München/Hamburg - Der FC Bayern München ist provokante Attacken und polarisierende Aussagen als übermächtiger Branchenführer in der Bundesliga gewohnt.
Gerade erst hat Ex-Bayern-Spieler Mehmet Scholl Leader Joshua Kimmich mit Greta Thunberg verglichen - markant. Immer wieder gibt es Sticheleien aus der Zweiten Liga, konkret, vom FC St. Pauli.
Hochgeschaukelt hatte sich der Zwist zwischen den Hanseaten und den Münchner in der Debatte über die 50+1-Regel im deutschen Fußball.
Die Hamburger gelten als hartnäckiger Verteidiger der Regel, die den Einfluss einzelner Investoren und Geldgeber begrenzen soll. Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge würde das Reglement dagegen gerne auflockern - die internationale Wettbewerbsfähigkeit im Blick.
Dem Kicker hatte Rummenigge im Frühjahr 2018 gesagt: „Es befremdet mich, dass ein Zweitligist, der nach meinem Kenntnisstand noch nie in einem europäischen Wettbewerb mitgespielt hat, auf einmal nicht nur eine so prominente, sondern auch dominierende Rolle einnimmt.“
St. Paulis Ex-Manager Andreas Rettig antwortet bissig bei Social Media: „Karl-Heinz Rummenigge war ein erstklassiger Stürmer.“ Wollte der 56-Jährige etwa Rummenigges Kompetenz anzweifeln?
Noch einen Schritt weiter ging nun der Technische Direktor der Hanseaten, Ewald Lienen. Bei einem Vortrag vor Führungskräften aus der Wirtschaft in Hamburg beleidigte der einstige Bundesliga-Profi die Fans des Rekordmeisters regelrecht.
„Das sind alles diese Leute, die ihre frühkindliche Deprivation (Entbehrung, d. Red.) durch ein wöchentliches Erfolgserlebnis kompensieren müssen“, meinte der einstige Trainer des Münchner Stadtrivalen TSV 1860 (2009 bis 2010).
Lienen weiter: „Der durchschnittliche Bayern-Fan braucht das. Du wirst FCB-Fan, weil du das Risiko nicht eingehen willst, wie beim HSV oder bei uns mal ein Spiel zu verlieren.“ Wahrlich polarisierende Aussagen gegen die Anhänger nicht nur in der Allianz Arena *- die die Bayern so auf sich sitzen lassen werden?
pm
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