München - Es war immer derselbe Move: Rechter Flügel, den Sprint zur Grundlinie angetäuscht, kurzer Haken, blitzschnell nach innen gezogen, und mit der linken Klebe abgezogen - ab dafür ins lange Eck.
Die Klubs in der Bundesliga wussten es. Die Mannschaften in der Champions League waren darauf vorbereitet. Und doch konnten sie ihn nie wirklich stoppen. Die Allianz Arena* war sein Zuhause, sein Wohnzimmer. Die Rede ist von Arjen Robben, einstiger X-Faktor im Kader des FC Bayern *, Titel-Sammler mit dem deutschen Rekordmeister, Publikumsliebling in München - und stets fairer Gegenspieler.
Dies musste auch der aktuell arbeitslose Fußballer Dennis Aogo (einst HSV, FC Schalke und VfB Stuttgart) leidvoll erfahren, wie er nun im Interview mit den Fußball-Portalen Spox und Goal erklärte.
Er habe versucht, „ihn (Robben, d. Red.) mit Provokationen oder Beleidigungen aus dem Konzept zu bringen. Doch er war so krass fokussiert, dass er sich davon überhaupt nicht beeinträchtigen ließ und sein Ding 90 Minuten durchzog“, erzählte der 33-Jährige sehr offen: „Er hat mich mehrmals auseinander genommen. Selbst wenn ich ihn beleidigt hatte, bewies er Stil und Niveau.“
Robben habe ihm nach den Spielen „immer respektvoll die Hand“ gereicht und „alles Gute gewünscht, schilderte der vereinslose Linksverteidiger weiter: „Das tat viel mehr weh als ein beleidigender Konter. Er war einfach ein brutaler Sportsmann und im Spiel fast nicht zu halten, obwohl jeder wusste, was kam. Sein Tempo und sein Timing waren einzigartig.“
Der Bayern-Star habe es nicht nötig gehabt, „sich in dem Fall auf mein Niveau herabzulassen. Vor Arjen Robben ziehe ich den Hut“. Wohl nicht nur er.
pm
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