München - Null Einsätze. Null Spielminuten. Null Tore. Das ist die Bilanz von Leroy Sané in dieser Saison in der Premier League und der Champions League.
Freilich kann der deutsche Nationalspieler nichts dafür, schließlich fällt Sané seit August wegen eines Kreuzbandanrisses aus. Und doch soll der 23-jährige Ex-Schalker fast 100 Millionen Euro Ablöse kosten. Grotesk. Aber so ist der Fußball.
Da der FC Bayern München die Gesetze dieser Branche freilich bestens beherrscht, wissen die Macher beim Rekordmeister auch, dass man ein Jahr vor Vertragsende auf dem Transfermarkt bei einem Wunschspieler die Ablöse * im besten Fall mächtig drücken kann.
Und so ist davon auszugehen, dass im Hintergrund der Poker um den begehrten Außenangreifer zwischen seinem Arbeitgeber Manchester City und dem FC Bayern längst läuft.
Transfer von Leroy Sané: Im Frühjahr wird es beim FC Bayern München spannendWie der Sunday Mirror nun berichtete, soll der englische Meister bereit sein, Zugeständnisse zu machen, heißt, auf mehrere Millionen Euro zu verzichten, um den Deal ins Laufen zu bringen.
Demnach fordern die Citizens für den Flügelflitzer mit den außergewöhnlichen Fähigkeiten angeblich „nur noch“ 95 Millionen Euro. „Im Januar, Februar und März werden normalerweise die Sommer-Transfers gemacht“, erzählte jüngst Spielerberater Ali Bulut im Interview mit dem Nachrichtenportal web.de .
Das gilt freilich auch für Sané, seine Berateragentur, die Bayern und deren Trainer Hansi Flick*. In dieser Gemengelage mahnt just Joachim Löw - mit Blick auf die Fußball-EM 2020 im Juni und Juli, die auch in der Allianz Arena München* ausgetragen wird.
„Das Feedback, das ich bekomme, lässt hoffen, dass sie zurückkommen und voll genesen, unabhängig von der Frage, ob sie es rechtzeitig bis zur EM schaffen. Es gab in der Reha keine Rückschläge. Aber wenn ein Spieler sechs, sieben Monate ausfällt, muss man abwarten, auf welchem Level er sich zurückmeldet“, meinte der Bundestrainer im Interview mit der Bild zu Sané und dem ebenfalls mit einem Kreuzbandriss ausfallenden Bayern-Profi Niklas Süle.
Löw weiter: „Es braucht Zeit, die Qualität zu erreichen, die man vor der Verletzung hatte. Leroy hat sicher einen leichten Vorsprung vor Niklas.“ Und die Bayern im Poker um Sané?
Auch Präsident Herbert Hainer äußerte sich zur Transferpolitik der Bayern. „Leroy Sané ist ein toller Spieler, an dem wir interessiert sind, was auch bekannt ist“, sagte er bei einem Fanklub-Besuch, wo er auch über die Zukunft von Hansi Flick sprach*. „Jetzt muss man erst einmal sehen, wie er nach seiner Verletzung zurückkommt.“
Grundsätzlich wolle der FC Bayern eine Mannschaft aufbauen, die auf Sicht wieder um die größten Trophäen spielen kann, betonte Hainer. „Damit meine ich nicht nur die deutsche Meisterschaft, da wir auch wieder die Champions League gewinnen wollen. Schließlich haben wir 2022 das Finale zu Hause - und spätestens da wollen wir gewinnen.“
Während um Leroy Sané weiter gerungen wird, schloss Timo Werner von RB Leipzig ein Engagement in München * irgendwann nicht aus.
pm
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