flick, um zählbare Argumente für seine Weiterbeschäftigung als Chef zu sammeln. Streckenweise toller Fußball allein reicht beim FC Bayern nämlich nicht aus.

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Aufrufe: 09.12.2019, 09:11 Uhr
Münchner Merkur / tz / Jonas AustermannAutor